Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2024

/ Ausgabe: 2024_12_21_Presse_OCR

- S.13

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2024_12_21_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2024
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
tirol.orf.at

-KB

Robert Gschleiner

Schicht Mühlauer Mergel

Ausbau und Sanierung der Stollenanlage nötig

Da Oberflächenwasser eintreten könnte, habe man sich
entschlossen die bestehende Anlage zu sanieren und
zugleich einen weiteren Stollen zu bauen, um
zusätzliches Wasser zu sammeln - mehr dazu in IKB
bauen Stollen für mehr Trinkwasser aus.

Die Planungen dazu hätten bereits 2015 begonnen,
schildert Robert Gschleiner. Er ist bei den IKB für den
Bereich Trinkwasser verantwortlich. Gleich nach
Baubeginn 2022 habe sich jedoch herausgestellt, dass
der Berg anders aufgebaut ist, als es Geologen
angenommen hätten, so Gschleiner.

„Der größte Unterschied war, dass man von Seiten der
Geologie davon ausgegangen ist, dass man nach wenigen
Tunnelvortriebsmetern auf Fels stoßt. Das war dann leider nicht der
Fall, sondern wir sind auf den sogenannten Mühlauer Mergel
gekommen.“ Dieses Gestein sei lehmig und nicht standfest, sagt der
IKB-Bereichsleiter. Das habe die Planungen teilweise über den Haufen
geworfen.

Langsameres und aufwendigeres Bauen

Daher habe man den Tunnel anders bauen müssen - auch
langsamer, erklärt IKB-Vorstand Thomas Pühringer.
Zudem wurde die Tunneltrasse geändert, ehe man
endlich auf Fels und auch auf neues Quellwasser stieß.
Doch es drohte zu viel Wassereintritt, sodass die Behörde
im Sommer 2023 den Baustellenbetrieb kurzzeitig
stoppte.

Zudem habe man deutlich mehr Material gebraucht, um

den Tunnel auszukleiden. „Zuerst haben wir eine
Betonschicht von zehn Zentimetern angenommen, letztendlich haben
wir dann eine Hülle von 40 Zentimetern gebraucht. Und das nicht nur
in einer Hufeisenform, sondern in einem Kreisprofil. Das heißt, wir
haben langsamer gebaut und auch teurer.“

Kosten schnellten in Höhe

Dies führte dazu, dass die Kosten in die Höhe schnellten. Zu
Projektbeginn kalkulierte man mit einigen Millionen Euro für das
Projekt. Dann stiegen die Kosten auf 17,7 Millionen und Ende 2021 auf
25,9 Millionen. Letztes Frühjahr musste auf 30 Millionen erhöht
werden. Diesen Herbst genehmigte der Aufsichtsrat schließlich 43
Millionen Euro - somit ist das mehr als eine Verdreifachung der Kosten
—- mehr dazu in Kostenexplosion bei Trinkwasserstollen.

Aus der bisherigen Quelle fließen zwischen 600 und 1.600 Liter
Wasser pro Sekunde. Dabei fließe im Frühjahr verhältnismäßig wenig
Wasser, deutlich mehr im Sommer und Herbst, erklärt Robert
Gschleiner. Aus dem neu erschlossenen Bereich fließen zusätzlich
mindestens 350 Liter pro Sekunde. Dabei fließe im Frühjahr und
Winter verhältnismäßig wenig Wasser aus dem Berg, deutlich mehr im
Sommer und Herbst.

Seite 13 von 16