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Jahr: 2024

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Der Standard

„Signa hofft auf Whistleblower“, Seite 17
12.9.2024

Signa hofft auf Whistleblower

Die Abwickler der in sich zusammengebrochenen Signa-Gruppe brauchen mehr Informationen.
Kreditoren und Mitarbeiter sollen diese bald liefern können.

mehr Licht in die Causa Signa

bringen. Das System, das demnächst installiert werden soll, werde sich an Kreditoren und Mitarbeiter - auch die der vergangenen drei
bis vier Jahre - richten, hieß es aus
der Signa-Gruppe. Denn die Aufarbeitung der Signa-Pleite wird die
nach der Insolvenz der Immo-Gruppe eingesetzten Vorstände und Sanierungsverwalter sowie Gerichte
noch in den kommenden Jahren beschäftigen.

Viele Baustellen

Signa Prime Selection und Signa
Development Selection —- die zwei
wesentlichen Gesellschaften der
kolportiert rund 1000 Unternehmen umfassenden Gruppe - befinden sich derzeit in einem Sanierungsverfahren mit Treuhandverwaltung. Allerdings hat der Präsident der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, die von den Gläubigern bestätigte Treuhandlösung beeinsprucht und vom Oberlandesgericht Wien recht bekommen. Diese
Treuhandlösung sah eine Verwertung der Immobilien über einen längeren Zeitraum vor.

Peschorn sprach sich zuletzt
deutlich für einen Konkurs aus, da
er sich davon eine lückenlose Aufklärung der gesamten Causa versprach. Die beiden Signa-Gesellschaften haben dagegen jeweils
einen Revisionsrekurs beim Obersten Gerichtshof (OGH) eingelegt.
Mit einer Entscheidung sei gegen

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Ein Whistleblower-System zur Signa soll demnächst installiert werden.
Experten erhoffen sich, damit mehr Licht in die Causa zu bringen.

Ende des Jahres, Anfang nächsten
Jahres zu rechnen.

Bei der Verwertung der Immobilien sei zu bedenken, dass bis zu
zwölf Unternehmen zwischen einer
der beiden Signa-Gesellschaften
und den Propcos - den Eigentümern
der Immobilien - zwischengeschaltet seien, hieß es aus der Immobiliengruppe. Da müssten auch Kre-

ditgeber und Zwischengesellschaften berücksichtigt werden. Eine
Verwertung der Immobilien sei nur
sinnvoll, wenn auch für die Masse
etwas übrig bleibe.

Bei einigen Projekten stehe man
in Verhandlung, hieß es aus der Signa-Gruppe. Zum Teil gehe es um
eine Brückenfinanzierung, um die
Immobilien bestmöglich verwerten

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zu können, wie etwa beim Park
Hyatt Hotel in Wien. Oder es gehe
darum, Projekte zu stabilisieren,
also etwa neue Mieter zu finden. Bei
der Signa-Immobilie Kaufhaus Tyrol
in Innsbruck wirken sich die Insolvenzen von Esprit und Depot aus.
Mediamarkt wiederum will nach
einer geänderten Strategie ebenfalls
den Standort aufgeben. Und Kastner
& Öhler hat dem Vernehmen nach
ein Sonderkündigungsrecht, wenn
der Umsatz unter einen Schwellenwert sinkt. Um das Innsbrucker
Kaufhaus „zu einem interessanten
Preis“ verkaufen zu können, müssten diese Probleme gelöst werden,
sonst müsste man einen entsprechenden Abschlag hinnehmen, gibt
ein Involvierter zu Protokoll.

Blockade

Das Goldene Quartier in Wien sei
derzeit hingegen voll vermietet.
Hier könne man von einem Verkauf
im dritten Quartal nächsten Jahres
ausgehen. Als schwierig erweise
sich derzeit zum Beispiel auch das
Projekt Korneuburg, hieß es aus der
Immobiliengruppe. So habe zwar
die Gemeinde eine Million Euro in
das Projekt gesteckt, aber derzeit
blockiere eben diese. Aber ohne die
zuvor geplante Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und Widmung
sei das Projekt nicht veräußerbar.
Als mögliche Gründe dafür werden
hier die anstehenden Nationalratswahlen sowie die Gemeinderatswahlen Anfang nächsten Jahres angenommen. (APA, red)