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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_02_14_Presse_OCR
- S.7
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Kronenzeitung
„Verbinden, was Staat trennt“, Seite 30
Ich setze mich dafür ein,
konstruktive Konzepte zu
erarbeiten. Klar ist jedoch,
dass der Rahmen für die
Umsetzung -
vom Bund }
kommen muss. _
Cornelia Hagele (ÖVP),
Tiroler Landesrätin
für Biädung
iSium innsbruck
M A
Fotox Christof Birbaumer
*
©
Verbinden, was Staat trennt
Im Bund ist von einer gemeinsamen Schule schon lange keine Rede mehr. Doch in Tirol
tut sich etwas. Innsbruck versucht, was auch das Land im Regierungspapier verankert hat.
einende Volksschüw ler, trotz tadellosem
Semesterzeugnis. Eltern am Rande des Nervenzusammenbruchs und Lehrer, die mit Klagen bedroht
werden. Alle Jahre wieder
spielen sich in Familien
Dramen ab, wenn die Tochter oder der Sohn von der
Volksschule in die Sekundarstufe wechselt. Mittelschule oder Gymnasium?
Das ist die Frage. Für viele
Eltern zählt nur das Gymnasium. Dort sind die Plätze
jedoch begrenzt - Dramen
vorprogrammiert.
Trotz regelmäßiger Kritik
von Bildungsexperten hält
Österreich an der Trennung
der Kinder schon mit zehn
Jahren fest. Was die nächste
Bundesregierung plant,
steht in den Sternen. Die gemeinsame Schule der 10- bis
14-Jährigen ist ideologisch
vermintes Gebiet. Keine gute Voraussetzung für einen
Koalitionskompromiss.
In Tirol mehr Offenheit
gegenüber Schulmodell
In Tirol ist die Zustimmung
zu dem Modell auf politischer Ebene größer als in
Wien. Innsbrucks Stadtregierung hat sich in ihrem
Koalitionsübereinkommen
darauf verständigt, Mittelschulen und Gymnasien näher zusammenzubringen. In
welcher Form das gelingen
kann, will die zuständige Vize-BM Elisabeth Mayr
(SPO) am 21. Februar bei
einem Bildungsgipfel mit
Vertretern aus Schulen, Behörden und Bildungsinitiativen besprechen. „Letztendlich muss der Bund diese
Schulform wollen. Aber wir
können zeigen, dass das
Miteinander geht“, gibt sich
Mayr zuversichtlich und ortet bei maßgeblichen Gruppen der OVP in Tirol Rückhalt: „Wirtschaftskammer
und Industriellenvereinigung sind ebenfalls dafür.“
Auch die Landesregierung
aus OVP und SPO hat die
gemeinsame Schule im Ko-
alitionspapier verankert.
Bildungs-LR Cornelia Hagele (OVP) verweist jedoch
ebenfalls auf den Bund. Man
müsse jetzt auf die nächste
Regierung warten. Hagele
steht der _ gemeinsamen
Schule offen gegenüber. Ein
entsprechendes Pilotprojekt
im Zillertal habe „ausgezeichnete Erfahrungen“ gebracht, sagt sie.
Markus Astner, AHS-
Lehrer in Innsbruck und
Gründer der Initiative Zukunft-Schule-Jetzt, freut das
Bemühen in Innsbruck. Er
meint: „Es bringt den Kindern schon etwas, wenn
Schulen zumindest enger zusammenarbeiten.“ C, Thurner
©
Ich bin überzeugt, dass Kinder vom
gemeinsamen Lernen nur profitieren
können. Es ist retro zu glauben, dies
sei nur eine Ideologie der Linken. Die
Zustimmung ist in Tirol viel breiter.
Elisabeth Mayr (SPÖ), Vizebürgermeisterin
in Innsbruck und zuständig für Bildungsagenden.
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