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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Chance auf Unterführung lebt“, Seite 21
9.4.2025

Chance auf Unterführung lebt

Innsbrucker Stadtführung legt Bekenntnis zu Fuß- und Radverbindung unter dem Hauptbahnhof ab, sieht

aber noch viel Klärungsbedarf mit den ÖBB. Online-Petition für Unterführung hält bei 3700 Unterschriften.

Von Michael Domanig

Innsbruck —- Eine neue Fußund Radunterführung unter
dem gesamten Bahnhofsareal hindurch: Diese „Jetzt
oder nie“-Gelegenheit eröffnet sich im Zuge des geplanten umfassenden Umbaus
des Innsbrucker Haupt- und
Frachtenbahnhofs.

Die mögliche Verbindung
von der Anzengruberstraße
in Pradl — über eine neue Sillbrücke und weiter durch die
Unterführung - bis zur Heiliggeiststraße in Wilten könnte
zum einen den Bahnhof besser erschließen, aktuell ist die
Anbindung speziell für Radfahrer schlecht. Zugleich böte
sich die Chance, die Spaltung
der Stadt durch das riesige
Bahnhofsareal abzumildern.

‚ Als Stadtkoalition
bekennen wir uns
zu diesem Projekt und
möchten die Verhand-
Iungen mit den ÖBB
positiv abschließen.“
Johannes Anzı
(Bürgermeister)

Aber zuletzt schienen die
Unterführungspläne, wie berichtet, auf der Kippe zu stehen. Die Verhandlungen gerieten wegen Unstimmigkeiten

zwischen Stadt und ÖBB im
Hinblick auf Finanzierungsfragen ins Stocken. Die Planungsvereinbarung zwischen
ÖBB, Land und Stadt, die für
die Planungskosten eine Drittelfinanzierung — ca. 700.000
Euro pro Partner — vorsieht,
steht noch immer aus.

Aufgrund des straffen Zeitplans für den Bahnhofsumbau
haben die ÖBB inzwischen alleine mit der Planung begonnen - im Moment ohne die
Unterführung.

Radlobby macht Druck

Zuletzt hat die Radlobby Tirol
den Druck auf die Stadtregierung erhöht — sie fordert ein
klares Bekenntnis zur Unterführung: Eine Onlinepetition
erreichte binnen weniger Tage ca. 3700 Unterschriften, in
mehr als 1100 Kommentaren
drängen BürgerInnen vehement darauf, die „Jahrhundertchance“ zu nützen.

Nun scheint tatsächlich Bewegung in die verzwickte Angelegenheit zu kommen: Der
Stadtsenat dürfte heute ein
Grundsatzbekenntnis ablegen, mit den ÖBB in nähere
Verhandlungen zur Mitfinanzierung der Unterführung einzutreten - wenn diverse Prämissen erfüllt sind.

„Wir bekennen uns als
Stadtkoalition zu diesem Projekt“, sagt Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA). Er
bezeichnet den Brückenschlag
zwischen Pradl und Wilten
„als ganz große Chance“.

Mobilitätsstadträtin Janine Bex (Grüne) sieht im Umbau des Bahnhofs, mit 39.000
Fahrgästen täglich Westösterreichs größte Mobilitätsdrehscheibe, enormes Potenzial

Die Fuß- u Radwegunterführung

im Sinne der Mobilitätswende:
„Jetzt bietet sich die einmalige
Möglichkeit, auch den Fußund Radverkehr konsequent
einzubinden und zukunftsfähig zu vernetzen.“

Die Koalition wolle die Verhandlungen mit den ÖBB positiv abschließen, erklärt Anzengruber. Aber man poche
auch „auf Sorgfalt und Ver-

‘ OLA 8 S

würde unter dem gesamten Bahnhofsareal hindurchführen.

tragseinhaltung — es muss von
Anfang an klar sein, welche
Kosten auf die Stadt zukommen“, Sowohl die Brennerbasistunnelgesellschaft (BBT
SE) als auch die ÖBB müssten
„ihren Verpflichtungen nachkommen und bestehende Verträge mit der Stadt einhalten“.
In Zeiten, in denen das Geld
an allen Ecken und Enden

Seite 4 von 43

Fotn: Spinget/TT

fehle, sei es „undenkbar, dass
Innsbruck Millionenbeträge
ins Blaue hinein verplant“.
Neben einer Reihe weiterer
(Knack-)Punkte fordert die
Stadt eine umfassende Kostenschätzung fürs Gesamtprojekt
und einen nachvollziehbaren
Verteilungsschlüssel, was die
Kosten der Unterführung angeht, aufgeschlüsselt in Fuß-

und Radweganteil. Für Letzteren will die Stadt ans Land
zur Mitfinanzierung herantreten: Im Sinne der Förderrichtlinien strebt man 60 bis
70 Prozent Förderung an.

Erst wenn alle offenen
Punkte geklärt sind, will die
Stadtführung den Gemeinderat mit der Beteiligung an den
Planungskosten befassen.