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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_01_10_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Die BALE ist Geschichte“, Seite 13
Seif2020 hatte die BALE versucht, sich als Produktionsstätte für Kulturschaffende und Kreative zu etablieren. Jetzt ist damit Schluss.
Foto: Böhm
Die BALE ist
Geschichte
Lange war die Gewerbefläche in der
Höttinger Au als möglicher Ort für die
Kultur- und Kreativszene im Gespräch.
Von Barbara Unterthumer
Innsbruck - Der Kultur- und
Kreativort BALE wird 2025
nicht mehr aufsperren. Das
wurde schon Ende 2024 zur
traurigen Gewissheit für Kulturschaffende, Kreative und
Start-ups, die seit fünf Jahren die Gewerbefläche in der
Bachlechnerstraße (Höttinger Au) vor allem als Produktionsort nutzten. Sie müssen
nun raus. Ihre Mietverträge
sind ausgelaufen, bestätigt
Thomas Bonora, ehemaliger
Projektleiter der BALE.
Warum ist jetzt Schluss? Die
notwendige Unterstützung
von der öffentlichen Hand
sei ausgeblieben, erklärt Bonora. Mit VertreterInnen der
Stadt habe es „keine ernsthafte Öffnung für Gespräche“
gegeben. Also zog der Eigentümer und Vermieter MPreis
jetzt die Reißleine. Online
hatte zunächst 6020 über die
Schließung berichtet.
„Es ist einfach schade“,
sagt Bonora in einer ersten
Reaktion. Lange habe auch
er geglaubt, dass die Leerstandsnutzung der BALE zum
urbanen Vorzeigeprojekt für
Innsbruck werden könnte.
Seit 2020 war Bonora bei
MPreis für die Bespielung
und Entwicklung der BALE
zuständig. Mit seinem Team
hatte er mehrere Nutzungskonzepte für die 9000 qm
Fläche entwickelt. Die kulturelle Nutzung wurde forciert,
bisher wurden die Hallen in
der Höttinger Au u. a. als Probenräume oder als Bühne für
Theaterprojekte genutzt.
Längerfristig weiterentwickeln ließ sich die BALE aber
nicht. Einen ersten Hilferuf
setzte das Team im Sommer
2024 ab: Wie viele andere Kulturorte in Innsbruck wünschte sich auch dieser Raum
Planungssicherheit. Also
„langjährige Vereinbarungen
mit Stadt und Land, um das
Projekt nachhaltig zu entwickeln“, forderte das Team.
Von VertreterInnen der
Stadt sei das BALE-Team laut
Bonora zuletzt aber immer
vertröstet worden. Parteien
unterschiedlichster Couleur
hatten im Wahlkampf zur
jüngsten Gemeinderatswahl
in Innsbruck noch ihr Interesse an der BALE bekundet.
Letztlich führte MPreis nun
auch bauliche Mängel als
Grund für die Schließung der
BALE an, erklärt Bonora. Dass
eine Sanierung des Gebäudes
notwendig werden würde,
wusste das Projektteam bereits im Sommer.
Zumindest die NutzerInnen
der BALE wollen den Projektgedanken jetzt auch abseits
der Struktur weitertragen.
Der Verein „Das Deck“ sucht
aktuell nach neuen Räumen
in Innsbruck.
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