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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung
„Gemeinsames Ringen um die Zukunft“, Seite 21

Gemeinsames Ringen um die Zukunft

Die Diskussion um öffentliche Zuwendungen für den Sport zieht weite Kreise. Die Initiative „Teamsport
Tirol“ versteht den Sparzwang, kämpft allerdings um eine Zukunft: in der Spitze und Breite.

Ein gutes Gespräch
mit der Politik

„Du musst den Jungen
eine Perspektive bieten“

Innsbruck - Auch wenn
das Gespräch mit LHStv.
Philip Wohlgemuth gut
verlaufen sei, war bereits
im Vorfeld eines klar: Hannes Kronthaler zieht sich
mit dem Hypo Tirol Volleyballteam im Sommer
endgültig zurück. Trotzdem sah der Zillertaler
den Austausch mit Wohlgemuth als wichtig an:
„Er will mit dem Landeshauptmann noch einmal
sprechen und uns kurzfristig Bescheid geben,

+

Zieht sich endgültig zurück:
Hannes Kronthaler. Foto: Axel Springer

was passiert. Es geht nicht
um die Förderungen, die
von uns aus passen, sondern hauptsächlich um
die Infrastruktur. Da muss
allerdings erst eine Prioritätenliste erstellt werden —
da sprechen wir insgesamt
von einem Zeitrahmen von
zehn Jahren.“ Kronthaler
hofft, es werde sich für die
anderen Tiroler Spitzenvereine etwas tun.

Mit seiner Ankündigung,
sich zurückzuziehen, hat
der 59-jährige Bau-Löwe
zuletzt viel Staub aufgewirbelt. Kronthaler vermisst
die breite Unterstützung
in puncto Profi-Sport. Vor
drei Jahren gab der Ex-
Nationalteamspieler das
Hypo-Comeback bekannt
und investierte dabei viel
aus der eigenen Tasche.
Sportlich hat es Kronthaler mit Hypo heuer bis in
die Champions League
geschafft. (suki)

Eishalle, Außeneisring, Herzstück der Olympiaworld. Der Sport wurde zwischen 2023 und 2025 mit 450.376 Euro gefördert.

Foto: Böhm

Wattens —- Die Fördergelder, hält WSG-Geschäftsführer Julian Heiss fest,
würden ausschließlich
dem Breitensport (Amateure, Nachwuchs) zugutekommen. „Wir sind mit
den Summen zufrieden!
Damit zahlen wir auch
unsere Nachwuchstrainer
selbst - bei einem Musikschullehrer ist das anders“, glaubt der 32-Jährige. Heiss verwehrt sich
auch gegen den Eindruck,
das Geld der Landesunternehmen würde Profisportler finanzieren: „Mit den
Summen decken wir die
Infrastruktur-Kosten.“ Der
Spitzensport brauche Breitensport und umgekehrt:
„Du musst jungen talentierten Sportlern eine Perspektive bieten. Wohin soll
sich etwa ein Akademie-
Fußballer orientieren?“ Im
Volleyball sei diese Option mit dem Abschied der

Hypo-Volleyballer weggebrochen. Sein Credo: Der
Spitzensport sei durch die
aktuelle Diskussion in ein
Eck gestellt worden, wo
er nicht hingehört. Das
gemeinsame Auftreten
der sechs großen Tiroler
Teamsport-Vereine habe
das Ziel verfolgt, Bemühungen zu bündeln und
Synergien zu finden. Tatsache sei: „Was vor zehn
Jahren von Landesunternehmen bezahlt wurde,
war mehr als heute.“ (floh)

Überblickt für die WSG Tirol die
Zahlen: Julian Heiss. Foto: Springer

„250 Kinder kommen aufs Eis“

Innsbruck — Die Eishockey-
Saison ist für HCI-Obmann
Günther Hanschitz gelaufen: letzter Platz, kein
Play-off. Kein Grund aber,
sich nicht schon mit der
kommenden Saison zu
beschäftigen, „denn Eishockey boomt“. Das attestieren ihm 2000 Zuschauer, die durchschnittlich
in die Tiwag-Arena kommen würden. Der Langzeit-Funktionär will sich
über die Förderung für Infrastruktur und Nachwuchs
bei Stadt und Land bedanken, man werde bestens
unterstützt. Und natürlich

könnte man über Themen
wie Indexanpassung reden,
natürlich auch über eine
überdachte Außeneisfläche
für die 250 Nachwuchsspieler. In anderen Bundeslän-

Will Eishockey in Tirol beleben:
Günther Hanschitz. _ Foto: Springer

dern sei das bereits umgesetzt. Was Hanschitz aber
nicht will? „Dass wir als
unverschämte Funktionäre
rüberkommen, denn das
sind wir nicht.“ Im Fall des
Innsbrucker Bundesligisten sei alles ehrenamtliche
Tätigkeit, mit Unsummen
könne man nicht punkten. Deshalb müsste man
auch Saisonen wie die abgelaufene in Kauf nehmen,
andere Vereine seien finanziell einfach bessergestellt. Und beim HCI
wären Champions-League-
Teilnahmen wie 2023/24
eben nicht die Regel. (floh)

Befürchteter Imageschaden

Innsbruck - Für den Obmann der TI-Axess-volley,
Michael Falkner, gibt es
aktuell eine Sorge: „Es entsteht ein komischer Eindruckuns gegenüber“, holte
der „Much“ aus: „Es werden
Förderzahlen der letzten
fünf Jahre zusammengefasst, damit eine besonders
große Zahl herauskommt.“
Der Chef des Damen-Volleyballmeisters fürchtet einen Imageschaden für die
„Big Six“. Es würde die Arbeit dieser Clubs untergehen, die das gesamte Jahr
über mit Nachwuchs usw.
am Start sind und nicht nur

bei einem einzelnen Sport-
Event.

Falkner ist ab Sommer
der letzte Volleyball-Vertreter auf höchster Ebene.
Zuerst verabschiedete sich

A

Nachdenklich: TI-Axess-Obmann
Michael Falkner. Foto: Axel Springer

die „Grande Dame“ des heimischen Volleyballsports,
Therese Achammer, mit
dem VC Tirol - nun zieht
Hannes Kronthaler nach
über 25 Jahren den Stecker.
Die Ziele gehen Falkner
nicht aus. Ganz im Gegenteil: Er will in das entstehende Loch, das vom Hypo
Tirol Volleyballteam hinterlassen wird, vorstoßen.

Und bei all der Sport-
Kritik, die gerade - gefühlt - aufkommt, regt der
Langzeit-Obmann an, auch
den Blick auf die Kultur
und deren Förderungen zu
richten. (suki)

„Schwimmen nicht

Schwaz — „Die aktuelle Diskussion finde ich gut“, hält
Thomas Lintner in seiner
Funktion als sportlicher
Leiter von Schwaz Handball
Tirol fest. Es sei gut, dass
„darüber geredet wird“.
Übers Geld nämlich. Was er
nicht gut findet? „Wir vom
Teamsport Tirol schwimmen nicht im Geld. Und
es geht nicht nur um den
Leistungsbereich.“ Lintner
ist klar, dass „nicht innerhalb von drei Tagen“ neue
Ballsporthallen aus dem
Boden schießen würden,
auch die limitierten öffentlichen Töpfe verstehe er.

Auf der anderen Seite verzeichne man großen Zulauf
und wolle den Erwartungen der Kinder und Eltern
gerecht werden. Dass die
Mittel der Landesbetriebe

Um die Handball-Zukunft bemüht: Thomas Lintner. Foto: Kristen

im Geld“

weniger würden, schmerze:
„Wir tun uns schwer,
diese Lücke zu schließen.
Geschäftsstelle, Hallenkosten, das gehört ja immer
alles zusammen.“ Mit dem
gemeinsamen Auftritt der
Teamsport-Vereine wolle
man ähnliche Probleme im
Kollektiv angehen. Sein Ansinnen: „Wir brauchen Planungssicherheit. Und ich
halte es auch nicht für sinnvoll, wenn sechs Vereine zu
den Landesunternehmen
pilgern.“ Diese würden nur
jeweils 20 Prozent der Vereinsbudgets decken, hält
Lintner fest. (floh)

Kein Glaube an Veränderung

Innsbruck - Für Markus
Wieser, seines Zeichens der
Clubmanager der Swarco
Raiders, ist die Sache klar:
„Ich glaube nicht an einen
Weckruf.“ Dass Hypo von
der sportlichen Landkarte verschwindet, sei sehr
schade. Dadurch werde
sich aber nichts ändern.
Die Swarco Raiders kommen mit ihren drei Sparten
(American Football, Cheerleading und Basketball) auf
950 aktive Sportler und ein
Budget von rund zwei Millionen Euro. Wieser („Damit deckst du den Nachwuchssport ab“) findet die

öffentlichen Förderungen
in Ordnung, die Suche nach
neuen Partnern sei jedoch
schwerer denn je. Ohne
Hauptsponsor und Partner
Swarco „müssten wir zu-

Hat die Raiders-Finanzen im
Auge: Markus Wieser. _ Foto: Springer

sperren“. In Sachen Infrastruktur sieht man sich
mit dem American Football Zentrum (AFZ) auf der
Butterseite gelandet - dafür
mussten die Raiders aber
auch über 20 Jahre lang
kämpfen.

Was Wieser ins Grübeln
bringt, ist die wirtschaftliche Situation. Erstmals hätten sich Sponsoren verabschiedet und die Aussicht
auf neue sei gering. Die
Diskussion, ob ein Landesunternehmen Sponsor sein
müsste, „kann man immer
führen. Da verstehe ich
beide Seiten.“ (suki)

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