Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_11_12_Presse_OCR
- S.7
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
„Bahn ist noch nicht abgefahren“, Seite 12
„Bahn ist noch nicht abgefahren“
250.000 Euro investiert: Junge Talstation fordert weiter Sanierung der alten Heimat.
Von Barbara Unterthurner
Innsbruck - „Kulturarbeit
braucht einen Fahrplan“ — dieser Schriftzug prangt seit Montag auf der stillgelegten Station
der alten Hungerburgbahn.
Aufgehängt hat das Transparent die Junge Talstation, jener
Verein, derseit 2014 das Gebäude als (Jugend-)Kulturzentrum
bespielte. Bis 2022 jedenfalls.
Weil sich nach der Schließung
der Anlage - die Nutzungsgenehmigung war ausgelaufen —
bis heute keine neue Perspektive eröffnete, will der Verein
jetzt in die Offensive gehen.
Und will sich mit seinen Forderungen direkt an die Stadtpolitik wenden. In einer Petition - Onlinestart auf falstation.
org ist am Samstag — pocht die
Junge Talstation weiter auf
den Ankauf, die Sanierung und
die Wiederbespielung der alten Station. So wie es sich die
Innsbrucker Stadtregierung in
ihrem „Zukunftsvertrag“ auch
vorgenommen hatte.
Daran ändert auch die Ankündigung von Bürgermeister
Johannes Anzengruber (JA)
nichts, der gegenüber der TT
erklärte, er würde bereits über
alternative Veranstaltungsorte zur Talstation nachdenken, die er jungen Menschen
bieten wolle. Konkrete Räume
nannte er nicht. Wirklich ernst
KULTURARBE
BRAUCHT EINE
FAHRPLAN!
Ag SE
n
n? Ein Transparent auf der alten Talétation der
Talstation oder Endstati
Hungerburgbahn fordert eine Perspektive für den Verein Junge Talstation. ı7
nehmen kann Thomas Krug,
Geschäftsführer der Jungen
Talstation, den Vorschlag
deshalb nicht.
Auf die Talstation zu verzichten, wäre zudem nicht
nachhaltig, antwortet Krug
Anzengruber. 250.000 Euro
habe die öffentliche Hand
mithilfe von Förderungen
hier in den letzten Jahren investiert, rechnet er vor. Der
Ankauf und die Sanierung des
Gebäudes würde die SteuerzahlerInnen rund 1,5 Mio.
Euro kosten, hielt der Innsbrucker Stadtchef bereits vergangene Woche dagegen.
Anzengruber nahm in der
Debatte zuletzt auch das
Seite 7 von 25
Land in die Verantwortung.
Die Rotunde in der direkten
Nachbarschaft zur Talstation
hofft gleichermaßen auf eine Zukunftsperspektive. Als
Eigentümer des historischen
Rundbaus schlug das Land
zuletzt eine Schenkung an die
Stadt vor - und befürwortete zugleich eine gemeinsame
Nutzung des gesamten Areals, mitsamt Talstation. Befürwortet wird das auch vom
Bundesdenkmalamt: Sowohl
Rotunde als auch Trasse der
alten Hungerburgbahn sind
bereits unter Denkmalschutz.
Dass Anzengruber in der
Diskussion um die Talstation
aufs Land verweist, findet GR
Mesut Onay (ALi) eine „billige Ablenkungsstrategie“.
Er warnt davor, dass mit der
Talstation ein weiterer Kulturstandort in Innsbruck
wegfallen könnte. Obwohl es
ein „klares Bekenntnis“ dazu
gebe. „Die Stadt muss jetzt
handeln“, fordert er.
Ähnlich formuliert es die
Junge Talstation. Bis 14. Dezember will der Verein nun
um Unterstützung buhlen.
Und weiter hoffen. „Noch ist
für uns die Bahn nicht abgefahren“, wortspielt Krug mit
Blick auf die frühere Station
der Hungerburgbahn. Im Dezember will er weitere Maßnahmen präsentieren.