Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2025

/ Ausgabe: 2025_03_26_Presse_OCR

- S.10

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2025_03_26_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2025
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Millionen-Gewinn trotz sozialer Baulandwidmung“, Seite 18

Millionen-Gewinn trotz
sozialer Baulandwidmung

Mit der Ausweisung von Vorrangflächen in Innsbruck werden lediglich Widmungsgewinne geschmälert. Die Grundpreise sind nämlich enorm gestiegen.

Innsbruck — Rund um die geplante Ausweisung von Vorbehaltsflächen für den geförderten Wohnbau geht die
Innsbrucker Stadtregierung in
die Offensive: Der Fahrplan für
die Umsetzung wird bereits
heute präsentiert —- und nicht
erst nach der Gemeinderatssitzung am Donnerstag.

Dort soll eine Bausperre für
80 (Privat-)Grundstücke beschlossen werden, auf denen
künftig Vorbehaltsflächen ausgewiesen werden sollen. Die
Stadt will so verhindern, dass
diese Grundstücke vorzeitig
geteilt oder bebaut werden —
schließlich betrifft die Ausweisung der Vorrangflächen nur
Grundstücke, die in Summe
über 2500 m? groß sind.

Wie würde sich das in der
Praxis auswirken? Ein 1998 gewidmetes und 3000 m? großes
Grundstück war damals 1,215
Mio. Euro wert. Zwischenzeitlich sind die Grundstückspreise in Innsbruck enorm gestiegen. Wird die Hälfte davon
heute ohne Schranken (1536
Euro/m?) und die andere zu
Wohnbauförderungskonditionen (619 Euro/m?) veräußert,
so beträgt der Verkaufserlös
statt 4,6 Mio. Euro rund 3,228
Mio. Euro. Der Widmungsgewinn wird geschmälert, ist
gegenüber 1998 aber nach wie
vor sehr hoch.

Dennoch: FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger
sieht die Bausperre äußerst
kritisch: Eigentlich sei eine solche nämlich nur als vorübergehende Maßnahme gedacht,
wenn sich eine Gemeinde in
einer Phase der Überarbeitung
ihrer Raumordnung befindet.
Die Maßnahmen der Innsbrucker Dreierkoalition gingen
aber „klar über die ursprüngliche Intention des Landesgesetzgebers“ hinaus.

Landtagsabgeordnete Zeliha
Arslan (Grüne) betont hingegen, es gehe um die Mobilisierung von Flächen, „die teils seit
Jahrzehnten von SpekulantInnen gewinnbringend gehortet
wurden“. (md, pn)

Umwidmung 1998: Aktuell
beträgt der durchschnittliche
Preis für einen Quadratmeter
Grünland rund 3,2 Euro. Die

nach der Umwidmung von Grün- in Bauland
ist beträchtlich.

Wertsteigerung: Wurde ein
Grundstück 1998 in Innsbruck
gewldmet.sobetmgderdu:dt—
schnittliche Verkaufswert am
freien Markt laut Statistik dann
405 Euro pro Quadratmeter.

Verkaufserlös: Wäre damals
ein 3000 Quadratmeter großes
Baugrundstück veräußert
worden, hätte der Eigentümer

Verkauf auf freiem Markt
2025: Die Bodenpreise sind
in den vergangenen Jahren
explodiert. Natürlich ist auch
die Inflation zu berücksichtigen. Laut Immopreisspiegel ist
ein Quadratmeter Baugrund
in Innsbruck heute im Schnitt

1536 Euro wert. Je nach Stadt-

teil sind die Kosten allerdings
wesentlich höher.

Fast viermal so viel wert wie
1998: Die 1998 umgewidmete Fläche würde bei einem
Verkauf im heurigen Jahr rund
4,6 Millionen Euro am Grundstücksmarkt bringen. Also um
3,4 Millionen Euro mehr als
noch vor 30 Jahren.

Seite 10 von 42

Vorbehaltsflächen 2025:
Nach der Ausweisung als
Vorbehaltsfläche könnten von
der 1998 gewidmeten Fläche
1500 Quadratmeter ohne
Beschränkung und die anderen
1500 m? zu angemessenen
Grundkosten der Wohnbauförderung veräußert werden.
Diese betragen aktuell 619
Euro pro Quadratmeter.

Verkaufserlös: 1500 Quadratmeter könnten zu einem Preis
von 1536 Euro/m? verkauft
werden (2,3 Mio. Euro),

die andere Hälfte um 619
Euro/m? (928.500 Euro). Das
ergibt einen Gesamt-Verkaufserlös von 3,228 Mio. Euro.