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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_02_27_Presse_OCR
- S.11
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Kronenzeitung
„Baum zertrümmerte mein altes Leben“, Seite 32
IN TIROL
Die Leserbriefe der "Krone” finden Sie
online unter www.krone.at/dasfreiewort
„Baum zertrümmerte
mein altes Leben“
Ich bin weder ein Baumfachmann noch ein Robinienfan, sondern mich interessiert, wie es möglich ist, dass
so ein Baum einen solchen
Schaden anrichten kann. Eine
Mutter wurde am Kopf
schwer verletzt und leidet bis
heute, wie die „Krone" berichtete. Ihr Sohn hatte nur
leichte Verletzungen, aber
einen schweren Schock erlitten, denn es ist ein Horror
und ein Albtraum, wenn die
eigene Mutter schwere Verletzungen davonträgt. Es stehen unzählige Robinien in
Innsbruck. Wenn ihnen Platz
Fota:Christof Birbaumer
On
Bäume im öffentlichen Raum sorgen immer wieder für
Probleme. Noch heute leidet eine 49—]ährigg;lie vor Jah-
ren von einer umstürzenden Robinie getro
und Raum gegeben wird, können sie über hundert Jahre alt
werden. Im urbanen Raum ist
es schwierig, Bäumen den
von ihnen benötigten Platz
und Raum zu geben. Eine Planung über 100 Jahre ist nicht
möéich‚ aber der Mensch hat
die Verpflichtung, aus jedem
Unfall zu lernen. Denn Fehler
wurden gemacht und die
wurde.
schonungslose Antwort gibt
nur die Natur. Die Natur
schafft sich den Raum oder
sie gibt, wie in diesem Fall,
eine fatale Antwort. Oberirdisch ist die Grünfläche um
den Baum, in diesem Fall der
Robinie, mehr als dürftig ausgelegt. Gehsteig und Straße
auf der einen Seite, die Mauerbegrenzung eines privaten
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Wohnhauses auf der anderen
Seite. Unterirdisch schaut es
vermutlich noch schlechter
aus. Der alte Sillkanal, der
Abwasser-Kanal, die Wasserleitung, eventuell die Gasleitung sind die größten unterirdischen Gewerke. Dazu kommen noch die vielen Energieund Nachrichtenkabel. Jeder
Baum bzw. seine Wurzeln suchen sich ihren benötigten
Platz, entweder unterirdisch
und — wenn es nicht geht —
oberirdisch. Bei der oben angeführten Robinie trieb sich
eine der Wurzeln einen Spalt
durch eine angrenzende Betonmauer. Die Betonmauer
wurde mit der Zeit gespalten.
Bei einer anderen Wurzel hatte die Mauer einen durchgän-
igen Riss. Ein ganz klares
eichen, dass sich die Natur
nicht einengen lässt. Auch ist
der Stamm zwischen dem
oberen und unteren Erdbereich sehr dick. Ein Zeichen,
dass der unterirdische Raum
begrenzt ist. Das bedeutet,
dass sich die Wurzeln des
Baumes nicht natürlich aus-
breiten konnten.
Ing. Hans Kuba, Innsbruck