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Jahr: 2025

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Kronenzeitung

„Gerbers ‚Vehikel‘ für den Wiedereinzug in Landtag“, Seite 18

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Wohin geht die Reise? LR Gerber, Noch-Staatssekretärin Kraus-Winkler und Tursky (v.li.)

Gerbers „Vehikel“ für den
Wiedereinzug in Landtag

Was bewegt den Landesrat, die marode Stadtpartei übernehmen

zu wollen? Reine Innsbruck-Liebe ist es nicht, wird gemutmaßt!

w irtschafts-Landesrat
Mario Gerber ist seit
seiner ONiederlage
gegen WK-Präsidentin Barbara Thaler im Rennen um
die Vorherrschaft im Wirtschaftsbund die Hausmacht
in der OVP etwas abhanden
gekommen. Da trifft es sich
gut, dass die Innsbrucker
Stadt-OVP gerade auf
Chefsuche ist. Denn seit der
für sie schmerzvollen Pleite
ihres Spitzenkandidaten
Florian Tursky bei der Innsbrucker Gemeinderats- und
Bürgermeisterwahl 2024
rennt sie etwas kopflos
durch die Gegend.. .

Jetzt soll es Gerber also
richten. Der _ Fahrplan
steht: Gestern erging die
Einladung an VP-Funktionäre für eine Sitzung des
Stadtparteivorstandes am
24. Februar. Bei dieser soll
Gerber zum Kandidaten für
das Amt des Stadtparteiobmanns gekürt werden. Dass
er einen Gegenkandidaten
erhält, ist möglich, aber
nicht sehr wahrscheinlich,
denn Gerber kann und wird
das Manöver als Willen der

PHILIPP NEUNER

Tiroler Politik
Inoffiziell

Landespartei verkaufen.
Bei einem Parteitag Ende
März wird dann Gerber offiziell auf den Thron gehievt — so wie Tursky Anfang November 2023 in den
Innsbrucker Stadtsälen, wo
er mehr als 91% der 162
Delegierten-Stimmen bekam. Die Welt war zwar aus
Sicht der OVP auch schon
damals nicht in Ordnung
(Stichwort Streit mit VP-
VBM Johannes Anzengruber), aber zumindest bestand die Hoffnung, bei der
Wahl ’24 reüssieren zu können. Obwohl es damals
schon Umfragen gab, die
Anzengruber ein sehr gutes
Abschneiden voraussagten.

Seite 6 von 12

Das Ergebnis ist bekannt:
Anzengruber sitzt auf den
Bürgermeistersessel, die
Stadt-OVP kehrt mühsam
die Scherben zusammen.
Interessant in diesem Zusammenhang: Gerber ist
einer der wenigen OVPler,
die noch über einen guten
Draht zu Anzengruber verfügen. Er ist auch Gerbers

Stellvertreter im Wirtschaftsbund Innsbruck-
Stadt. Vielleicht gibt es

auch schon ein „Gentleman-Agreement“: Du, Anzengruber, hältst die Füße
still bei der Landtagswahl
2027, dafür legen wir dir bei
der Innsbruck-Wahl 2030
keine Steine in den Weg.

Dennoch stellt sich die
Frage, warum Gerber sich
in die Niederungen der
Kommunalpolitik begibt.
Aus reiner Innsbruck-Liebe
wahrscheinlich nicht. Sein
neues Amt verbessert die
Chancen deutlich, 2027 den
Wiedereinzug in den Landtag zu schaffen. Und vielleicht von dort den Sprung
in die Regierung — oder sogar noch weiter .. .

Foto: Johanna Birbaumer