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Tiroler Tageszeitung

Eva-Maria Sens und Ottavio Dantone leiten seit 2023 die Innsbrucker Festwochen gemeinsam.

„Ein Erfolgskurs mit großer offener Frage“, Seite 14

5 Innsbrucker
4 Festwochen der
Alten Musik

Foto: Schramek

Ein Erfolgskurs mit
großer offener Frage

Die Festwochen präsentieren stolz ihr Programm 2025.
Ob Markus Lutz bleibt, will niemand beantworten.

Von Markus Schramek

Innsbruck - Mangelndes
Selbstbewusstsein kann man
den MacherInnen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik nicht vorwerfen.
Ottavio Dantone, seit dem
Vorjahr neuer musikalischer
Leiter des barocken Musikreigens, verheißt für seinen
zweiten Sommer in Tirol ein
musikalisches Spektakel, das
er selbst mit den Attributen „künstlerisch besonders
wertvoll und herausragend“
dekoriert. Kollegin Eva-Maria
Sens, die künstlerische Direktorin, sieht in den Festwochen gar den „Weltmarktführer“ — in aller Bescheidenheit.

Dieses künstlerische Duo
präsentierte am Donnerstag
das Programm der 49. Festwochen-Auflage. Sie geht
zwischen 25. Juli und 31. August 2025 an den bekannten
Spielorten in Innsbruck in
Szene, u.a. im Landestheater, in der Hofburg, in Schloss
Ambras und erstmalig auch
im Quartier St. Bartlmä.

Tradition statt Revolution

Inhaltlich findet keine Revolution statt, eher die Pflege
von Tradition: Das 49. Programm orientiert sich an den
erfolgreichen Vorjahren. „Wir
müssen uns nicht neu erfinden“, meint dazu Co-Chefin
Sens. Das bestätigt nicht zuletzt auch der Blick auf die

P SN

4r

Markus Lutz iét kaufmännischer
Leiter der Festwochen und des Tiroler Landestheaters. Foto: Amir Kaufmann

nackten Zahlen. Um diese zu
verkünden, tritt nach längerer Zeit Markus Lutz öffentlich in Erscheinung. Er ist
kaufmännisch sowohl für das
Tiroler Landestheater verantwortlich als auch für dessen
Tochter, die Festwochen.
Während es am Theater
zwischen Lutz und Neo-Intendantin Irene Girkinger infolge gekündigter Abos und
gesunkener Ticketverkäufe heftig knirscht, attestiert
Lutz den Festwochen „eine
sehr gesunde wirtschaftliche
Basis“, bei einer Auslastung
von zuletzt 97 Prozent. „Der
Wechsel an der Spitze der
Festwochen ist auch kaufmännisch gelungen“, konstatiert Lutz. Ein Seitenhieb in
Richtung Kollegin Girkinger?
Ob Lutz, dessen Vertrag
im September 2025 ausläuft,
weitermachen will oder
kann, lässt er auf Nachfrage
der TT unbeantwortet: „Das
ist Sache der Eigentümer.“

Seite 4 von 18

Der anwesende LH Anton
Mattle (ÖVP) verweist auf die
eingesetzte Mediation zwischen Lutz und Girkinger:
„Dieser Prozess ist im Laufen, und er läuft gut.“

Eine „Fortsetzungsoper“

Auch die 49. Auflage der Festwochen gruppiert sich um
drei Barockopern als Kernstück. Zwei davon, „Ifigenia in Aulide“ von Antonio
Caldara und „Ifigenia in Tauride“ von Tommaso Traetta, behandeln sozusagen als
„Fortsetzungsoper“ (Sens)
in zwei Teilen den antik-mytholgischen Stoff der Iphigenie: ihre Beinahe-Opferung
durch den eigenen Vater; ihr
Dasein auf Tauris.

Drittes Musiktheater ist,
in der Nachwuchsreihe „Barockoper jung“, Vivaldis „Il
Giustino“. Deren sängerische
Besetzung wird wie gewohnt
großteils aus dem Cesti-Wettbewerb rekrutiert, der auch
im kommenden Jahr wieder
über die Bühne geht.

Die Arbeiten an der Jubiläumsausgabe, den 50. Festwochen im Jahr 2026, laufen
längst. Eva-Maria Sens kündigt einen „big bang“ an, einen wahren Kracher somit.
Die Ressourcen seien allerdings überschaubar.

Innsbrucker Festwochen 2025.
Programm/Tickets: altemusik.at.