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Tiroler Tageszeitung

„Igler Strompioniere sollen Vorbild sein“, Seite 24

Igler Strompioniere
sollen Vorbild sein

Niedrigere Strompreise, höhere Einspeisetarife:
Innsbrucks erste Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft
startet in Kooperation mit Stadt-Tochter IIG durch.

Von Michael Domanig

Innsbruck - Sonnenstrom direkt vor Ort zu produzieren
und zu nutzen, mit günstigeren Strompreisen für die
Verbraucher und mehr Unabhängigkeit von den internationalen Energiemärkten:
Mit diesem Ziel formieren sich
derzeit in vielen Tiroler Gemeinden Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (kurz:
EEG). Mit dem Verein „EEG
KW Light“ startet nun auch in
der Stadt Innsbruck, konkret
in Igls, erstmals ein solcher
Zusammenschluss durch.
Partnerin ist die Stadt
über ihre 100-%-Tochter IIG
(Innsbrucker Immobiliengesellschaft): Die von der IIG
betreute Innsbrucker Sportanlagen Errichtungs- und
Verwertungs GmbH bringt
den Strom einer 500-Kilowattpeak-Photovoltaikanlage
auf dem Gelände der Reitsportanlage Igls in die EEG
ein. Ein so großer Einspeiser
ist für den Start essenziell.
Die Kooperation bringe eine „Win-win-Situation“, freut

sich Vereinsobmann Markus
Zettinig: Da sei zum einen
der „hervorragende Tarif“ für
die Teilnehmer. Mit der nun
anlaufenden Pilotphase profitieren die Vereinsmitglieder von deutlich geringeren

Foto: Domanig

‚ Die Kooperation
ermöglicht unseren
Mitgliedern einen hervorragenden Stromtarif
von unter 10 Cent/kWh.“

Markus Zettinig (Vereinsobmann
der „EEG KW Light“)

Strompreisen: Bei einem herkömmlichen Energieversorger zahlt ein Haushalt derzeit
inkl. Netzgebühr etwa 14,16
Cent pro kWh. Mitglieder

Am PV-bestückten Dach der Reitsportanlage stellten Markus Zettinig, BM
Hannes Anzengruber und Franz Danler (v. I.) das Projekt vor. Foto: Die Fotografen

Seite 9 von 21

der Igler EEG können Sonnenstrom abzüglich Netzrabattierung um ca. 9,79 Cent
beziehen.

Vorteile gibt es aber auch
für die Betreiber von Photovoltaikanlagen: Der Einspeisetarif ins öffentliche Netz
liegt für Großanlagen derzeit bei ca. 5,3 Cent pro kWh.
Über die EEG erhalten die
Anlagenbetreiber dagegen
rund 8,4 Cent pro kWh.

Regionale Vorbildwirkung?

Ein weiterer Partner, die Raiffeisen Regenerative GmbH,
übernimmt für die Mitglieder
die monatliche (digitale) Abrechnung. Der Verein startet
vorerst mit 43 Mitgliedern.
Läuft das Projekt erfolgreich
an, will die „EEG KW Light“
dieses weiter ausdehnen: Beitreten können Personen und
Kleinunternehmen, die im
Einzugsgebiet des Umspannwerks Igls liegen und das Netz
der IKB nützen —- also konkret solche in den Stadtteilen
Igls und Vill (Kontakt: eeg.
kw.light@gmail.com).

Laut Zettinig spricht die
EEG auch Nutzer an, die sich
schwerer damit tun, selbst
Photovoltaikanlagen am
Dach zu installieren, weil sie
etwa im Stadt- und Ortsbildschutzgebiet im Zentrum von
Igls oder in Mehrparteienhäusern leben, wo es einstimmige Beschlüsse bräuchte.

Laut BM Johannes Anzengruber und IIG-Chef Franz
Danler, der in Igls bereits
weitere Kooperationen ankündigt, könnte das Projekt
Vorbild für künftige Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften in anderen Stadtteilen
und darüber hinaus sein.