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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Milliardenmarkt Haustiere: Kosten explodiert‘“, Seite 26+27

Milliardenmarkt Haustiere: Kosten explodiert

Die Teuerung war bei Haustierprodukten
besonders hoch. Laut Tierschutzverein werden
Tiere auch wegen Tierarztkosten abgegeben.

Von Clemens Markart

Innsbruck — Bei den flauschigen, schuppigen oder
gefiederten Mitbewohnern im Land schlug die
Rekordinflation der vergangenen Jahre besonders stark zu Buche. Wie
der Verbraucherpreisindex (VPI) der Statistik Austria zeigt, wurden Heimtiere und Heimti ikel

eimpfungen muss man
dagegen um knapp ein
Fünftel mehr berappen.
Der Verein Tierschutz
Austria rechnete 2024 für
einen Hund allein Futterkosten von 110 Euro pro
Monat vor. Für eine Katze
waren es monatliche Fixkosten von 60 bis 110 Euro für Futter und Katzenstreu. Durch Teuerung
und Kauffı beim

zwischen 2020 und 2024
im Schnitt um 33 Prozent
teurer, Lebensmittel dagegen um 26 Prozent. Katzenfutter wurde in diesem
Zeitraum um 34 Prozent
teurer, Hunde-Nassfutter
sogar um 41 Prozent. Auch
Katzenstreu kostete innerhalb von vier Jahren bald
um ein Drittel mehr. Bei
Tierarztkosten und Hund-

ZAHLEN ZUM TIER

46 %

aller 1,8 Mio, Haushalte Österreichs halten
zumindest ein Haustier,

2 Mio.

Katzen und 836.000
Hunde leben im Land,

1,1 Mrd.

Euro Umsatz macht der
Öösterreichische Heimtiermarkt jährlich.

575.000

Euro hat die Hundesteuer allein der Stadt Innsbruck 2024 gebracht.

Tier beträgt der jährliche
Umsatz des österreichischen Heimtiermarkts
inzwischen 1,1 Milliarden Euro - 2012 waren es
noch 416 Millionen, Der
Heimtiermarkt hat sich
somit in 12 Jahren verdreifacht.

Zudem gibt es weitere
Fixkosten, wie die in Tirol von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich
hohe Hundesteuer: In
Untertilliach fällt sie für
einen Hund mit 15 Euro
pro Jahr recht günstig aus,
in Tourismusorten, wie
Mayrhofen, beträgt sie
bis zu 150 Euro. Für einen
zweiten Hund sind es in
Scheffau bereits 300 Euro.
Die Stadt Innsbruck hat
durch diese Steuer 2024
immerhin 575.000 Euro
eingenommen.

Kostenfaktor Tierarzt

Bundesweit leiden Haustierhalter unter dem Preisanstieg. Die Tierheime in
den Bundesländern stöhnen schon seit Längerem
unter den Auswirkungen.
Wie die Kleine Zeitung
berichtete, werden in einer Grazer Tierklinik etwa immer wieder kranke
Tiere unter falschem Na-

men abgegeben und nicht
wieder abgeholt, sie landen im Heim,

„Futter und andere Fixkosten hat man meistens
im Auge. Aber ein Tierarztbesuch mit allfälligen Medikamenten oder
ein notwendiges Hundetraining sorgen oft für
unerwartete finanzielle
Belastungen“, sagt Veronika Rom-Erhard, Obfrau
des Tierschutzvereins für
Tirol. Es sei auch in Tirol schon vorgekommen,
dass Menschen ihre Tiere
abgeben mussten, weil sie
Tierarztkosten nicht mehr
stemmen konnten.

Sie wisse aus Erfahrung,
dass jene, die wirklich finanzielle Unterstützung
benötigen, oft nicht die
lautesten Stimmen seien,

‚ In wirklichen

Härtefällen
stellt sich die Frage,
ob ich Essen für mich
oder mein Haustier
kaufe.“

Veronika Rom-Erhard (Obfrau Tiroler Tierschutzverein)

sondern sich leise abmühen würden. Aus Scham
suchten diese dann auch
keine Hilfe. „In wirklichen
Härtefällen stellt sich die
Frage, ob ich Essen für
mich oder mein Haustier
kaufe. Das geht fast immer zugunsten des Haustiers aus,“
Auch bei ver|

al f

Ausgaben rund ums Haustier wurden in der Vergangenheit besonders teuer, Unvorhergesehene Kosten können deshalb schnell zum Problem werden.

dass man sich ein solches
nicht leisten könne. Ob
die finanzielle Lage in diesen Fällen nur ein vorgeschobener Grund ist, um
ein Tier } den, das

Versicherung im höheren
Hundealter viel Geld gespart habe. Es komme jedoch stark auf Tierart, Beitragshöhe und abgedeckte
Lei an. Die Mo-

sich nicht so entwickelt
hat wie gewünscht, könne
und möchte die Obfrau
des Tiroler Tierschutzvereins nicht beurteilen.
Zumindest derzeit sei der
Zulauf bei den Tiroler
Tierheimen, trotz einiger
Härtefälle, stabil.

Gegen Kosten versichern

Sahl

Zur Vorsorge

natsbeiträge solcher Versicherungen liegen laut
TT-Recherche zwischen
10 und 135 Euro.

Bei den Tiroler Tierheimen federten Futterspenden die Teuerung ein
Stück weit ab, es blieben
die massiven Heizkosten, SpenderInnen gebe
es weiterhin viele, doch

Rom-Erhard eine Haustier-Krankenversicherung,
gerade bei Hunden. Vor
allem bei Jungtieren sei eine Krankenversicherung
eine Überl, wert, da

fälligen Hunden würde
auf den Rat des Tierheims
zu einem Hundetraini

gung
das Tieralter bei Vertragsabschluss die Versiche-

oft das Argument folgc|€

rungsbeiträge festlege. Sie
kenne Fälle, in denen eine

ie Spend, gehe
spürbar zurück. 2024 sei
bei Spenden „das allerschlechteste Jahr“ gewesen. Man spüre, dass die
Leute das Geld, das sie
sonst spenden würden,
selbst bräuchten, Stattdessen böten Menschen
immer öfter ihr ehrenamtliches Engagement an.

Seite 5 von 12

Haustierboom in Österreich
hält weiterhin an

Innsbruck, Wien —-
Österreich ist ein
Haustierland: Laut
Österreichischer Heimtierfuttermittel ini

Land, Für Tirol gab die
Statistik Austria zuletzt
für 2019/2020 bekannt,
dass jeder dritte Haus-

gung (ÖHTV) lebte 2024
in 1,8 Millionen Haushalten Österreichs zumindest ein Haustier.
Das entspricht mit 46
Prozent also fast jedem
zweiten Haushalt. Damit setzt sich der positive Trend zum Tier
weiter fort, auch wenn
sich der große „Haustierboom“ nach den Corona-Jahren eingependelt hat. Konkret leben
2,019 Millionen Katzen
und 836.000 Hunde im

halt einen
tierischen Mitbewohner beherbergt. So lebt
in jedem dritten Tiroler
Haustier-Haushalt ein
Hund, in zwei von drei
eine Katze.

Monatlich 100 Euro

Die Statistik Austria
führte zudem an, dass
Haustier-Haushalte in
den Jahren 2019/2020
im Schnitt 75 Euro pro
Monat für ihre Vierbeiner ausgaben. Berücksichtigt man die Infla-

tion der vergangenen
Jahre, liegt dieser Wert
inzwischen bei durchschnittlich 100 Euro pro
Monat. Laut dem Verein „Tierschutz Austria“
brauchte ein Hund im
Jahr 2024 dagegen allein Futter im Wert von
110 Euro oder mehr.
Eine Katze verbraucht
monatlich zumindest
60 bis 110 Euro an Futter und Katzenstreu, je
nach Qualität. Für Kaninchen werden rund
100 Euro pro Monat veranschlagt, aufgeteilt auf
Trockenfutter, Frischfutter, Heu, Stroh und
Einstreu. (mac)

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