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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_03_6_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Sportkosten stressen Familien“, Seite 6
Sportkosten stressen Familien
Sportliche Freizeitaktivitäten der Kinder bedeuten für Tirols Familien oft eine hohe
finanzielle Belastung. Die Hobby Lobby bietet mit kostenlosen Kursen eine Entlastung.
Von Anna Wanker
Innsbruck - In vielen Familien macht mindestens ein Kind
Sport in einem Verein. Für einen zehnjährigen Eishockey-
Spieler in einem Innsbrucker
Verein berappen seine Eltern 550 Euro Mitgliedsbeitrag im Jahr. Hinzu kommen
Kosten für Ausrüstung, Trikots, Camps und Reisen. „Im
Jahr kostet uns nur der Eishockeysport unseres Sohnes
ungefähr 4000 Euro“, rechnet
seine Mutter vor. Die Familie hat zwei Kinder, die kleine
Schwester macht auch Sport.
Je älter der kleine Sportler
wird, desto höher der Mitgliedsbeitrag. Der junge Eishockeyspieler zahlt mit 14
Jahren 700 Euro im Jahr für
den Verein. Ohne seine Ausrüstung und andere Kosten.
Jährliche Vereinsgebühren
bewegen sich in Tirol zwischen 120 Euro für Basketball
und bis zu 1200 Euro für eine
Kampfsportart: „Man muss
nicht an der Armutsgrenze
leben, um durch den Sport
der Kinder in Bedrängnis zu
kommen“, sagt Vera Matzak,
Geschäftsführerin der Hobby
Lobby Innsbruck. Matzak holte die Hobby Lobby im März
2022 aus Wien nach Innsbruck. Der Verein versucht,
sozioökonomische Engpässe in Familien auszugleichen
oder möglichst zu verhindern.
In Innsbruck hat die Hobby
Lobby den Standort im alten
Mölk-Gebäude. Das Gemeinschaftsbüro wird von Spon-
‚ Seit einem halben
Jahr spiele ich in
der Hobby Lobby Völkerball und werde nun
selbst Youth Leaderin.“
Valeria Seppi
(Schülerin)
a S d er
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Priscilla Syn (14) und Valeria Seppi (14) aus Innsbruck sind beste Freundinnen und spielen montags Völkerball bei der Hobby Lobby.
soren zur Verfügung gestellt,
die Gratis-Turnhallen für die
Hobby-Lobby-Kurse organisiert die Stadt Innsbruck. „So
konnten wir bereits knapp 900
Kursplätze ermöglichen“, berichtet Geschäftsführerin Vera
Matzak. „Und wenn wir mehr
Ehrenamtliche finden, die un-
Das Projekt
Die Hobby Lobby ist ein
Bildungsprojekt mit niederschwelligen Angeboten für
die Freizeitgestaltung für
Kinder aus sozioökonomisch
benachteiligten Familien.
Über 133.000 Kursplätze
werden von einer Vielzahl
Ehrenamtlicher betreut.
Trainer gesucht! Ehrenamtliche der Hobby Lobby erhalten zu einer Aufwandsent-
schädigung auch Workshops
und auf Wunsch Supemvision.
S
sere bislang 455 Kids in einem
der 66 angeboteten Kurse coachen, können wir unser Angebot ausbauen.“ Der Bedarf in
Tirol ist da.
Zwei der Hobby-Lobby-
Sportler zwischen 8 und 14
Jahren sind Priscilla Syn und
Valeria Seppi. Die beiden
Sport, aber auch
Kunst ist oft sehr
aufwändig - zeitlich wie
finanziell. Hier greift die
Hobby Lobby.“
Vera Matzak
(GF Hobby Lobby)
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kommen jeden Montag zum
Völkerball, in Kürze sind sie
selbst Kursleiterinnen. „Wir
werden hier zu Youth Leaderinnen ausgebildet“, erzählt
Seppi. „Wir übernehmen bald
Völkerball-Kurse.“ Und damit
auch die Verantwortung für
Jüngere, erklärt Milena Gabl,
Kinderarmut
In Österreich sind 17,7
Prozent der Bevölkerung
armutsgefährdet. Das betrifft
376.000 Kinder und Jugendliche. In Tirol sind knapp
130.000 Personen aufgrund
der finanziellen Belastung
von sozialer Ausgrenzung
bedroht.
Die Armutsgefährdung wird
für einen Einpersonenhaushalt bei 1572 Euro im Monat
definiert, pro Kind erhöht sich
der Betrag um 472 Euro.
Fotos: Axel Springer
Standortleitung der Hobby
Lobby. „Junge coachen Junge, bei uns findet alles auf Augenhöhe statt.“ Um dies zu
ermöglichen, braucht es Leute wie Gabl und Matzak. Und
wie Seppi und Syn, die bald
Gleichaltrige trainieren —- alles
auf Augenhöhe eben.
‚ Für junge Men-
schen ist die aktive
Freizeit wichtig, um den
Stress der Schule abbauen zu können.“
Milena Gabl
(Standortleitung Hobby Lobby)