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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Ganz aus dem Häuschen“, Seite 12

Ganz aus dem Häuschen

Neuer Festwochenchef wird beim Antrittskonzert gefeiert.

Innsbruck - Ob sich Habsburger-Kaiser Karl VI. gebauchpinselt fühlte oder vor Scham
errötete, ist nicht überliefert.
Hofkomponist Francesco
Bartolomeo Conti und Texter
Francesco Fozio trugen anno
1723 jedenfalls dick auf. Beider Serenata „Il trionfo della
Fama“ (Triumph des Ruhms)
ist eine einzige, strahlende
Lobeshymne nach Noten auf
Blaublüter Karl.

Ottavio Dantone, der neue
musikalische Leiter der Innsbrucker Festwochen, wählte
dieses Stück für sein „Concerto inaugurale“ — sein Antrittspräsent für das Innsbrucker
Publikum. Das Haus der Musik platzte zu diesem Anlass
Dienstagabend aus allen Nähten. Wo immer es ging, wurde noch ein Stuhl hineingepfercht, total schließlich mehr

als 500. Normalerweise findet
man mit 400 das Auslangen.

Eine Zugabe musste her

Dicht war die Atmosphäre,
groß die Erwartungen. Und
mit einem Wort sensationell,
was Dantone, dirigierend und
am Cembalo, sowie das neue
Festwochenorchester Accademia Bizantina, die Chöre La
Stagione Armonica und NovoCanto und die SängerInnen über die Bühne brachten.
Finale Begeisterungsstürme
führten dazu, dass das Großaufgebot den mitreißenden
Schlusschor als Zugabe gleich
noch einmal intonierte.
Exquisit war auch die Auswahl der SolistInnen. Sie stellten jeweils eine Tugend dar,
die dem Kaiser zugeschrieben
wurde: Ruhm, Ehre, Tapferkeit, Genie und Schicksal.

Mezzo Sophie Rennert beschrieb des Kaisers Größe farbenreich, Altistin Benedetta
Mazzucato gesellte sich gefühlvoll an ihre Seite. Counter
Nicold Balducci verkündete
des Herrschers Allmacht freudig aufgeregt in höchsten Tönen. Bariton Riccardo Novaro
verlieh der Tugend Tapferkeit
kräftigen, stolzgeschwellten
Ausdruck. Zurückhaltender
Tenor Martin Vanberg als das
Schicksal. Mit diesem sollte
man ja nicht scherzen.

Gesamtleiter Ottavio Dantone nahm die Huldigungen
des Publikums sichtlich gerührt entgegen. Zu Allüren
neigt der Italiener mit seiner
unaufgeregten, bescheidenen
Art sicher nicht. Ein höchst
gelungener Antritt des neuen
Festwochenchefs. Da wächst
die Lust auf mehr. (mark)

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