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Tiroler Tageszeitung

„Schock über Schulschließung“, Seite 15

chock über Schulschließung

Die Foxhill-Privatschule in Zirl schließt im Sommer ihren weiterführenden Schulzweig.
Mitten im Schuljahr müssen die Eltern nach einem neuen Platz für ihre Kinder suchen.

Von Michaela S. Paulmicht

Zirl - Eine Schule mit Herz:
So wird die Foxhill Bilingual
International School in Zirl
auf ihrer Website beworben.
Seit Kurzem allerdings nur
noch für Kinder zwischen
zwei und zehn Jahren. Der
noch laufende Mittelschulzweig für ältere Kinder läuft
aus, nach Abschluss des Sommersemesters ist Schluss, Eltern der betroffenen Kinder
sind schockiert und fürchten
nun negative Folgen für die
Schüler, die aus ihrer „geliebten zweisprachigen Schule“
herausgerissen würden, wie
etwa eine Mutter erzählt. Ihr
elfjähriges Kind besucht die
erste Klasse. „Wer wird es im
Herbst aufnehmen?“, fragt sie
verzweifelt. Denn die Anmeldefristen für andere Schulen
sind längst verstrichen, deren

‚ Ausbleibende
Schüleranmel-

dungen und erhöhte

Kosten haben zur Ent-

scheidung beigetragen.“

Philip John Pearce
(Direktor Foxhill-School)

Klassen im Herbst teils übervoll. So wächst auch die Sorge, dass nach der Schließung
von Foxhill manche die Klasse
sogar wiederholen müssen.
Vorwürfe der Eltern
Grund für die Schließung
des „Secondary“-Zweigs sind
Probleme mit der Finanzierung, wie Schuldirektor
Philip John Pearce mitteilt.
„Leider mussten wir vor Kurzem die äußerst schwierige
Entscheidung treffen, unsere Mittelschule zum Ende
dieses Schuljahres im Juli zu
schließen, um das Fortbestehen unserer gesamten Einrichtung zu sichern.“ Dazu
gehört noch ein Kindergarten
und eine Volksschule. Das
habe der neue Vorstand nach
Prüfung der finanziellen Situation gegen Ende des ersten Semesters beschlossen.
Ausbleibende Schüleranmeldungen und erhöhte Kosten
hätten maßgeblich zu dieser
Entscheidung beigetragen, so
Direktor Pearce.,

Zum Vorwurf mancher
Eltern, sie seien spät informiert worden, meint er: „Wir

Am Martinsbühel in Zirl gibt es einen Kindergarten, eine Volksschule und bis Sommer noch eine Mittelschule.

informierten sie so schnell
wie möglich, da wir wussten,
dass Zeit ein entscheidender
Faktor für zukünftige Schulregistrierungen ist.“ Bei der
Suche nach geeigneten schulischen Alternativen für das
kommende Schuljahr werde
man die Schüler, mit denen
man eine sehr enge Bindung
aufgebaut habe, bestmöglich
unterstützen.

Die Foxhill-Mittelschule,
die derzeit zwölf Schüler besuchen, war erst im vergangenen Jahr noch vom alten
Vorstand der Privatschule ins
Leben gerufen worden. Kindergarten und Grundschule
bestehen bereits seit mehreren Jahren. Das Schulgeld beträgt 3500 Euro pro Semester.

Laut Bildungsdirektion Tirol ist nach dem Privatschul-

gesetz die Auflassung einer
Schule „unverzüglich“ anzuzeigen. Im Fall der Foxhill School sei diese rund ein
halbes Jahr vor Schließung
im Vorfeld bekannt gegeben
worden und damit rechtskonform. Die offiziellen Verfahren für die Aufnahme in
anderen Schulen sind zwar
abgeschlossen, eine Aufnahme sei aber dennoch jederzeit möglich.

Rechtsanspruch

Dabei entscheidet jedoch immer die Schulleitung. Auf eine
Aufnahme in die zuständige
Sprengelschule bestehe jedenfalls ein Rechtsanspruch.
Auch die Bildungsdirektion
Tirol sichert den Erziehungsberechtigten bei der Suche
ihre Unterstützung zu, man

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sei bereits mit der Angelegenheit befasst.

Tatsächlich dürfte die Suche
nach einem Platz nicht einfach
werden: „Wir haben unsere

‚ Für die Eltern

ist die Situation
natürlich eine Katastrophe. Die Bildungsdirektion ist gefordert.“

Rosmarie Knoflach
(Direktorin AGI)

Klassen schon seit Jänner voll“,
heißt es von einer Innsbrucker Mittelschule, bei der sich
schon mehrere Foxhill-Eltern
gemeldet haben. Und selbst
wenn ein Platz frei sei, wäre
eine Wiederholung des Schuljahrs nötig, da es sich doch um
ein „ganz anderes Schulsys-

Fotos: Falk

tem“ handle. „Wir sind schon
übervoll“, sagt auch die Direktorin des Akademischen Gymnasiums (AGI) in Innsbruck,
Rosmarie Knoflach. Das AGI
verfügt über einen internationalen Zweig, schon aus diesem Grund ist die Schule interessant für die Foxhill-Kinder.
„Für die Eltern ist die derzeitige Situation natürlich eine
Katastrophe“, meint Knoflach.
Nun sei die Bildungsdirektion
gefordert, die Kinder unterzubringen.

„Wir Eltern sind verzweifelt“,
meint die Mutter des Elfjährigen. Die Kinder würden sich
an der Foxhill School wohlfühlen und seien nun sehr traurig.
„Außerdem ist dieses laufende Schuljahr wohl umsonst,
mein Sohn wird neu beginnen
müssen.“