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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_03_3_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Wieder zwei Geschäfte zu: Druck in Innsbruck steigt“, Seite 16
3.3.2025
Leere Schaufenster finden sich immer öfter in Innsbruck, zum Beispiel am Burggraben (Iillß)odeflndot (rechts).
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Wieder zwei Geschäfte zu:
Druck in Innsbruck steigt
Die Ladenfläche in der Landeshauptstadt dünnt weiter aus.
Trotzdem steht Innsbruck im Österreich-Vergleich noch gut da.
Innsbruck —- Die Schaufenster sind mit Brettern vernagelt oder mit Karton verklebt, an der Fassade finden
sich nur noch Umrisse eines
einstigen Logos —- geschlossene Geschäfte prägen immer
häufiger das Straßenbild der
Innsbrucker Innenstadt. Zuletızt sperrte eine Filiale von
Tommy Hilfiger am Burggraben zu, ebenso der Herrenausstatter Schmitt & Lair in
der Anichstraße.
Ein weiteres Geschäft, das
seine Segel in Innsbruck
zeitnah streichen wird, ist
das Öko-Modelabel Zerum,
ebenfalls am Burggraben. Der
Mietvertrag sei schon gekündigt, sagt Geschäftsführer Sigmund Benzinger. Lohn- und
Energiekosten, vor allem aber
die Mietpreise würden zu einer immer größeren Hürde:
„So eine hohe Miete ist für
uns nicht mehr tragbar.“ Die
Fixkosten wachsen den Kundenzahlen demnach immer
weiter davon. Zerum betreibt
Filialen in fünf Landeshauptstädten. Dort sieht Benzinger
die Verkaufsflächen in den
Zentren ähnlich schwinden
wie in Innsbruck. Das gehe
besonders zulasten der kleineren Betriebe. „Die Innenstädte verlieren an Vielfalt,
denn gerade kleine Geschäfte
machen diese Vielfalt aus.“
In Innsbruck sei die Situation durch die besonders hohen Mieten allerdings noch
schwieriger als in anderen
österreichischen Städten.
Fünf Prozent stehen leer
Ein Blick auf die Zahlen relativiert die Situation jedoch
ein Stück weit: In Innsbruck
standen 2024 fünf Prozent
der Verkaufsflächen leer. Der
Leerstand ist damit im Vergleich zum Vorjahr erneut ge-
stiegen, liegt aber unter dem
bundesweiten Schnitt.
Der stationäre Handel
kämpft nicht nur in Tirol mit
der immer noch stärkeren
Konkurrenz aus dem Internet, allen voran den großen
Bestellhäusern. „Innsbruck
ist privilegiert durch den Tourismus, dadurch tritt dieser
globale Trend hier verspätet
ein“, sagt Michael Perger, Obmann des Innsbrucker Zentrumsvereins. Gerade für Jüngere sei der Online-Einkauf
aber bereits Usus.
Der Handel wird es noch
einige Zeit schwer haben,
ist Perger überzeugt. Denn:
„Innsbruck hat im Vergleich
zu anderen Städten ein exorbitantes Überangebot beim
stationären Handel.“
Auf Dauer werde sich ein
Gleichgewicht einstellen zwischen Einzel- und Online-
Handel. Dass die Ladenfläche
gerade im Zentrum kleinen
wird, ist bereits jetzt sichtbar]
In einstigen Einkaufsstraßen
wie der Brixner Straße oden
der Andreas-Hofer-Straßq
finden sich immer weniges
Geschäfte. (mac)
Mehr Leerstand
Die Verkaufsflächen schrumpfen
in vielen Städten Österreichs weiter.
Tirols Einkaufsstädte zeigen sich im
aktuellen „City Retail Österreich“-
Bericht von Standort+Markt recht
widerstandsfähig. Doch nicht
überall ist die Lage rosig.
Innsbruck hat zwar mit 5% mehr
Leerstand als vor einem Jahr
(3,9 %), und auch die Ladenfläche
ist um 3000 m® auf 114.100
gesunken - im Städtevergleich
steht die Stadt aber damit gut da.
Innsbruck zählt 728 Shops (+11
Läden), jeder zweite in Top-Lage.
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