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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_11_10_Presse_OCR
- S.7
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Kronenzeitung
„‚Wo sind die Rücklagen für den MCI-Neubau?*““, Seite 22
Foto: Henning Larsen
Foto: MCI
So soll das MCI neu am Fennerareal
aussehen. Hätte man auf die
Experten gehört, dann würde das
Gebäude heute längst stehen.
Foto: Christof Birbaumer
MCI-Rektor Altmann:
„Wir platzen aus allen
Nähten, Platten fallen
sogar von der Decke!“
aut bitte endlich das
MCI. Wenn das eh alle
wollen, dann wird das
wohl möglich sein!“ Mit dieser klaren Forderung ließ
WK-Präsidentin Barbara Thaler diese Woche beim Wirtschaftsparlament _ aufhorchen. Es werde nunmehr seit
15 Jahren „herumgewurschtelt“. Dabei liege die Lösung
längst am Tisch und wurde
auch im Trägerverein bereits
mehrfach so besprochen.
Für Thaler gibt es dabei nur
eine Lösung: „Die BIG muss
Baurechtsnehmerin, Bauträgerin und Vermieterin werden!“ Sie verstehe zwar, dass
man in Zeiten knapper Kassen auf fehlendes Geld hinweist, doch verständlich sei
dies mit Blick auf die unrühmliche Geschichte jedoch nicht. „Es kann nicht
sein, dass man ein Projekt
seit so vielen Jahren umsetzen will, dafür aber nie eine
finanzielle Vorsorge getroffen hat. Auch wir können in
unseren Betrieben nicht
groß Projekte planen, ohne
eine Rückstellung zu bilden.
Wo sind die?“, fragt sich
Thaler zu Recht. Entweder
man wollte das MCI eh nie
ernsthaft neu bauen, oder die
vorgesehenen Gelder sind in
anderen Kanälen versickert.
Das wäre dann jedoch ein
Fall für die Gerichte!
Die „Krone“ hat diesbezüglich bei MCI-Rektor And-
i
]
WK-Präsidentin
Barbara Thaler an die
Landesregierung: „Baut
bitte endlich das MCI.“
„Wo sind die Rücklagen
für den MCI-Neubau?”
WK-Präsidentin Barbara Thaler forderte die Tiroler Landesregierung
beim letzten Wirtschaftsparlament auf, das MCI endlich zu bauen
reas Altmann nachgefragt.
„Wir sind als Hochschule
überaus erfolgreich und erfreuen uns eines enormen
Zuspruchs“, verweist er auf
500 Mitarbeitende, 1000
nebenberuflich _ Lehrende,
3600 Studierende, fast
20.000 Absolventen und
zahlreiche Start-ups für den
Standort. Doch die Infrastruktur sei das große Manko: „Das MCIT ist auf sechs
Mietstandorte verteilt. Wir
platzen aus allen Nähten
und wissen oft nicht mehr,
wie wir die nächste Woche
überstehen sollen. Platten
fallen von der Decke, Fensterscheiben bersten, manchmal fällt die Heizung aus,
Projekte finden im Keller
statt, es fehlt allerorten an
Räumlichkeiten, die Luft ist
zum Schneiden!“ Ein Neubau am Fennerareal sei daher unumgänglich.
Und was sagt er zu Thalers
Kritik bezüglich der Rücklagen, die aufgelöst bzw. nie
gemacht wurden? „Ich gehe
B/N
MARKUS GASSLER
Tiroler Politik
kurz notiert
davon aus, dass man in Tirol
weiß, welche Bedeutung Bildung, Forschung, Entwicklung, Technologie und Innovation für den Standort haben und wie wichtig es ist, in
diese Bereiche und die besten Köpfe zu investieren.
Um unsere Absolventen
reißt sich der Arbeitsmarkt.
Für den Campus stehen nun
Mietmodelle im Raum, was
durchaus bewährte Varianten sein können“, sagt der
MCI-Boss und begrüßt das
BIG-Modell. „Die BIG besitzt eine hohe Expertise.
Bauen ist keine Hexerei,
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wenn man die richtigen Leute dran lässt. Hier ist in der
Vergangenheit aber einiges
schiefgelaufen“, spielt Altmann auf das berühmte „Totalunternehmermodell“ an,
dessen Vertrag niemand
kennt. „Das wurde bekanntlich von der Vorgängerregierung beschlossen. Man hätte
auf die zahlreichen Warnungen hören sollen. Die viel beschworene Zeit- und Kostengarantie hat sich sehr schnell
in Luft aufgelöst, und das befürchtete Fiasko ist eingetreten. Für manche hat sich das
Ganze aber durchaus gerechnet“, nimmt sich der Rektor
kein Blatt vor den Mund.
Dass der Neubau von bestimmten Leuten und Gruppen laufend madig geredet
wird, findet Altmann nicht
so lustig: „Das kostet Zeit,
Geld und Energie, die für andere Dinge dringend benötigt werden. Die Landesregierung hat aber zugesichert,
den MCI-Campus umgehend zu realisieren.“