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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_03_22_Presse_OCR
- S.7
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Tiroler Tageszeitung
„Flug-Chaos trifft auch Österreich“, Seite 22
Meterhohe Flammen drangen aus einem Umspannwerk in London. Unzählige Flüge wurden gestrichen - von und nach Heathrow (Bild Mitte). Rechts: Jets am Boden. Foto:
User @chrisj| R. Rahman, Cremel
Flug-Chaos trifft auch Österreic
Nichts ging mehr auf einem der größten Flughäfen: Der Brand nahe London Heathrow sorgt weiter für Flug-Chaos,
nachdem 1300 Flüge ausgefallen sind. Auch Reisende aus Innsbruck, Wien und Salzburg sind betroffen.
London, Wien - Wegen eines
Stromausfalls am Londoner
Flughafen Heathrow müssen
sich Reisende auf erhebliche
Probleme einstellen. Der Airport wurde gestern wegen
eines Großbrands in einem
Umspannwerk aus Sicherheitsgründen bis zum Abend
geschlossen. Mehr als 1300
Flüge waren betroffen, mit ihnen hätten 291.000 Passagiere
abgefertigt werden sollen.
Die Feuerwehr konnte den
Brand eindämmen, doch war
am Freitag vorerst unklar,
wann der Flughafen seinen
Betrieb wieder aufnehmen
kann. Am Abend hieß es dann,
man könne den Betrieb nun
schrittweise wieder hochfah-
ren. Am Samstag will man den
Flugverkehr wieder auf ein übliches Niveau zurückbringen.
Der britische Energieminister sagte, es habe nicht den
Anschein, dass es sich bei der
Ursache des Brandes um ein
Verbrechen handle. Der Ärger
bei Reisenden und Fluggesellschaften war groß. „Man würde eine vernünftige Notstrom-
Versorgung erwarten“, sagte
ein Airline-Manager.
Sprecher des Flughafens erklärten, man verfüge über Dieselgeneratoren und Notstromleitungen, mit denen trotz des
Stromausfalls Landungen abgewickelt wurden. Aber der
Airport insgesamt habe den
Stromverbrauch einer kleinen
Stadt, der damit nicht habe gedeckt werden können.
Heathrow ist einer der größten Flughäfen der Welt und
fertigt die meisten Passagiere
aller europäischen Flughäfen
ab. Entsprechend wirkte sich
der Ausfall auf den weltweiten Flugverkehr aus. Passagiere wurden angewiesen, nicht
zum Flughafen zu reisen und
ihre Fluggesellschaft zu kontaktieren. Etliche Flüge mussten morgens ausweichen.
Laut dem Portal FlightRadar24
mussten mindestens 120 ankommende Flugzeuge umgeleitet werden. Alleine von British Airways hätten 341 Flüge
landen sollen. Einige US-Flüge
drehten auf halbem Weg um,
einzelne wurden nach Paris
umgeleitet.
Ein Flug der British Airways
am frühen Nachmittag von
Innsbruck in die Metropole
fiel aus. Die Maschine hätte
ursprünglich kurz nach Mittag
aus London kommen sollen,
der Flug wurde aber gecancelt. Die Flüge von British Airways und Easyjet zum zweiten
großen Londoner Flughafen
Gatwick fanden laut Flugplan-
Auskunft des Innsbrucker Airports aber statt. Auch eine British-Airways-Verbindung ab
Salzburg wurde gestrichen.
Zwischen Wien und Heathrow wären in Summe gestern
20 Flüge geplant gewesen,
teilte der Flughafen Wien in
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Schwechat mit. Davon wurden bis zum Mittag bereits 15
abgesagt und weitere Auswirkungen nicht ausgeschlossen.
Der Airport empfahl Reisenden, sich mit ihrer Airline oder
dem Reiseveranstalter bezüglich gebuchter Flüge in Verbindung zu setzen.
Chaotische Tage folgen
Zu den Ausfällen kommen
noch andere Flüge weltweit,
die indirekt von den Umleitungen der Flüge betroffen
sind, hinzu. „Heathrow ist eines der wichtigsten Drehkreuze der Welt“, sagte Ian Petchenik von FlightRadar24. „Dies
wird den Flugbetrieb auf der
ganzen Welt stören.“
Die sorgfältig aufeinander
abgestimmten Netze der Fluggesellschaften hängen davon
ab, dass sich Flugzeuge und
Besatzungen zu bestimmten
Zeiten an bestimmten Orten
befinden. Die Fluggesellschaften werden ihre Netze in aller
Eile neu konfigurieren müssen, um Flugzeuge und Besatzungen zu verlegen.
„Die andere Frage lautet:
Wie werden die Fluggesellschaften mit dem Rückstau
an Passagieren umgehen?“, so
Henry Harteveldt, Analyst für
die Reisebranche bei der Atmosphere Research Group. Er
rechnet mit einigen weiteren
chaotischen Tagen. (TT, APA,
dpa, Reuters)