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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_01_12_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„Ärger über ‚Radleichen‘ und andere Schrottfahrzeuge“, Seite 14
Ärger über „Radleichen“ und
andere Schrottfahrzeuge
Negal abgestellte Bikes oder
Autos sind in vielen Städten ein
wachsendes Problem. Allein
in Innsbruck müssen jährlich
Hunderte entfernt werden.
Von Benedikt Mair
Innsbruck - Sie lehnen an
Bäumen oder hängen an
Gittern, stehen auf abgelegenen Parkplätzen oder
in Seitenstraßen und sind
nicht nur lästig, sondern
zunehmend ein Problem.
Unerlaubt abgestellte Räder oder Autos sorgen in
immer mehr Städten für
Ärger. Diese „Fahrzeugleichen“ zu entfernen ist
nämlich sehr zeitaufwändig und kostenintensiv.
Auch Innsbruck stellt keine Ausnahme dar. Um die
Situation in den Griff zu
bekommen, hat die Verwaltung hier zuletzt die
Gangart verschärft.
600 Schrotträder pro Jahr
Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Tiroler
Landeshauptstadt sammeln aktuell jedes Jahr
zwischen 500 und 600
Schrotträder ein. Im Jahr
2018 waren es noch maxi-
mal 400. Hinzu kommen
jährlich bis zu 200 zurückgelassene oder kaputte
Autos und Motorräder, die
abtransportiert werden
müssen.
Zum Vergleich: In
Frankfurt am Main, einer
Stadt mit mehr als sechsmal so vielen Einwohnern
wie Innsbruck, sind laut
einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur im
Vorjahr bis Oktober zirka 1000 Fahrräder fortgeschafft worden. Die Kosten dafür beliefen sich auf
rund 90.000 Euro.
Wie teuer Entfernung
und Entsorgung in Innsbruck sind, wird nicht
erhoben, sagt Johannes
Wetzinger. Er ist Leiter
des dafür zuständigen
Amtes für Straßenbetrieb. „Da für solche Aktionen aber mindestens
zwei Leute und ein Fahrzeug notwendig sind,
meist die Schlösser der
Räder geknackt werden
«/
S
Aktuell werden in Tirols Landeshauptstadt jedes Jahr 600 „Radleichen“ eingesammelt. Foto: kM/Steinacker
müssen, dürfte sich das
summieren.“
Schrottfahrräder und
-autos seien gleich aus
mehreren Gründen eine
Plage, meint Wetzinger.
„Zum einen gibt es die
kosmetische Komponente. So was sieht einfach
nicht gut aus. Obendrauf
verstellen die Dinger stellenweise Wege, aber vor
allem Parkflächen oder
Abstellmöglichkeiten und
erschweren im Winter die
Schneeräumtätigkeit.“
Um der Problematik beizukommen, werden ausrangierte Fahrzeuge seit
vergangenem September
nicht mehr nur an weni-
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‚ ‚ Da für solche Aktionen
zwei Leute und ein
Fahrzeug notwendig
sind, dürfte sich das
summieren.“
Johannes Wetzinger
(Leiter des Straßenamtes)
gen Tagen einmal im Jahr
eingesammelt, sondern
laufend. „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
haben ein Auge darauf.“
Wann Schrotträder
weichen können beziehungsweise dürfen, ist
klar geregelt. „Sie müssen
mindestens drei schwere Mängel aufweisen und
nicht mehr fahrtauglich
sein“, sagt Wetzinger. „Ein
platter Reifen allein reicht
also nicht. Die Räder rosten aber oft ohnehin jahrelang vor sich hin.“ Einmal
eingesammelt, kommen
die Gefährte in ein Lager.
„Dort werden sie dann für
mindestens zwei Monate
aufbewahrt“, erzählt der
Amtsleiter. Meldet sich der
Besitzer oder die Besitzerin
in diesem Zeitraum nicht,
„wird versucht, die Räder zu reparieren und für
wohltätige Zwecke zur Verfügung zu stellen. In den
allermeisten Fällen sind
sie aber so kaputt, dass sie
direkt im Müll landen.“