Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_02_13_Presse_OCR
- S.11
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
tflf
If1|
=
Tiroler Tageszeitung
Wilten — Sieglanger — Mentlberg
Jahrhundertealte
Traditionsgaststätten
Seit mehr als 340 bzw. 170 Jahren laben sich Gäste im Bierstindl und Haymon.
Oberhalb liegt der Bergisel
und nur einen Steinwurf entfernt das Stift Wilten: Die Lage des Bierstindl ist ebenso
geschichtsträchtig wie das
Haus selbst. Dessen erste urkundliche Erwähnung reicht
bis in das Jahr 1681 zurück.
Das Traditionsgasthaus in der
Klostergasse hatte früh Bedeutung als Labestation für
Wallfahrer und Pilger, war
aber auch bei den Einheimischen als Ausflugs-Gaststätte
beliebt.
Am 24. Oktober 1681 genehmigte der damalige Abt
von Wilten, Dominikus
Löhr, dem Maurermeister
Augustin Nocker den Neubau einer „Behausung mit
Feuerstatt und Würzgärtlein“
samt Bier- und Branntweinausschank. Auf diesen ersten
Betreiber, kurz „Stindl“ gerufen, soll auch der Name des
Biergasthauses zurückgehen.
Das heutige, denkmalgeschützte Gebäude wurde
1890 errichtet und 2013/14
umfassend renoviert - in
Partnerschaft mit der bayerischen Augustiner Privatbrauerei (bzw. der Edith-
Haberland-Wagner-Stiftung
als deren Haupt-Anteilseignerin). Auch wenn die hohe
Zeit als „Kulturgasthaus“ und
Heimstätte für einst 16 Innsbrucker Kulturvereine vorbei
Die Anfänge des Bierstindl (0.) gehen bis 1681 zurück. Im Riesen Haymon
wurden 1852 erstmals zahlende Gäste bewirtet. Fotos: TT/Thomas Böhm, Axel Springer
ist und erst jüngst ein Pächterwechsel erfolgte: Mit seinen holzvertäfelten Stuben,
der Bühne und dem von Kastanien beschatteten Gastgarten ist das Bierstindl heute
wieder die Heimat der Ritterspiele und immer noch der
Schauplatz zahlreicher kultureller Veranstaltungen.
Wer uriges Flair etwas weiter in Zentrumsnähe sucht,
wird im Steneck in der Leopoldstraße fündig. Das Wirtshaus wird insbesondere für
seinen Gastgarten und seine
Schnitzel geschätzt. Auf das
Jahr 1852 lässt sich der Riese
Haymon zurückführen. Wie
auch eine Tafel an der Hausfassade verrät, ersteigerte damals ein Johann Gruber den
(im 17. Jh. durch die Grafen
von Lodron ausgebauten)
Ansitz Augenweidstein und
erwarb vom Stift Wilten die
Bewilligung für den Gastwirtschaftsbetrieb. Pate stand
der Riese Haymon, der Sage
nach der Gründer des Stiftes
Wilten. Unter diesem Namen wird das Haus bis heute geführt. Mit dem Haymon
assoziiert man Tiroler Küche
und gemütliche Atmosphäre.
Im November 2023 übernahmen die Pächter den Nachbarbetrieb Neuwirt und führen ihn als Zwerg Haymon
(mit Pizzen, Burgern und Pasta auf der Speisekarte) weiter.
Knapp 20 Jahre vor dem
Haymon, nämlich 1833,
schlug die Geburtsstunde des
Bretterkellers am Paschberg
(Viller Berg 1) - doch er hat
in diesem Zusammenhang
einen Schönheitsfehler: Er
liegt in Pradl. Zwar gehören laut Mathias Behmann,
dem Amtsvorstand für Statistik und Stadtvermessung im
Stadtmagistrat, sehr wohl einige Adressen am Viller Berg
noch zu Wilten, der Bretterkeller jedoch nicht.
Seite 11 von 16
Die alte Karmeliterkirche, dahinter die Wohnanlage.
Foto: TT/Axel Springer
Was vom Kloster
übrig
Fast 160 Jahre lang bestand
das Kloster der Karmelitinnen
in Wilten, ehe sie sich nach
Mühlau zurückzogen. Dem
Stadtteil blieben die Kirche
und die Karmelitergasse.
Als der Lithograph Johann
Nepomuk Kravogl und seine
Frau Theresia sich im 19. Jh.
um die Gründung eines Karmelitinnenklosters in Innsbruck bemühten, ging das
nicht ohne Widerstände. Liberale Kreise störten sich an
den Plänen — und das Stift
Wilten, das Konkurrenz beim
Spendenaufkommen fürchtete. 1845 schließlich kam die
kaiserliche Bewilligung und
die ersten Klosterschwestern
zogen ein. Zunächst im mittelalterlichen Ansitz Mem-
blieb
minger Schlössl. Später wurde in dessen Anger ein neues
Kloster samt Kirche gebaut.
Damals war die Anlage
noch von Feldern umgeben, doch die Stadt wuchs.
Schienen, Durchzugsstraße,
Bordell: 2003 entfloh der
kontemplative Orden der inzwischen unheiligen Nachbarschaft in die Stille des neuen Karmels in Mühlau. Das
alte Kloster wich einer Wohnanlage. Die der hl. Teresa von
Avila geweihte Kirche blieb
stehen, sie wird heute von der
koptisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft genutzt. In
dem nach Bombenschäden
im Zweiten Weltkrieg neu gestalteten Innenraum findet
sich u.a. ein Volksaltar von
Clemens Holzmeister.
Der Stadtspaziergang - Wilten —
Sieglanger - Mentlberg
13. Februar 2025
F und
: Schlüsseh g }. S. Moser GmbH;
Sonderpubhkauonen Leitung: FrankTsd1oner
Redaktion: Elke Ruß.
Verkauf: verkauf@tt.com.
Anschrift für alle: 6020 Innsbruck, Bn.lnecker Straße 3,
Postfach 578, Telefon 050403 - 1543.
speckbacherstrasse 21 | a-|
D
bestattung
) innsbruck | austria
tel. +43 (0) 512 58 19 19
stattung-neumair.at |
ww.bestattung-neumair.at