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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Rettung für Lebenswerk“, Seite 8
16.2.2025

Rettung für Lebenswerk

Österreichs größte Straßenbahn-Modellbauanlage endet doch nicht im Recyclinghof.
Im letzten Moment fand sich ein Käufer, der die Anlage restaurieren will.

Von Thomas Hörmann

Innsbruck - Der Schauraum in der Pradler Lindenstraße ist fast leer.
Nur noch eine historische Innsbrucker Straßenbahn im H0-Format
(Maßstab 1:87) erinnert
an die 22 Quadratmeter
große Modellbauanlage,
die seit etwa 15 Jahren
nahezu unter Ausschluss

‚ Gott sei Dank
haben wir einen

Käufer gefunden.

Er will die Anlage

renovieren und alle

Kabel austauschen.“

Margit Mrak
(Tochter des Modellbauers)

der Öffentlichkeit Staub
ansetzte. Das Lebenswerk
des Innsbrucker Pensionisten Herbert Guba
landete aber nicht —- wie
zuletzt befürchtet - im
Recyclinghof in der Rossau. Sondern in den Händen eines Tirolers, der
die Wunderwelt aus dem
Dornröschenschlaf holen
will. „Gott sei Dank haben
wir doch noch einen Käufer gefunden“, freut sich
Gubas Tochter Margit
Mrak: „Geplant ist sogar,
dass die Anlage wieder
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.“
Anfang Februar sah die
Welt im Miniaturformat
noch wesentlich trister
aus. Mit 85 Jahren war
Guba längst nicht mehr in
der Lage, sich um sein Lebenswerk zu kümmern.
Auch die Tochter und die
Enkel hatten weder Zeit
noch die nötige Liebe für
das nicht alltägliche Hobby. Dazu kam, dass die
Innsbrucker Immobiliengesellschaft den (sehr

Auf den Käufer der Anlage wartet viel Arbeit. Er will die Miniaturwelt renovieren und alle Kabel austauschen.

günstigen) Mietvertrag
kündigte. „Bis Ende Februar müssen wir raus“,
erzählte vor vier Wochen
die verzweifelte Tochter. Hoffnung auf einen
Käufer bestand kaum,
zumal die Suche nach einem Interessenten schon
mehrmals im Sand verlaufen war.

Das änderte sich, als
Mrak Anfang Februar
in einem TT-Artikel auf
das drohende Schicksal
der Modell-Anlage aufmerksam machte. „Dann
haben sich plötzlich
mehrere Interessenten
gemeldet.“ Mit einem Tiroler aus dem Großraum
Innsbruck wurde Gubas
Tochter rasch handelseins. „Der neue Besitzer
will die Anlage renovieren, alle Kabel (immerhin zwei Kilometer) austauschen und sie dann
auch der Öffentlichkeit

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am Boden liegen, liegt am Zahn der Zeit, nicht am Alkohol,

zugänglich machen“,
weiß Mrak. Etwa sechs
bis neun Monate sollen
die Arbeiten in Anspruch
nehmen.

Guba hat bereits vor
45 Jahren mit dem Aufbau der Anlage begonnen. Zunächst in der eigenen Wohnung, später
in einem Keller in Wilten.

Seite 3 von 7

Zwischen 2006 und 2010
konnte die Wunderwelt
mit ihren 4000 Figürchen und ebenso vielen
Plastikbäumen in einem
Schauraum am Franziskanerplatz bewundert
werden, zeitweise auch
in Innsbrucker Einkaufszentren. Im Gegensatz
zu anderen Modelleisen-

Fotos: Daniel Liebl

bahnen fahren in Gubas
Welt nicht Schnellzüge
und Dampflokomotiven
nach Fahrplan, sondern
Busse und Straßenbahnen der Innsbrucker Verkehrsbetriebe. Wer genau
hinsieht, wird auf der Anlage Innsbruck wiederfinden. Nicht das gesamte
Stadtbild, aber einzelne
Gebäude wie den Ziegelstadl samt Ausbruchsversuch oder das IVB-Gebäude. Auch der Lanser
See ist bequem mit der
„Igler“ erreichbar.

Insgesamt investierte der gelernte Schlosser
seit 1980 etwa 45.000 Arbeitsstunden und 150.000
Euro in sein Hobby. Das
Schienennetz ist 60 Meter
lang und mit Oberleitungen ausgestattet. Für die
Steuerung der insgesamt
rund 70 detailgetreuen
IVB-Öffis sind 14 Trafos
im Einsatz.