Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_01_2_Presse_OCR
- S.4
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
„Silvesterkracherei geht zukunftsfit anders“, Seite 4
Kommentar
Silvesterkracherei geht
zukunftsfit anders
Von Brigitte Warenski
u Silvester knallen bekannterwei-
se nicht nur die Sektkorken. Für
Knallkörper und Feuerwerke haben die Österreicher auch heuer wieder
rund zehn Millionen Euro ausgegeben.
Zurück lässt der Silvesterwahnsinn diesmal die Trauer um fünf Tote in Deutschland, Österreich hat mehrere teils schwer
Verletzte zu beklagen.
Was vielen verborgen bleibt, ist die
Tatsache, dass für Tiere der Jahreswechsel der blanke Horror ist. Haustier- und
Nutztierbesitzer müssen oft bereits Tage
zuvor Medikamente verabreichen, um
sie vor dem enormen Stress zu schützen.
Aufgeschreckten Wildtieren bleibt hingegen nur die Flucht, was sogar den Tod
bedeuten kann.
Die Böllerei hinterlässt zudem in der
Umwelt ihre Spuren. Jährlich werden
an fast allen Messstellen Österreichs die
Feinstaubgrenzwerte massiv
Lesen Sie dazu mehr
auf Seite 5
brigitte.warenski@tt.com
überschritten, den freigesetzten Feinstaub atmen wir ein. Mit der jetzigen
Inversionswetterlage in Tirol dauert es
extrem lang, bis sich die Situation wieder
entspannt. Zurück bleiben in den Böden
zudem gefährliche Stoffe wie Strontium, Blei, Chrom oder Aluminium, die
letztendlich in den Nahrungskreislauf gelangen. Auch die zahlreichen Hüllen von
Feuerwerkskörpern, die nicht entsorgt
werden, sind noch Monate nach dem
Fest Mahnmale der Kracherei.
Es ist an der Zeit, dass jeder bereit ist,
nur mehr mit zukunftsfitten Silvesterfeiern das Neue Jahr festlich zu empfangen.
Die rechtlichen Schritte wurden mit
dem Verbot von privaten Feuerwerken
innerhalb von Gemeindegrenzen gesetzt,
an das sich leider der Großteil nicht hält.
Statt Pyrotechnik, für die Arbeiter/innen
in chinesischen Fabriken mit Dumpinglöhnen abgespeist werden, können
Lichtinstallationen, Laser- oder Drohnenshows, die meist von Künstlern choreographiert werden, für Glanz in den
Augen der Zuseher sorgen. Zurück bleibt
— wie viele Städte bereits zeigen —- das
gleiche Staunen über den spektakulären
Jahresanfang, der jedoch nachhaltiger
und mit keinen Risiken verbunden ist.
Seite 4 von 11