Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2024

/ Ausgabe: 2024_09_4_Presse_OCR

- S.4

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2024_09_4_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2024
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Kein Geldsegen vom Land zu erwarten“, Seite 2

Von Michael Domanig

tändig steigende Auf- und Ausgaben,
S stagnierende Einnahmen: Für Tirols

Gemeinden wird es immer schwieriger, ausgeglichene Budgets vorzulegen.
Die Landeshauptstadt Innsbruck ist da keine Ausnahme. Im Gegenteil: Die Erstellung
des städtischen Haushaltes für 2025 dürfte
so schwierig werden wie selten zuvor, drastische Einschnitte sind nicht ausgeschlos-

sen. Umso lauter erschallt nun der Ruf nach

mehr Unterstützung durch das Land Tirol.
Stadtchef Johannes Anzengruber und
sein nunmehriger Vize Georg Willi sehen

Kommentar

Kein Geldsegen vom Land zu erwarten

Die Landeshauptstadt Innsbruck fordert für die Erfüllung ihrer „zentralörtlichen Aufgaben“ mehr Geld vom Land Tiirol.
Doch auch das Land selbst kämpft mit klammen Kassen - von vielen kleineren Gemeinden ganz zu schweigen.

Innsbruck bei der Verteilung von Finanzmitteln durch das Land benachteiligt und
pochen darauf, dass die vielen „zentralörtlichen Aufgaben“ finanziell stärker gewürdigt werden müssen.

Tatsächlich ist dieses Argument (das so
ähnlich oft auch von der Stadt Wien Richtung Bund zu hören ist) nachvollziehbar:

In Innsbruck sind viele Einrichtungen
gebündelt, die für ganz Tirol von Rele-

vanz sind, vom Gesundheits-, Sozial- und
Bildungsbereich bis zu großen Sportstätten,
vom Landestheater bis zum Flughafen. Gut
ausgebaute Öffis sind in einer Großstadt mit
vielen Einpendlern besonders wichtig, auch

das Angebot in der Kinderbetreuung muss
im urbanen Raum noch dichter sein.

Wahr ist aber auch, dass durch ebendiese
zentralörtliche Stellung ohnehin (quasi automatisch) viel Landesgeld nach Innsbruck
fließt - und sich das Land zudem bei großen
Bau- und Infrastrukturprojekten von der
Regionalbahn abwärts stets beteiligt.

Ob es für die Stadt unter einem Bürgermeister, der mit der ÖVP im Streit auseinandergegangen ist, derzeit besonders schwierig
ist, vom Land mehr Geld zu bekommen, lässt
sich schwer sagen. Das „Finanz-Match“ Stadt
vs. Land gab es auch früher schon in diversen
Konstellationen. Unabhängig von der poli-

Seite 4 von 28

tischen Ausgangslage sollte sich Innsbruck
aber wohl keine allzu großen Hoffnungen
machen, dass kurzfristig noch viele Landestöpfe Richtung Stadt umgeschichtet
werden: Zum einen muss LH Mattle auf
Landesebene selbst die Schuldenbremse
ziehen, will er wie geplant 2026 wieder
ausgeglichen bilanzieren,
zum anderen stehen neben
Innsbruck eben auch viele
andere Tiroler Gemeinden
mit klammen Kassen da.

michael.domanig@tt.com