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Jahr: 2024

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Gesamter Text dieser Seite:
Die Liste Fritz ist auf Bundesebene nicht verankert.
Nach der EU- und jetzt vor
der Nationalratswahl: Genießen Sie derzeit eine et-

was ruhigere Zeit?

drea Haselwanterichneider: Das Gegenteil ist

ler Fall. Eine Partei muss es
a geben, die sich jetzt um die
nteressen der TirolerInnen
«ümmert. Alle sind im Wahlcampf und verteilen das Fell
ies Bären, noch bevor die
WählerInnen entschieden
ıaben. Zu tun gibt es genug,
lie Probleme sind riesig. Da
st es zu wenig, wenn SP-Chef
5eorg Dornauer meint, er sei
cein „Fahndl im Wind“ und
.H Anton Mattle (VP) einen
‚Asylkodex“ ankündigt.

Wo gäbe es denn sofort et-

was zu tun in Tirol?
HJaselwanter-Schneider:
/erkehr, Wohnen, Pflege, Ge-
‚undheit, Kinderbetreuung —
ür all das wäre Tirol zustänlig. Da brauchen wir weder
lie EU noch den Bund. Um
ıur Gesundheit und Pflege zu
ıennen: Da werden weiter-
ıin nur Arbeitskreise gebildet
ınd die Probleme ausgesesjen. Wir hatten im Oktober
1023 einen Pfl ipfel, die

Tiroler Tageszeitung

Kassen-Kosten medizinisch
gut versorgt werden.
Wie würden Sie den politischen Status quo in Tirol
beschreiben?
Haselwanter-Schneider:
Der von VP/SP versprochene
„neue Stil“ ist jedenfalls aushlieh Arkfindi

Überschriften, Stillstand —
das trifft es eher. Die Regierung war jetzt zwei Jahre lang
damit beschäftigt, politische
Baustellen wie GemNova,
Zillertalbahn oder Tiwag
zuzuschütten, Das ist mal
besser, mal schlechter gelungen. Aber wo sind denn die
versprochenen Leuchtturmprojekte? Aus dem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung
ist ein Recht auf Vermittlung
eines Platzes geworden. Da
hat die Regierung auf halbem Weg der Mut verlassen.
Da hat man sich dann nicht

mehr drübergetraut.
Sie haben im letzten TT-
Sommergespräch dar-

auf gewettet, dass dieser
Rechtsanspruch nicht wie
von VP/SP versprochen
2026 flächendeckend umgesetzt sein wird. Bleiben
Sie dabei?

hneid

>flegegehälter sollten evauiert werden. Bis heute ist
ıichts passiert. Die Betroffe-
ıen werden jetzt ungeduldig.
Jder: Wenn 50 Zahnärzte in
Firol fehlen - wir haben hier
mmer noch keine Quoten-
"‚egelung für das Zahnmedi-
:instudium erzielen können.
Die Menschen müssen auf

-
enneicH / 2
P, ‘)wäHLT 24

> Wieso die Liste Fritz nicht
bei der Nationalratswahl
antritt: Wir haben uns als
Liste Fritz bewusst dazu entschlossen, eine Tiroler Partei
zu sein. Weil wir uns voll und
ganz um die Anliegen der TirolerInnen kümmern wollen.
Über Forder ÖVP: Die ÖVP
fordert, dass sich Leistung
wieder lohnen soll. Wie soll
das möglich sein, wenn die
Rahmenbedingungen dafür
fehlen - wie etwa für Vollzeit
arbeitende Frauen bei der
Kinderbetreuung?

Ja.
Derzeit werden ja nur Pilotregionen ausgewiesen, Der
„echte“ Rechtsanspruch
kommt sowieso nicht.
Istes nicht nachvollziehbar,
dass es in jeder Gemeinde
nicht die Möglichkeit dazu
geben wird können?
Haselwanter-Schneider: Das
System ist zu kompliziert und

langwierig aufgesetzt. Bis ein
Kind einen Platz zugewiesen
bekommt, wird es die Matura
oder Lehre fertig haben.
Welche andere Leuchtturmprojekte fehlen Ihnen?
Haselwanter-Schneider: Wir
fordern auch ein Recht auf
Pflege und Betreuung ein.
Was in jungen Jahren gilt,
muss auch für Ältere gelten.
Der Weg zu einem Betreuungsplatz ist für Angehörige
ein Spießrutenlauf. Das ist
auch dem Personalmangel
geschuldet, die Landesregierung hat aber auch hier keine
Anreize gesetzt. Wir bilden
zwar so viele aus wie nie, in
der Praxis bleiben aber nicht
viele. Die gehen verloren.
Wohin?
Haselwanter-Schneider: Darüber gibt es keine Statistiken. Wir fordern seit Langem
eine Fluktuationsstudie. Das
derzeitige System funktioniert einfach nicht.
Das Fernpass-Paket der
Regierung ist für Sie kein
Leuchtturmprojekt?
Haselwanter-Schneider: Das
ist ein Rohrkrepierer, Was ist
der Regierung da eingefallen? Das 7,5-Tonnen-Limit
wird nicht halten. Es fußt
auf zwei uralten Gutachten.
Und bei der angekündigten
Maut-Rückerstattung für die
Außerferner ist man komplett blank. Österreich hat
Deutschland damals wegen
ähnlicher Pläne geklagt. Die
Maut ist nie gekommen. Die
Rückerstattung wird nicht
funktionieren. Ich habe Sor-

„‚Tirol hat auf die falschen Partner gesetzt‘“, Seite 4

„Tirol hat auf die
falschen Partner
esetzt“

Andrea Haselwanter-Schneider,

die Parteiobfrau der Liste Fritz, geißelt im
TT-Sommerinterview die Verkehrspolitik

von Schwarz-Rot und fordert einen

Rechtsanspruch auf Betreuung —- im Alter.

ge um die Anrainer entlang
dieser Transitrouten.
Also Stopp zum Fernpasspaket?

Schneid

Ja.

Es gehört eine Volksbefra-

gung abgehalten. Das Ergeb-

nis muss dann bindend sein.
Ist das nicht problematisch,
überregionale Projekte
abhängig von einem regionalen Volksentscheid zu
machen?

Mit dieser ÖVP
kann man nicht
regieren. Die hat ihre
Partner immer noch
mit Haut und Haaren
verschlungen.“

Andrea Haselwanter-Schneider
(Liste-Fritz-Parteiobfrau)

Haselwanter-Schneider: Wir
waren immer für mehr direkte Demokratie.
Wie sollen dann Großpro-
‚jekte realisiert werden — et-

Leute sind nicht per se gegen
alles. Im Kaunertal verstehe
ich aber den Widerstand.
Aber wie soll Tirol in der
schwierigen allgemeinen
Verkehrs- und Transit-Lage
jetzt reagieren?
Haselwanter-Schneider: Das
Wipptal wird laut Asfinag eine Dauerbaustelle. Wir müssen wieder eine Oberg

zeilen sind nicht mehr zeitgemäß., Ich sehe aber wenig Einsparpotenzial. Die Menschen
müssen es sich erst einmal
wieder leisten können, in Tirol zu leben.

Aktuell stehen die Leistun-

gen der Mindestsicherung

wieder zur Diskussion.
Haselwanter-Schneider:
Die Mindestsicherung ist für

für Transit-Lkw verhandeln.
Mattle und Dornauer hoffen
offenbar, dass sich das alles
von selbst regelt: Alles steht
und niemand kommt mehr
durch, Ein Slot-System ohne
Obergrenze wird uns nicht
helfen. Auch der Pkw-Verkehr
muss eingegrenzt werden.
Verhandeln heißt auch
Kompromisse machen. Ist
das Lkw-Nachtfahrverbot
Verhandlungsmasse?
Haselwanter-Schneider:
Nein. Das ist kein Thema. Tirol hat Jahrzehnte auf falsche
Partner gesetzt, wenn uns
hier jetzt auch der Südtiroler Landeshauptmann Arno
Kompatscher in den Rücken
fällt. Die Zähmung des bayerischen Löwen ist ebenso nur
dürftig gelungen.
LH Mattle hat für das an-
TLandesbud

Einheimische wie Asylwerber gleich hoch. Der Großteil,
der in der Tiroler Mindestsicherung ist, sind berufstätige
Menschen, weil ihre Einkommen 5so gering sind. Das ist
tragisch, Wir haben vor Jahren schon eingefordert, dass
Asylwerber als Gegenleistung
verpflichtende Deutschkurse
und gemeinnützige Arbeit zu
verrichten haben. Das muss
man als Land und Bund einfordern.

Der „Asylkodex“ von Matt-

le ist also eine Liste-Fritz-

Erfindung?
Haselwanter-Schneider:
Da hätte Mattle 2015 schon
unserem Antrag zustimmen
können.
Hat die Liste Fritz überhaupt den Wunsch und den
Plan, einmal zu regieren?

I S ider: Wir

ö v S a K
schon das eine oder andere
Sparpotenzial ausgelotet,
Wo würden Sie einsparen?
aaal Schnald

wa im Erneuerb E

gie-Bereich?
Haselwanter-Schneider:
Wenn man im Vorfeld nicht
mit den Menschen spricht,
braucht man sich über Gegenwind nicht wundern. Die

s
gibt keinen Spardruck, aber
einen zur echten Schwerpunktsetzung. Das Budget
gehört ordentlich durchforstet und von Grund auf neu
aufgesetzt. Manche Budget-

Die Liste-Fritz-Chefin und die Nationalratswahl

für empfehlung ab. Ich wünsche
mir nach der Wahl eine Regierung, die endlich wieder die

> Übereine
die Nationalratswahl: Die
Liste Fritz gibt keine Wahl-

Menschen im Fokus hat und
nicht sich selbst und Posten.
Als gelernte Österreicherin
und Politikerin schwant mir
aber Schlimmes. Ich fürchte
mich tatsächlich vor den vielen Ankündigungen und dem
Stillstand, den wir dann doch
wie$r haben werden.

ich mich nicht vor einer Dreierkoalition. Was soll daran
kompliziert sein? Man wird
halt mehr miteinander reden und bei|

könnten vieles besser. Wir
haben den Willen zu Veränderung und zum Gestalten.
Der Abstand zur ÖVP wird
immer kleiner. Unsere Zeit
kommt noch.

Das Interview führten
Matthias Krapf und
Manfred Mitterwachauer

Früher haben im Pensionssystem die besten zehn Jahre
gezählt. Jetzt zählt ein Durchrechnungszeitraum, den ins-

müssen. Das halte ich aber
nicht für einen Nachteil.

> Über eine Neuaı von Schwarz-Blau:

> UDCF

gierung: Die FPÖ kocht auch
nur mit Wasser. Da werden
wir keine Wunderwuzzi-
Partei bekommen. Ich sehe,
was die FPÖ kann und was
nicht. Die Konstellationen
werden sicherlich schwierig. Im Gegensatz zu LHStv.
Georg Dornauer (SP) fürchte

Seite 4 von 11

Die Koaliti zwischen
FPÖOÖ und ÖVP sind mir nicht
in bester Erinnerung. Eine der ganz schlechten Errungenschaften, die uns
Schwarz-Blau I hinterlassen
hat, ist diese unsägliche Pensionsreform. Die hat dazu geführt, dass wir heute so viele
Frauen in Altersarmut haben.

dere Frauen nur ganz
selten erreichen.
> Was eine neue Bundes-

brauchen eine ordentliche
Gesundheitsversorgung, ohne Hunderte an gesperrten
Betten. Es benötigt auch einen Schwerpunkt in der Verkehrspolitik. Wir brauchen
hier einen verlässlichen Partner in der Bundespolitik, um
in Brüssel eine starke Stimme
zu sein.

Fmane Bite Calk