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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Münzchaos und höhere Parkpreise empören Autofahrer“, Seite 16
27.4.2025

Münzchaos und höhere
Parkpreise empören Autofahrer

Das Parken in der Innsbrucker Innenstadt kostet seit Kurzem mehr: Der eine weiß
nichts davon und ist verwirrt, der Nächste zahlt zu viel und viele finden es zu teuer.

Von Eva-Maria Hörtnagl

Innsbruck —- Ein Auto
reiht sich an das nächste —
Parkplätze in Innsbrucks
Straßen sind heiß begehrt. Seit Dienstag müssen die Autofahrerinnen
und Autofahrer pro halber
Stunde 10 Cent mehr lockermachen. Statt 1 Euro
kosten 30 Minuten Parken
jetzt 1,10 Euro. Doch nicht
nur das teurer gewordene Parken sorgt bei den
Autofahrern für Unmut,
sondern auch, dass es bei
den Parkautomaten kein
Rückgeld gibt. Und nicht
jeder hat die passenden
Münzen zur Hand.

Arif Coscaoner wirft eine 1-Euro-Münze in den
Schlitz des Parkautomaten. Und noch einmal.
Irritiert blickt er auf die
Anzeige. Er versteht nicht,
warum er heute keinen
Parkschein bekommt.
Denn er wusste nicht,
dass er jetzt zehn Cent
mehr einwerfen muss.
Die hat er allerdings nicht
dabei. Die fehlende Münze nimmt er dankend von
einem Spender an.

„Das ist Raubrittertum“

Während der Autofahrer zu wenig dabei hatte,
zahlt Wolfgang Daxl mehr
fürs Parken, als notwendig
gewesen wäre. Genau hat
er das Parkgeld nicht mitgehabt. „Das ist ein Raubrittertum“, macht der
Innsbrucker seinem Ärger
Luft. Auch Gerhard aus
Innsbruck hat ein 2-Euro-Stück eingeworfen, er
bleibt jedoch nur eine halbe Stunde.

Der Natterer Max Pechlaner nimmt in Kauf, beim

Wer in der Innsbrucker Innenstadt parken will, bezahlt nun statt

Parken etwas mehr zu
zahlen. Anstatt mit Münzen bezahlt er über die
„Easy Park“-App. Es sei
ihm nämlich schon passiert, dass er vergessen habe, Münzen nachzuwerfen. Mit der App
kann er die aktive
Parkzeit vorzeitig stoppen oder
bei Bedarf verlängern. Auch Carolina Singer bezahlt
über ihr Handy.
„Das ist bequemer als beim
Parkautomaten“,
sagt die Axamerin.

Karin aus Sistrans hat durch
die Medien mitbekommen, dass

www.tt.com

die Parkgebühren höher
geworden sind. Eben habe sie nachgeschaut, um
wie viel sich der Tarif erhöht hat. „1,10 Euro für
eine halbe Stunde finde
ich jetzt schon bald übertrieben“, bringt
sie ihren Unmut
zum Ausdruck.
Sie versucht es zu
vermeiden, mit
dem Auto in die
Stadt zu fahren.
Bei Arztterminen
sei es aber nicht
anders möglich.
Peter Niederkofler aus Baumkirchen fährt hingegen weiterhin mit
dem Auto in die
Stadt. Er schließt

Seite 3 von 17

1 Euro um 10 Cent mehr. Foto: Rita Falk

sich jedoch der Meinung
an, das Parken sei „gottlos
teuer geworden“.

Andere erfreuen sich an
den kleinen Erfolgen im
Leben eines Autofahrers:
„Zumindest habe ich heute einen Parkplatz bekommen“, erklärt Ursula Heller aus Innsbruck. „Wenn
man das Kind von der
Kinderkrippe abholt, ist
das ein Stressfaktor.“ Lisi
Falkner aus Mutters geht
lieber auf Nummer sicher.
Sie schaut, dass sie immer
Kleingeld dabeihat, wirft
jedoch nach Gefühl ein.
Weil sie ihren Sohn fast
jeden Tag von der Schule
abholt, brauche sie täglich
3 Euro zum Parken. „Beim
Einkaufen frage ich, ob

‚ ‚ 1,10 Euro für
eine halbe
Stunde finde ich
jetzt schon bald
übertrieben.“

Karin (Sistrans)

‚ Es ist mäßig
gut, dass das

Parken so gottlos

teuer geworden ist.“

Peter Niederkofler
(Baumkirchen)

sie mir Kleingeld wechseln können“, erklärt die
„Münz-Sammlerin“,

„Schau, ich mach das
so“, zeigt die Ampasserin Eva Maria Schuler
vor und holt ein kleines
Sackerl mit Münzen aus
dem Handschuhfach ihres Autos. „Alles, was ich
an Kleingeld übrig habe“,
komme dort hinein.

Heiß begehrt sind in
Innsbruck jetzt nicht
mehr nur die Parkplätze,
sondern auch die passenden Münzen.