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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_01_21_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolersTageszeitung
„Einmal die Gefühlsskala rauf und runter “, Nachtrag 19.1.2025, Seite 34,
35
21.1.2025
Einmal die Gefühlsskala rauf und runter
Herausragend gut
gespielte Musik und viele
junge Gesichter beim
Sinfoniekonzert im Congress.
Von Markus Schramek
Innsbruck - Welch ein Gewusel im Congress Innsbruck am Freitagabend!
Maturaball des BORG
Innsbruck in der Dogana,
im Saal Tirol das 3. Sinfoniekonzert der Saison mit
dem Tiroler Symphonieorchester Innsbruck (TSON.
Ein Treffen der Generationen, treppauf, treppab
und an mancher Bar.
Passend dazu bestreitet die Jugendphilharmonie der Musikschule der
Stadt Innsbruck mit zwei
fetzig-peppigen Stücken,
Harold Faltermeyers
„Axel F“ und „Danzön Nr.
2“ von Arturo Märquez,
den Auftakt zum Konzert.
Auch hier werken Jung
und etwas Älter Seite an
Seite: TSO/-MusikerInnen unterstützen die musizierende Jugend. Herzerfrischender Anblick
und cooler Sound.
Das Orchester übernimmt den Anfangselan
volley mit ins eigene Programm, das an diesem
Abend epochal in der Romantik angesiedelt ist.
Emilie Mayers „Faust-
Ouvertüre“ versetzt das
zwischenzeitlich vollständig erschienene Publikum gleich gehörig in
Schwingung.
Eine Ausnahmekönnerin
Jetzt ist die Zeit reif für
den großen Auftritt von
TSOI-Konzertmeisterin
Annedore Oberborbeck.
Bei Max Bruchs Konzert
für Violine und Orchester Nr 1. (op. 26) zeigt
die Violinistin ihre große
Spielkunst. Die durfte
man freilich schon öfter
erleben, etwa bei Beethovens sämtlichen zehn
Violinsonaten anno 2022
im Haus der Musik, mit
Michael Schöch am Klavier (nachzuhören auf
einer 3er-CD, erschienen
bei Hänssler Classic).
Hier und nun, bei
Bruchs viel gespieltem
Stück für VirtuosInnen,
legt Oberborbeck aber
noch einige Schäuferl
nach. So temperamentvoll, ja phasenweise nahezu ekstatisch hat man
diese Ausnahmekönnerin selten erlebt: explosiv
und feurig, dann wieder
streichweich und filigran.
S A
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Hauptdarstellerinnen eines denkwürdigen Sinfoniekonzerts im Innsbrucker Congress am vergangenen Donnerstag und Freitag: die venezolanische Gastdirigentin Glass
Marcano, Nachwuchsmusikerinnen der Musikschule Innsbruck und Solo-Violinistin Annedore Oberborbeck.
Die Solistin spielt sich die
Gefühlsskala hinauf und
wieder hinunter,
Energie und Gespür
Mag sein, dass die junge,
aus Venezuela stammende Gastdirigentin Glass
Marcano, ein Energiebündel mit fordernden
Gesten und großem musikalischen Gespür, ihren
Anteil an diesem phänomenalen Auftritt hat. Die
beiden Frauen fallen sich
hernach befreit um den
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Hals. Die Menge ist auch
nicht untätig: Sie tobt vor
Begeisterung.
Nach der Pause steht
mit Felix Mendelssohn
Bartholdys „Schottischer Sinfonie“ (Nr. 3, op.
56) ein weiteres Gusto-
stückerl! auf dem Programm. Jetzt rückt das
TSOI in seiner Gesamtheit in den Mittelpunkt,
mit klarer Kante großartig
unterstützt von Frau Marcano am Pult. Es erklingt
strahlende, gloriose Sin-
Foto: Ch6/weteet.music
fonik, an der man sich
kaum satthören kann,
Euphorisch ins Finale
Ein euphorisierendes Konzert ist zu Ende., Fehlt nur
noch ein Tänzchen beim
Ball einen Stock tiefer.