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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_12_22_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Letzter Akt beim MCI: Gutachten negativ“, Seite 8+9
Letzter Akt beim MCI: Gutachten negativ
Neubau des Management Centers
Innsbruck MCI ist Geschichte. Der
letzte Strohhalm, die Übertragung
an Bundesimmobiliengesellschaft
BIG, wäre rechtlich gescheitert.
Von Peter Nindler
Innsbruck - 12,6 Millionen Euro an Planungsund Beraterlei
dass billiger gebaut wird.
Die Kostenschätzungen
für das Vorhaben wurden
zuletzt mit 250 bis 300
Milli Euro beziffert,
sind seit 2013 in den geplanten Neubau des MCI
geflossen. Zwei Mal wurde
das Vorhaben aus Kostengründen gestoppt, jetzt
soll mit der Sanierung des
Bestandsgebäudes und
einer Nachverdichtung
Platz für 3300 Studierende
geschaffen werden. Bereits im kommenden Jahr
werden die ersten Schritte
am bestehenden MCI-
Campus gesetzt.
Bevor Landeshaupt-
Zu diesem Zweck wäre
das Baurecht für das
Grundstück am Fennerareal an die BIG übertragen worden. Wie das alles
vergaberechtlich aussehen sollte, war jedoch ungewiss. Deshalb hat das
Land ein Gutachten in
Auftrag gegeben. Nur vom
Inhalt hätte die Öffentlichkeit nichts erfahren
dürfen. „Das gegenständlich beauftragte Gutachten dient zur Vorbereitung
mann und Fi f
Anton Mattle (VP) Freitag vor einer Woche den
Neubau aus fi iell
von Entscheidungen in
einer vergaberechtlichen
Angelegenheit, deren Geheimb
Überlegungen absagte,
klammerte sich das Land
!] geboten ist“,
heißt es dazu in einer Stellungnahme des ehemali-
noch an einen Strohhal
Mit einer Beauftragung
der Bundesimmobiliengesellschaft BIG, die für
den MCI-Neubau die
Bauherrenschaft übernehmen sollte, hätten
Land und die Verantwortlichen des MCI gehofft,
gen Hochb
Georg Dornauer (SPÖ) an
die NEOS. Und deshalb
unterliege dieses Gutachten nicht der Veröffentlichungspflicht.
Mit der BIG wollte man
ein langfristiges Mietmodell vereinbaren, um
Der Neubau des MCI wurde abgesagt, dafür werden die aktuellen Standorte nachverdichtet bzw. saniert
Kosten zu strecken. Das
Gebäude wäre danach
vom MCI angemietet
worden. Ein Fördervertrag des Landes mit dem
MCI sollte die Grundlage
dafür sein, dass das MCI
das finanziell überhaupt
stemmen kann. Das Land
Tirol hätte trotzdem
tief in die Tasche greifen müssen. Außerdem
gab es von Beginn an
rechtliche Bedenken der
Kronjuristen des Landes,
inwieweit eine Direktvergabe an die BIG möglich
wäre. Angedacht war ein
Bau durch die BIG, bei
der sie das gesamte Bauherrenrisiko und die Finanzierung im eigenen
Namen sowie auf eigene
Rechnung übernimmt.
Seit dieser Woche liegt
das Rechtsgutachten vor
und es ist klar, dass für
das erhoffte Modell mit
der Bundesimmobiliengesellschaft in jedem Fall
eine neue Ausschreibung
des Projekts erforderlich
gewesen wäre. Laut 7TT-
Informationen haben die
Experten lediglich eine
neue Option vorgeschlagen, bei der das Land wiederum direkt vertraglich
am Bauprojekt beteiligt
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Fato: Böhm
gewesen wäre, welche
deshalb nach Ansicht des
Landes keinen Mehrwert
gebracht hätte,
Ausschreibungs-Pflicht
Die Schlussfolgerungen
stellen für Experten keine
Überraschung dar, sie
haben damit gerechnet,
dass es ohne Ausschreibung nicht gehen wird.
Die zuletzt vom Baukon-
zern Porr - er wäre in
der Arbeitsgemeinschaft
Porr-Ortner Totalunternehmer für den Neubau
gewesen — ins Spiel gebrachten 185 Millionen
Euro für den MCI-Neubau umfassten lediglich
die Baukosten samt einem Verzicht auf die Indexierung bis 2027. Die
Errichtungskosten — Ablöse des Baurechtsverbots
am Fennerareal an den
Bund von 11,6 Mio. Euro,
Erschließungskosten etc,
— wären erneut deutlich
höher gewesen. Außerdem bezogt sich das Angebot von Porr auf einen
Baustart im Juni 2024.
Mit dem Ergebnis des
BIG-Gutachtens ist jetzt
endgültig der letzte Vorhang für den Neubau des
MCI gefallen.