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Für sie und ihre Familie sei die Auseinandersetzung mit der Geschichte des
Großvaters alles andere als leicht gewesen. Heidlbergers eigene Mutter, die Tochter
von Robert Bernardis, wurde unmittelbar nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf
Hitler in Sippenhaft genommen. Lange Zeit galt Bernardis nicht als Held. Seine Rolle
beim Attentat auf Adolf Hitler war in Österreich und speziell in seiner Geburtsstadt für
viele Jahrzehnte nicht bekannt.

ORF-Doku erzählt berührende Geschichte

Am 20. Juli 1944 war Bernardis als einziger österreichischer Offizier in Berlin an der
Widerstandsgruppe rund um Claus Schenk Graf von Stauffenberg beteiligt. Bernardis
hatte als Oberstleutnant die Aufgabe, die „Operation Walküre“ in mehreren Städten
und Gebieten auszulösen.

Nachdem das Attentat scheiterte und die „Verschwörer“ überführt wurden, nahmen
die Nationalsozialisten auch Bernardis fest. Am 8. August 1944 wurde er in Berlin-
Plötzensee hingerichtet — mehr dazu in Späte Ehrung für „Österreichs
Stauffenberg“.

Veranstaltungshinweis:

Im Plenarsaal des Innsbrucker Rathauses findet ab 19.00 Uhr eine Veranstaltung zu
Robert Bernardis statt. Nach der Präsentation der ORF-Dokumentation gibt es ein
Gespräch zwischen Andreas Novak und Ingeborg Heidlberger.

Am 80. Jahrestag seiner Hinrichtung kam es nun auf Initiative des ehemaligen
Leiters der ORF-Zeitgeschichte-Redaktion, Andreas Novak, zur Anbringung und
Enthüllung der Gedenktafel. Novak hatte sich intensiv mit dem Schicksal von Robert
Bernardis beschäftigt. Unter seiner Leitung wurde 2018 eine Menschen & Mächte-
Dokumentation produziert. Der Film „Robert Bernardis. Ein vergessener Held“ enthält
zahlreiche Archivaufnahmen und Spielfilm-Szenen (Reenactment).

Stadt will offiziell an Bernardis erinnern

Bernardis verbrachte zwar nur etwas mehr als ein Jahr in seiner Geburtsstadt. Der
zuständige Vizebürgermeister Georg Willi (Die Grünen) betonte bei der
Veranstaltung in der Schillerstraße 3 aber, dass die Stadt Innsbruck offiziell an ihn
erinnern will. „Diesen Heldenmut inmitten des totalitären Regimes wollen wir
würdigen, was längst überfällig ist.“

Der Leiter des Stadtarchivs/Stadtmuseums Innsbruck, Lukas Morscher, ergänzte:
„Es ist schon lange höchste Zeit, dass auch wir als Stadt Innsbruck Robert Bernardis
gedenken — und seinen Mut angemessen beleuchten.“

Benedikt Kapferer, tirol.ORF.at

Link:
https://tirol.orf. at/stories/3268403/

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