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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_04_24_Presse_OCR
- S.12
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Kurier
KURIER
„Innsbrucker ÖVP führt nach Debakel Schattendasein“, Seite 18
24.4.2025
Innsbrucker ÖVP führt nach
Debakel ein Schattendasein
Bündnis mit FI soll bis 2030 halten
Tirol. Ein Jahr nach den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Innsbruck lud
das Bündnis „Das neue Innsbruck“ aus ÖVP und Für Innsbruck (FI) am Dienstag zu
einer Pressekonferenz unter
einem durchaus selbstbewussten Motto. Man bezeichnete
sich als „die starke Oppositionskraft“. Tatsächlich ist
man nur eine von vielen Fraktionen im Gemeinderat, ohne
besonderes Gewicht.
Vor der desaströsen Wahl
mit Florian Tursky (OVP) als
Spitzenkandidat hatten die
einst über Jahrzehnte dominierende Volkspartei und ihre
1994 entstandene Abspaltung
gemeinsam 13 Mandatare im
Gemeinderat gestellt, nun sind
es nur noch je zwei - darunter
Ex-FI-Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, die ihr Amt
2018 an den nunmehrigen
Grüne-Vize-Stadtchef Georg
Willi verloren hatte.
Bis 2030 „durchhalten“
Als „Das neue Innsbruck“
wolle man in dieser Form bis
2030 „durchhalten“, so die
Verantwortlichen. „Wir wollen so wie bisher weiterarbeiten, weil wir das so von der
Innsbrucker Bevölkerung zugeteilt bekommen haben“,
erklärte COVP-Klubobmann
Franz Jirka.
Seine Partei befindet sich
in Innsbruck freilich in einem
desaströsen Zustand. Tursky
hatte sich als Stadtparteiobmann nach der Wahlschlappe aus der Politik verabschiedet. Im Rennen um
das Bürgermeisteramt war er
trotz Wiedervereinigung mit
FI, die von 1994 bis 2018
stets die BürgermeisterInnen
stellte, chancenlos. Den Sieg
trug ausgerechnet der bei der
Volkspartei ausgescherte Johannes Anzengruber davon,
der vergeblich auf eine Spitzenkandidatur für die
Schwarzen gepocht hatte.
Auf die Frage, ob die
Stadt-OVP 2030 wieder als
eigenständige Gruppierung
in Erscheinung treten werde,
wollte Jirka nicht konkret
antworten: „Da wird noch
viel Wasser über den Inn hinunter fließen, bis man etwas
sagen kann.“ Das Sagen soll
künftig freilich ein anderer
haben. Ende Februar hatte
der OVP-Stadtparteivorstand
Wirtschaftslandesart Mario
Gerber einstimmig als Nachfolger von Tursky zum geschäftsführenden Stadtparteiobmann gewählt.
Neuaufstellung
Mit neuem Team woll er die
personelle und inhaltliche
Neuaufstellung angehen, hatte es damals geheißen. Die
Partei, die von 1945 bis zur
Gründung von FI durch den
späteren ÖVP-Landeshauptmann Herwig van Staa stets
den Bürgermeister gestellt
hatte, bleibt vorerst nur ein
Schatten ihrer selbst.
Die Profilschärfung als Teil
eines Bündnisses dürfte
schwierig werden. Mit vier Sitzen bringt „Das neue Innsbruck“ im 40-köpfigen Gemeinderat nur wenig politisches Gewicht auf die Waage.
Stärkste Oppositionskraft ist
mit sieben Gemeinderäten die
FPO. KPO und die themenverwandte Liste Ali kommen in
Summe auf fünf Abgeordnete.
Und die Liste Fritz hat mit zwei
Mandaten gleich viele wie die
ÖVP. Stadtchef Anzengruber
regiert bisher geräuschlos mit
Grünen und SPO.
CHRISTIAN WILLIM
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