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Jahr: 2025

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Salzburger Nachrichten

Sal;burger Nachrichten

„Song Contest dahoam: Mit Andi Knoll zum Wettsingen an den Inn“,

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20.5.2025

Song Contest dahoam: Mit Andi Knoll zum Wettsingen an den Inn

Jetzt also noch einmal, zuerst der
Udo Jürgens, dann Conchita Wurst
und jetzt JJ. Und der JJ hat auch
gleich Ansprüche angemeldet. Er
würde daheim dann gern die Show
moderieren. Gemach, Gewinner!
Nicht einmal Conchita Wurst moderierte, sondern schwebte 2015
nur ein in die Wiener Stadthalle,
quasi „Rise Like a Phoenix“, Und
daraus abgeleitet schon ein Vorschlag für kommendes Jahr: JJ
könnte per Boot in die Halle rudern. Er landet dann in einem sicheren Hafen, wo Andi Knoll wartet. Wenn sonst nix fix ist wegen
der ESC-Show im kommenden
Jahr, muss eines schon jetzt gefordert werden: Andi Knoll muss Moderator des Song Contests dahoam

werden. Er kommentiert die Sache
seit 1999. Er mag diese Veranstaltung. Er bringt jedoch genug Distanz auf, um nicht in Zuneigung
zu ersticken. Knoll macht die Übertragung dieser Show auch für jene
erträglich, die das bunte Getue und
Gehampel aufregt. In keinem Moment ist er angesteckt von der Hysterie, mit der andere seiner Kolleginnen und Kollegen backstage an
der Garderobentür in einem kritiklosen Euphorie-Rausch untergehen. Party, schön und gut und lässig! Aber es braucht halt einen, der
den Stellenwert der Party einordnet. Es geht um die Show (und
manchmal auch um die Musik). In
sprachlicher Souveränität switcht
Knoll zwischen diesen Polen. Am

Andi Knoll mit Sieger J.

deutlichsten wurde das an jenem
Tag im Mai 2014, an dem sich
Knoll ohne Absicht in die Sprachgeschichtsbücher des Landes eingetragen hat: „Jetzt hat uns die den
Schas gewonnen“ war sein Satz
beim Sieg von Conchita Wurst, Da
war die Überraschung in seinem

Ton ebenso zu spüren wie ein sanftes Lustigmachen, das all jene mögen konnten, die den ESC nicht
mögen. Der Satz wurde dann als
Spruch des Jahres geehrt vom Forschungszentrum Österreichisches
Deutsch an der Universität Graz,
Neben den sachlichen Gründen
gibt es auch eine historische Dimension. Knoll war nämlich schon
2015 der beste Kandidat. Damals
fiel Knoll einer Entscheidung der
damaligen ORF-Unterhaltungschefin Kathrin Zechner zum Opfer. Die
hatte sich — wie sie dieser Tage
auch in der ORF-Doku bekannte —
schnell festgelegt: „Das müssen
drei Frauen machen.“ Nun muss
zehn Jahre später nicht gleich eine
totale Geschlechterumkehr gefor-

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dert werden, was aber gefordert
wird, ist: Knoll muss als Moderator
beim Song Contest in Österreich
auf die große Bühne, Warum? Weil
er es kann, weil er Expertise besitzt und Charme, weil er, wo er
moderiert, Freude macht und weil
er noch dazu Sinn für Hintersinn
hat, der aus einem verschmitzten
Lächeln auftaucht, Kurz: Er muss
es machen, weil er der Beste für
diesen Job ist (auch wenn man sich
dann ein bisserl fürchten muss,
wer an seiner Stelle im Kommentatorenkammer! sitzt). Es kann für
diesen Job beim ESC dahoam also
nur einen geben! Und dann sollte
der ESC vielleicht auch gleich noch
nach Innsbruck vergeben werden,
wo Knoll geboren wurde.