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Jahr: 2024

/ Ausgabe: 2024_09_22_Presse_OCR

- S.10

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tirol.orf.at

„Asam macht das einerseits, um einen künstlerischen Akzent zu setzen
und zu sagen: ich kenne die Moderne aber ich toppe sie noch“, erklärt
Madersbacher, „inhaltlich will er uns zeigen, dass seine Malerei nicht
den Regeln der architektonischen Logik folgt. Wir müssen sie als eine
andere Seinsebene begreifen. Im Himmel geht es um die Transzendenz.
Auf der Erde geht es um die Kriterien der mathematischen Logik.“

Auf die Frage, ob die Menschen die Intention des Künstlers damals
verstanden hätten, meint Madersbacher, er sei sicher, dass diese
Aussage damals verstanden worden ist. „Das Konzept von Asam war
damals sehr modern. Die Menschen haben sich das sicher ganz genau
angeschaut. Sie haben das Verhältnis zwischen der normalen
illusionistischen Malerei und diesen neuen spektakulären Welten
verglichen. Sie sind sicher auf die Brüche und die Paradoxien
draufgekommen, die Asam hier zusammenbaut.“

Für den Kunsthistoriker Lukas Madersbacher ist Asam ein Avantgardist in der Barockzeit

Die beeindruckenden Deckengemälde ziehen den Blick der Besucher
heute noch automatisch in die Höhe. Das lässt sich an den zahlreichen
Touristen beobachten, die den Innsbrucker Dom betreten und sofort
nach oben schauen.

Emanzipierte Ehefrau des Künstlers

Neben dem Maler Cosmas Damian Asam und seinem jüngeren Bruder
Egid Quirin Asam, der die Kirche im damals modischen rosa Stuck
ausgestaltet hat, taucht nun noch eine neue Protagonistin auf. Der
Kunsthistoriker betont, man solle die Rolle der Ehefrau des Malers
nicht unterschätzen. Maria Anna Mörl habe von der Stadt Innsbruck
ein Honorar für ihre Arbeit in der Stadtpfarrkirche erhalten. Die
gesonderte Entlohnung einer Frau im 18. Jahrhundert sei eine
Seltenheit.

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