Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_04_25_Presse_OCR
- S.9
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Kronenzeitung
„Kulturszene protestiert gegen die leeren Worte“, Seite 43
ünktlich um 9.30 Uhr
P wurde in der gestrigen
Innsbrucker Gemeinderatssitzung von Bürgermeister Johannes Anzengruber die „Aktuelle Stunde“ eröffnet. Diese stand
unter dem Titel „Verlorene
Orte, verlorene Chancen —-
Kultur als Strang, der aus
Löchern ein Netz formt“
und wurde von der Alternativen Liste Innsbruck (ALI)
angeregt und auf Schiene gebracht. Bezugnehmend für
die Auswahl dieser Thematik stand, wie berichtet, die
am vergangenen Dienstag
abgehaltene Pressekonferenz zur Platz- und Raumfrage in Innsbrucks freier
Kulturszene.
Seitens des Einbringers der
„Aktuellen Stunde“ stellte
diese Pressekonferenz lediglich einen Versuch dar, politischen Druck abzufedern —
jedoch keinen Schritt in die
Richtung einer tatsächlichen
Lösung. In die gleiche rhetorische Kerbe schlägt das
Bündnis „Tag der Kulturarbeit“, welches bei den angekündigten Maßnahmen
von Bürgermeister Anzengruber, Vizebürgermeister
Georg Willi und Kulturmanager Thomas _ Bonora
nichts als leere Worte sicht.
Und daher auch gestern wiederum seinem Unmut nach
dem Statement von Bürgermeister Anzengruber mit
Transparenten, auf denen
Fota: Christof Blbaumer
Kulturschaffende des
Bündnis „Tag
der Kulturarbeit“ taten
gestern ihren
Unmut kund
und wurden
des Saales
verwiesen.
Kulturszene protestiert
gegen die leeren Worte
In Bezug auf die freie Kulturszene kommt Innsbrucks
Stadtführung nicht zur Ruhe. Weitere Proteste sollen folgen.
unter anderen zu lesen war
„Leere Worte, leere Räume“, friedlich Luft machte,
bevor sie von der Security,
der MÜG Innsbruck, des
Plenarsaales verwiesen wurden. Architektin Julia Pohl,
die Sprecherin des „Bündnis
Tag der Kulturarbeit“, fand
kurz darauf vor der für sie
nun geschlossenen Saaltür
gegenüber der „Krone“ folgende Worte: „Welche für
Kulturarbeit nutzbare Flä-
chen es genau sind, wird
nicht offengelegt. Die Rede
ist von einem Portfolio, dessen Inhalte großteils im Unklaren bleiben. Währenddessen bleiben Orte wie die
Bale und die Talstation, die
einst vitale Zentren für junge Kunst, Musik, Tanz,
Handwerk, Sport und Videoproduktion waren, verwaist und ungenutzt.“
Gemeinderat Marco Frei,
Kultursprecher der ALI, for-
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derte gestern ein politisches
und finanzielles Bekenntnis
zur Kultur ein —- und zwar
folgendermaßen: „Bestehendes bewahren, Versprochenes einhalten, Raum für
Kultur schaffen und faire
Bezahlung umsetzen. Denn
Kunst und Kultur sind kein
Luxus, sondern ein wesentlicher Bestandteil unserer
Gesellschaft — sowohl sozial,
wirtschaftlich als auch touristisch.“ Hubert Berger