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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_05_28_Presse_OCR
- S.15
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Tiroler Tageszeitung
„Wohnticket löst Zuweisung ab“, Seite 21
ohnticket löst Zuweisung ab
Bei der Vergabe von Innsbrucker Stadtwohnungen sollen Bewerber ab 1. Juni über eine Online-Plattform
aktiver eingebunden werden. Dadurch wird die Wohnungsvergabe effizienter und transparenter.
Innsbruck - Knapp 3000 Wohnungswerber stehen derzeit
auf der Liste für eine städtische Wohnung. Im Schnitt
betragen die Wartezeiten
über alle Kategorien hinweg
rund drei Jahre, wie Marie-
Therese Lampe, die Leiterin
des Referats für Wohnungsvergabe, weiß. Mit den neuen
Vergaberichtlinien für Wohnungen mit Besiedelungsrecht der Stadt Innsbruck soll
ab 1. Juni eine fairere und effizientere Vergabe möglich
werden. „Wir erhöhen damit
die Transparenz und die Bewerber bekommen ein reales
Bild davon, welche Wohnungen für sie zur Verfügung stehen”“, erklärt Lampe. „Unser
‚ Wir haben den
Wohnbedarf wegen
hoher Mietzinsbelastung
auf 33 Prozent des Net-
toeinkommens gesenkt.“
Georg Wl
(Vizebürgermetster)
AF DPASJOHMN GRODER
Ziel ist es, serviceorientiert zu
arbeiten und Leerstände so
gut es geht zu vermeiden.“
> Ziele: Die bisher bestehenden Richtlinien werden zu einer zusammengeführt. „Alle
Regelungen, die davor bestanden, traten damit außer Kraft”,
erklärt der für Wohnen zuständige Vizebürgermeister Georg
Willi. Die Vergabe stützt sich
auf ein Punktesystem, das für
die Wohnungswerber online
einsehbar ist. Der Kreis der
Antragsberechtigten soll erweitert werden. „Früher haben
wir den Wohnbedarf aufgrund
zu hoher Mietzinsbelastung
mit 40 Prozent des Nettofamilieneinkommens definiert.
Das wird nun auf 33 Prozent
gesenkt“, verdeutlicht Willi.
Bei einer Ablehnung erfolgt
eine noch konsequentere Vor-
, um Personen mit
tatsächlichem Wohnbedarf
besser zu unterstützen.
> Anspruch: Neben dem bereits erwähnten Kriterium
des Nettoeinkommens wird
zusätz.lich an anderen Stell-
Da D M
Zess gedrehl So ist ein Ansuchen um eine Stadtwohnung
bereits ab vier Jahren (bisher
fünf Jahre) ununterbrochen
oder insgesamt zehn Jahren mit Hauptwohnsitz oder
Berufstätigkeit in Innsbruck
möglich. Außerdem können
sich Menschen bewerben, die
keinen Daueraufenthaltstitel
haben, sofern sie einen Aufenthaltstitel mit Zugang zum
Arbeitsmarkt vorweisen können. Auch Minderjährige ab 16
Jahren in Fremdunterbringung
können vorgemerkt werden.
> Wohnticket: Mit 1. lum erhalten alle Woh rber, die
en n _
Die städtischen Wohnungen können künftig über eine Online-Plattform eingesehen und ausgewählt werden.
dle Lflnge was wiederum den
d erhöht hat. Über
die Voraussetzungen erfüllen,
ein Ticket, das ihnen den Zugang zur neuen Vergabe-Plattform ermöglicht. „Wir gehen
den Weg vom Zuweisen zum
Aussuchen“, spricht Lampe
von einer Wende bei der Wohnungsvergabe. Bisher war es
so, dass die Wohnungen nach
einem Punktesystem zugewiesen wurden. Dabei konnten
nicht immer alle Wünsche berücksichtigt werden, die Verfahren zogen sich außerdem in
das Wohnticket kann man sich
nun selbst einloggen und erhält nicht nur einen Überblick
über seine Daten, sondern gelangt über die Suchfunktion zu
allen zur Verfügung stehenden
Wohnungen, für die man anspruchsberechtigt ist.
> M ten: Über die
Suchfunktion können Wohnungswerber aktiv nach den
für sie richtigen Angeboten
suchen. Neben den Grundriss-
Daten zur Wohnung finden
sich auch Fotos vom Gebäude außen und dem Objekt innen. Es gibt drei Kategorien an
Wohnungen: Bestandsobjekte,
Neubau-Projekte und bezugsfertige Wohnungen. Außerdem gibt es mehr Wahlfreiheit,
weil man gewünschte Stadtteile oder Wohnungsausstattung mitberücksichtigen kann.
> Vergabeprozess: Die entsprechenden Wohnungen
werden für 72 Stunden online
geschaltet, Bewerber können
sich also alle Fakten in Ruhe
hen und auch gleich on-
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line eine Bewerbung abschicken. Man darf sich für drei
Wohnungen bewerben. Die
fünf Personen mit den meisten Punkten werden anschließend zur Besichtigung eingeladen. Den Zuschlag erhält am
Ende der Interessent mit den
meistgereihten Punkten. Bei
Absagen gibt es übrigens einen
Punkteabzug: „Wir gehen davon aus, dass die Dringlichkeit
dann nicht in dem Ausmaß gegeben ist wie vielleicht bei einem anderen Bewerber”, verdeutlicht Lampe. (rena)