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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_05_23_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
Nach 29 Jahren ist in der Ri
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chard-Berger-Straße bald Schluss. Die Stadt stellt sich allerdings bei einer Übersiedlung zum Dez quét.
„Bellaflora will übersiedeln, Stadt lehnt Standort ab“, Seite 17
Bellaflora will übersiedeln,
Stadt lehnt Standort ab
Das Gartencenter sperrt Anfang Juli in Innsbruck zu, will aber in der Stadt
bleiben. Ein Umzug ans Dez scheitert an einer fehlenden Widmung.
Von Clemens Markart
Innsbruck — Nach fast 30 Jahren schließt das Bellaflora-
Gartencenter in der Richard-
Berger-Straße in Innsbruck
am 5. Juli seine Pforten. Die
Lage im Gewerbegebiet sei auf
lange Sicht ungünstig gewesen, man suche allerdings alternative Flächen. Immerhin
sei die Tiroler Landeshauptstadt nach wie vor ein attraktiver Verkaufsstandort.
Bellaflora ist zwischenzeitlich auch fündig geworden:
Auf dem Areal des Einkaufszentrums Dez stehen seit einigen Jahren 5500 Quadratmeter
leer, die für ein Gartencenter
geeignet wären — bestehendes Gewächshaus inklusive.
„Wir stehen deswegen schon
seit einem Dreivierteljahr mit
Bellaflora in Kontakt“, teilt
Dez-Centermanager Florian
Prodinger im Gespräch mit
der TT mit. Beide Unterneh-
men hätten sich bereits über
Möglichkeiten einer Kooperation verständigt.
Fehlende Widmung
Die Stadt Innsbruck schiebt
der Zusammenarbeit jedoch
einen Riegel vor. Das freie
Areal sei nämlich als landwirtschaftliche Fläche und nicht
als Gewerbefläche gewidmet.
Klassische Gärtnereien sind
meist auch landwirtschaftliche Betriebe, Bellaflora als
Gartencenter firmiert hingegen als „Handelsunternehmen gewerblicher Natur“,
erklärt Prodinger. Eine nötige
Umwidmung lehne die Stadt
aber ab.
In Gesprächen mit Bürgermeister Johannes Anzengruber habe dieser ein offenes
Ohr für die Umwidmungspläne gezeigt. Laut Centermanager Prodinger komme der Widerstand dagegen von anderer
Seite: „Magistrat und Bauamt
wollen dort eine grüne Wiese
haben. Wir sind hier aber im
Gewerbegebiet.“ Er hält außerdem fest, dass es sich bei
den betroffenen 5500 Quadratmetern um eine versiegelte
Fläche handle, eine landwirtschaftliche Nutzung also nicht
möglich sei.
Prodinger fürchtet, dass eine Absiedlung von Bellaflora
aus dem Innsbrucker Stadtgebiet das Angebot im Bereich
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Gärtnerei noch weiter ausdünne: „Eigentlich müsste die
Stadt froh sein, dass sich Betriebe in Innsbruck ansiedeln
oder erhalten bleiben.“
Grünzug statt Gewerbe
Gestern warf die Gemeinderatsliste „Das Neue Innsbruck“ der Stadtregierung in
einer Aussendung deshalb
fehlenden Gestaltungswillen
vor. „Das Dez will. Bellaflora
will. Nur die Stadtregierung
will nicht — und das ist ein
wirtschaftspolitischer Skandal“, wird Stadtrat Markus
Stoll darin zitiert.
Die zuständige Stadträtin
Janine Bex (Grüne) verweist in
einer Anfrage auf den in den
1950ern verordneten Grünzug
Pradl-Amras-Reichenau. Eine
Umwidmung in Gewerbeflächen würde diesen Raumordnungszielen widersprechen —
außer es gebe einen direkten
Bezug zur Landwirtschaft.