Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_02_20_Presse_OCR
- S.13
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Kronenzeitung
„Wo Mehrkosten picken bleiben“, Seite 20
Foto: IKB
PHILIPP NEUNER
Tiroler Politik
Inoffiziell
Der Bau des Mühlauer
Trinkwasserstollens kostete
43 Millionen Euro, doppelt so
viel wie vor fünf Jahren
veranschlagt. Die Zeche
zahlen die Innsbruckerinnen
und Innsbrucker in Form von
erhöhten Wasser- und
Kanalgebühren.
Wo Mehrkosten picken bleiben
Die Kostenexplosion beim Trinkwasserstollen Mühlau wird zu einem Gutteil auf die Kunden der
Innsbrucker Kommunalbetriebe abgewälzt. Sie stehen aber auch für andere Budgetnöte gerade.
assenstärker setzte die
K Stadtregierung im
Herbst des Vorjahres
ein, um die Liquidität der
Stadt Innsbruck aufrechtzuerhalten. Gemeint sind damit Kredite bzw. das Ausnützen von ÜUÜberziehungsrahmen, was natürlich auch
mit Kosten verbunden ist.
Gestern wurde im Stadtsenat die Rechnung dafür präsentiert. Ein niederer fünfstelliger Betrag an Zinszahlungen ist für die Kassenstärker fällig. Das Ausmaß
der Kredite war mit 35 Millionen Euro in Summe nicht
gerade gering bemessen.
Zuletzt hatte das Innsbrucker Budget durch die Zahlung von 20 Millionen Euro
von der Tiwag an die Innsbrucker Kommunalbetriebe
eine Entlastung erfahren.
Hintergrund war die (späte)
Einigung im _Strompreisstreit. Diese stellt nun sicher, dass die Dividende von
13 Millionen Euro, die vonseiten der Stadt bereits
schon vorher fix eingeplant
war, nun auch tatsächlich an
die Stadt fließt. Damit ist sie
jedoch finanziell noch nicht
aus dem Schneider. Denn
Vorhaben wie Boznerplatz
neu, Eiskanal, Campagne-
Areal-Bebauung und erhöhte Pflichtausgaben im Bildungs- und Sozialbereich
werden zu 100% mit neuen
Krediten finanziert —- in
Summe 59 Millionen Euro.
Was bedeutet das für die
Innsbruckerinnen und Innsbrucker? Zunächst erhielten
Finanzdir. Martin Rupprechter und BM Johannes Anzengruber
sie im abgelaufenen Jahr
von den Kommunalbetrieben zu viel bezahlte Beträge
für Strom zurück. Für einen
Innsbrucker Haushalt mit
einem _ durchschnittlichen
Jahresverbrauch zwischen
2300 und 3500 Kilowattstunden ergab dies einen Betrag je nach Jahresverbrauch
und Produkt zwischen 102
und 368 Euro.
Doch werden diese Guthaben durch die von der
Stadt im Zuge der Budget-
Seite 13 von 20
Philipp
Foto: Neuner
nöte verordneten Gebührenerhöhungen teilweise wieder
aufgefressen. Beispielsweise
stiegen die Müllgebühren
mit Jahresbeginn um 10%,
andere Gemeindeabgaben
zumindest indexangepasst.
Und auch die Kostenexplosion beim Mühlauer
Trinkwasserstollen wird zu
einem Gutteil auf die IKB-
Kunden abgewälzt — in
Form einer Erhöhung der
Wasser- und Kanalgebühren. In welchem Ausmaß, ist
aber noch unklar.
Auch der durch LH Anton
Mattile abgesagte Neubau
des MCI hat Auswirkungen
auf das städtische Budget,
allerdings nicht unbedingt
negative: Denn die Stadt hat
seit Jahren 11,5 Millionen €
Bauverbotsablöse zurückgestellt, die im Falle eines
Neubaus an den Bund zu
überweisen wäre. _Diese
Rücklage könnte aufgelöst
werden, würde es tatsächlich
bei einem Nein zum MCI-
Neubau bleiben —- auch nach
der Landtagswahl 2027.