Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_01_25_Presse_OCR
- S.18
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Der Standard
„Ich weiß nicht, ob es eine Wohnung braucht, um zu Hause zu sein“,
(Immobilienstandard) Seite I 1+2
25.1.2025
Geboren in Barcelona, lebt
Enrique Gasa Valga nun
In einer Garconnikre im
Innsbrucker Stadtteil Saggen.
Foncr Gönter Richard Wett
WOHNGESPRÄCH
Ich weiß nicht, ob es eine Wohnung
braucht, um zu Hause zu sein
Der Innsbrucker Tänzer und Choreograf Enrique Gasa Valga wohnt mit seiner Lebensgefährtin und drei
Teddybären auf 30 Quadratmetern. Doch das Heimatgefühl, sagt er, das ist ganz woanders — auf der Bühne.
’ Das ist wirklich eine winzige Wohnung, 30 Quadratmeter, ich wohne
hier gemeinsam mit meiner Freundin Lara
Brandi. Die Mieten in Innsbruck sind sehr teuer, daher hatten wir die Wahl: Nehmen wir
uns eine kleine Wohnung, und dafür bleibt
mehr Geld für die Tanz-Company? Oder leisten wir uns eine größere Wohnung, dafür aber
auf Kosten unserer Tänzerinnen und Tänzer?
Wir haben uns dafür entschieden, im Privaten etwas näher zusammenzurücken und
in unsere Company Limonada zu
investieren: Wir haben heute ı9 Angestellte,
und das Studio mit 900 Quadratmetern liegt
mitten in der Innsbrucker Altstadt, Das klingt
alles ein bisschen nach La Boheme, nach
einem Leben irgendwo zwischen künstlerischer Entfaltung und Existenzminimum - ein
bisschen romantisch, ein bisschen dramatisch. Doch die Wahrheit ist: Ich bin kein Bohemien, Tanzen ist für mich eine Art Handwerk.
Ich komme aus einem kleinen Dorf in der
Nähe von ich war ein hyperaktives
Kind, viel zu viel Energie, unmöglich im Verhalten, ich bin von sämtlichen Schulen
gen, einfach nur schrecklich! Alle dachten
schon, mit mir stimmt irgendwas nicht. Bis
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der Schulpsychologe meinen Eltern eines Tages empfohlen hat, ich solle eine Tanzausbildung machen.
tanze, dann fühle ich mich zu Hause, Diese
Zeiten sind vorbei, heute arbeite ich als Choreograf. Doch eines ist gleich geblieben: Sobald ich mit memen Tänzerinnen und Tänzern eine Ch instudiere, sobald ich
die Musik mit den Körpern verbinde, sobald
sich der Saal mit Zuschauern füllt, fühle ich
mich sofort zu Hause. Das Zuhause ist für
mich kein Ort, sondern eine Tätigkeit, eine
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