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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_03_26_Presse_OCR
- S.7
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Tiroler Tageszeitung
„Bäderbeirat dreht Geldhahn weiter auf“, Seite 4
Noch heuerkbn die Abbrucharbeiten des geschlossenen Hallenbades in Axams über die Bühne gehen. Foto: Springer
Bäderbeirat dreht
Geldhahn weiter auf
Anstelle einer Einzelfallentscheidung wird die Bäder-
Förderung für Neubauten generell auf 55 Prozent
angehoben. Innsbruck und Telfs kündigen Projekte an.
_
Von Manfred Mitterwachauer
Innsbruck, Axams - Thomas
Suitner atmet auf. Vorerst zumindest. Kein Wunder, hat
der Bäderbeirat des Landes
dem Axamer Bürgermeister
am Montagabend doch einen
Teil einer millionenschweren
Last von den Schultern genommen. Anstelle von 12,6
Millionen Euro soll es nun
15,4 Millionen Euro geben.
‚ ‚ Es ist ein guter Tag
für Axams, aber
auch ein guter Tag für
die gesamte Region.“
Thomas Suitner
(Bürgermeister Axams)
Und zwar für das Neubauprojekt eines Regionalhallenbades in der Mittelgebirgsgemeinde. Ein Projekt, das 29,5
Millionen Euro kosten soll, 28
davon sind laut Bäderrichtlinien auch förderwürdig.
„Es ist ein guter Tag für
Axams, aber auch ein guter
Tag für die gesamte Region“,
sagt Suitner am Dienstag zur
TT. Wissend, dass das Projekt
ennoch weiter mit einem Finanzierungsloch zu kämpfen
hat. Statt acht sind es mit dem
Bäderbeirats-Beschluss nur
noch knapp über fünf Millionen. 1,5 davon erhofft sich
Suitner noch durch Co-Finanzierung aus dem Planungsverband 17. Also den acht
Gemeinden rund um Kematen, Völs und Umgebung. Aus
zweien lägen bereits positive Beschlüsse vor, so Suitner.
Blieben dann noch 2,8 Millionen Euro übrig. „Auch diese
Lücke werden wir noch schließen können“, gibt sich Suitner
zuversichtlich. Vielleicht über
Bundes-Förderschienen. Eines ist für den Bürgermeister
aber klar: Die Abbrucharbeiten des geschlossenen Altbestandes im Dorf werde er
nicht starten, bevor nicht die
Ausfinanzierung gesichert ist:
„Für eine Harakiri-Aktion bin
ich nicht zu haben.“ Ziel sei es
aber, noch 2025 (Herbst) damit zu starten.
Die „Lex Axams“ im Bäderbeirat war indes nicht so zu
erwarten. Im Vorfeld war die
Rede davon, das Neubauprojekt einer „Einzelfallentscheidung“ zu unterziehen. Und
auf diesem Wege mehr Geld,
als die geltende Förderschiene erlaubt, zuzuschießen.
Ehrwald, Wörgl - „Was
ist mit Wörgl?“ Nach der
Sitzung des Bäderbeirates sieht FP-Landtagsabgeordneter Andreas Gang
die Unterländer Pläne für
ein Regionalbad außen
vor: „Während für Axams
eine Sonderlösung gefunden werden soll, bleibt der
Bezirk Kufstein mit seinen
114.000 Einwohnern weiterhin ohne ganzjähriges
Schwimmbad.“ Ausge-
Aufatmen in Ehrwald,
FP drängt auf Wörgl
rechnet dort, wo auch laut
Bäderstudie der meiste Bedarf bestehe, gebe es keine
Lösung. Und das aufgrund
„unzureichender Förderrichtlinien“, so Gang.
Ehrwalds Bürgermeister Markus Köck zeigt sich
indes „hocherfreut“ über
den Sanierungsbeitrag des
Landes. 3,5 Mio. € sollen
fließen. Mit einem Baubeginn wird noch heuer gerechnet. (TT, hm)
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Gekommen ist es anders.
Man wolle nicht künftige und
noch einzureichende Projekte benachteiligen, heißt es
dazu aus dem Büro des sportzuständigen LHStv. Philip
Wohlgemuth (SP). Deshalb
die beschlossene Richtlinien-
Erhöhung bei Neubauten von
45 auf 55 Prozent der maximal
förderbaren Projektkosten
(30 Mio. €). Die schwarz-rote Landesregierung muss das
erst noch absegnen. Ein Formalakt in der Regierungssitzung kommenden Dienstag.
‚ ‚ Wir setzen auf
nachhaltige
Lösungen und eine
bedarfsgerechte Förder-
strategie.“
Philip Wohlgemuth
(Landeshauptmann-Stv., SP)
Nicht gerüttelt wird am Bäder-Gesamttopf (75 Mio. €)
und an der 30-Mio.-Grenze.
Genehmigt wurde im Beirat
auch der Beitrag für die Hallenbadsanierung in Ehrwald
(Fördersatz 40%). Für Wenns
(Freibad PitzPark) muss indes
noch ein Finanzierungsplan
nachgereicht werden, heißt
es im Anschluss.
Wohlgemuth zeigt sich
überzeugt, dass der Bäder-
Topf des Landes „nachhaltige Lösungen“ für die Tiroler
Bäderlandschaft vorantreibe,
auch die nunmehr adaptierte Förderkulisse bleibe eine
„nachhaltige“.
Die Erhöhung war im Beirat dennoch nicht unumstritten. Dem Vernehmen nach
sollen insbesondere die Gemeindevertreter auch auf eine generelle Erhöhung des
Bäder-Topfs (100 Mio. €?)
gedrängt haben. Die Bürgermeister von Innsbruck und
Telfs haben übrigens für den
nächsten Bäderbeirat bereits
ihre Förderprojekte zur Einreichung angekündigt.