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Jahr: 2025

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Kurier

KURIER

„Innsbrucker ÖVP schlittert noch weiter ins Chaos“, Seite 18

25.4.2025

Innsbrucker ÖVP schlittert
noch weiter ins Chaos
Franz Jirka gibt Klubvorsitz ab

Tirol. Noch am Mittwoch hatte Franz Jirka (OVP) als Klubobmann von „Das neue Innsbruck“ — ein Bündnis der
Innsbrucker Volkspartei mit
„Für Innsbruck“ (FI) —- Bilanz
über ein Jahr Oppositionsarbeit im Gemeinderat gezogen. An der Zusammenarbeit
wolle man festhalten und plane, „bis 2030 durchzuhalten“.
Einen Tag nach dieser
Pressekonferenz wurde am
Donnerstagmorgen per Aussendung verkündet, dass Jirka
den Klubvorsitz an seine Parteikollegin Birgit Winkel übergibt. Die einstige Bürgermeisterpartei OVP stellt nach den
Gemeinder hlen im Vorjahr nur noch zwei Mandatare. Der Klub wird durch zwei
FI-Abgeordnete komplettiert.

Herbe Niederlage

Mit dem Bündnis wollte die
Tiroler Volkspartei mit Ex-
Staatssekretär Florian Tursky
als Frontmann das Bürgermeisteramt zurückerobern.
Die Mission scheiterte krachend. Gestartet mit 13 Gemeinderatssitzen blieben für
„Das neue Innsbruck“ am Ende nur noch vier Plätze in den

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Mit dem überraschenden
Wechsel stürzt die Stadt-VP
weiter ins Chaos. Der designierte Nachfolger von Tursky
als Stadtparteiobmann, OVP-
Wirtschaftslandesrat Mario
Gerber, zeigte sich am Donnerstag am Rande einer
Tourismus-Pressekonferenz
im KURIER-Gespräch einigermaßen konsterniert und „enttäuscht“: „Ich wurde über diesen Rückzug überhaupt nicht
informiert. Ich habe das aus
den Medien erfahren.“

Viel mehr wolle er zu den
Vorgängen aber nicht sagen,

er stelle sich Ende Mai der
Wahl. Sollte er gekürt werden, werde er die Weichen
neu stellen. „Wenn man gewählt ist, kann man Entscheidungen treffen“, so Gerber.
Ob dazu gehört, die Zusammenarbeit mit der einstigen
OVP-Abspaltung FI - sie stellte von 1994 bis 2018 die
Stadtchefs — aufzukünden,
wollte der Landesrat noch
nicht beantworten.

„Schwierige Aufgabe“
„Ich möchte aber Innsbruck
beweisen, dass die Tiroler
Volkspartei ein Angebot hat.“
Sein Fokus liege nun zunächst darauf, „ein Team aufzustellen und das bürgerliche
Lager in Innsbruck zu stärken.“ Er sei sich aber „bewusst, dass das eine sehr
schwierige Aufgabe wird.“
Die Tiroler Landeshauptstadt ist für die OVP schon
seit Jahrzehnten ein schwieriges Terrain. 1994 gründete
Herwig van Staa die Abspaltung „Für Innsbruck“ und
machte der Volkspartei, der
er selbst angehörte, das Bürgermeisteramt _ abspenstig.
Das war für ihn Sprungbrett
zum OVP-Landeshauptmann.
Auch nach van Staas Abgang blieb das Bürgermeisteramt weiter in der Hand seiner
Nachfolgerinnen, zunächst
Hilde Zach und später Christine Oppitz-Plörer, die zwischenzeitlich mit der ÖVP auf
Land- und Stadtebene in
einem veritablen Clinch lag
und nun für „Das neue Innsbruck“ im Gemeinderat sitzt.
Mit dem Wahlbündnis
sollten die bürgerlichen Kräfte wieder gebündelt werden.
Ob der gemeinsame Weg
Zukunft hat, ist ungewiss.
CHRISTIAN WILLIM

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