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Jahr: 2025

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Kurier

„Bis zu 60 Mio. Euro: Radtunnel unter Bahnhof auf der Kippe“, Seite 16

Bis zu 60 Mio. Euro: Radtunnel
unter Bahnhof auf der Kippe

Innsbruck. Schlagabtausch zwischen Stadtregierung und ÖBB

VON CHRISTIAN WILLIM

Dem Innsbrucker Hauptbahnhof — Tirols wichtigste
Mobilitätsdrehscheibe -
steht, wie berichtet, in den
kommenden Jahren ein großer Umbau bevor. Dabei sollen unter anderem Bahnsteige verbreitert und ein neuer
errichtet werden. Im Zuge
dieser Arbeiten tut sich aber
auch „eine einmalige Chance
für die Stadt auf“, wie ÖBB-
Sprecher Christoph Gasser-
Mair im Dezember meinte.

Uhr tickt seit Monaten

Es geht um eine neue Radund _ Fußgängerunterführung unter dem Bahnhof, die
die Stadtteile Wilten und
Pradl verbinden soll. Schon
damals mahnte Gasser-Mair
aber, dass es für dieses Projekt rasch eine Entscheidung
brauchen würde, da die dafür notwendigen Schritte in
die anderen Bauvorhaben
der OBB miteingeplant werden müssten.

[al

„Bevor wir
die Planungen starten,
muss klar sein, welche
Gesamtkosten auf
die Stadt zukommen“

Johannes Anzengruber
Bürgermeister Innsbruck

Kurz zuvor hatte Innsbrucks Stadträtin Janine Bex
(Grüne) es als eines der wichtigsten Projekte in ihrer Zuständigkeit bezeichnet, mit
ÖBB und Land „eine gemeinsame Planu ng“
zu schließen. Die gibt es bis
aber bis heute nicht.

Innsbrucks Bü
Johannes Anzengruber (JA)
sieht die Schuld dafür bei den

S ÖBB. „Bevor wir die Planun-

E
S

starten, muss klar sein,
welche Gesamtkosten auf die
Stadt zukommen“, erklärte er
am Mittwoch, nachdem sich
die Dreier-Koalition im Stadtsenat zwar mit einem Grundsatzbeschluss „zur Planung
bzw. Realisierung einer unterirdischen Fuß- und Radwegverbindung“ bekannt hatte.
Allerdings unter der Prämisse, „dass die Kosten, die
von der Stadt für Errichtung,
Ausstattung, Instandhaltung
und Betrieb dieses Tiefbau-
Projekts getragen werden
müssen, von vornherein klar
sind“, wie es in einer Aussendung hieß. Bei den OBB
vermisse man Transparenz in
für die Stadt zentralen rechtlichen und finanziellen Fragen.
Bei den ÖBB zeigt man
sich über diesen Vorwurf „ein
bisschen verwundert“, wie
Gasser-Mair sagt. Immerhin
habe man gemeinsam mit der
Stadt eine Kostenschätzung
beauftragt. Demnach würde
die Unterführung 45 bis

Seite 15 von 26

55 Millionen Euro kosten. Die
Stadt spricht von 40 bis
60 Millionen Euro. „Für eine
genaue Kalkulation braucht
es aber eine Planung“, so der
ÖBB-Sprecher.

Die würde mit 2,1 Millionen Euro zu Buche schlagen
und bei einer Drittel-Teilung
mit ÖBB und Land die Stadt
mit 700.000 Euro treffen.
Gegenüber der TT hatte Anzengruber aber zuletzt gemeint , die Stadt gebe „nicht
hohe sechsstellige Beträge für
Planungen aus, denen später
keine Umsetzung folgt“.

„Höchste Eisenbahn“
Gasser-Mair stellt klar: „Dass
ist eigentlich kein Bahn-, sondern ein Stadtprojekt. Wir haben als ÖBB keinen Bedarf für
die Unterführung, sehen aber
einen Mehrwert.“ Die Umbauplanung habe man bereits
gestartet, noch gäbe es jedoch
ein Fenster zur Einbeziehung
der Querung. Aber für eine
Entscheidung der Stadt sei es
nun „höchste Eisenbahn.“