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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_08_1_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„‚Stadt soll schauen wo sie bleibt‘“, Seite 19
„Stadt soll schauen, wo sie bleibt“
Für große Aufregung sorgt in Innsbruck dieser Tage das „Loch“ in der Museumstraße 1. Am Montag
wurde dem Bauvorhaben die Bewilligung entzogen. Wie kam es dazu und wie kann es jetzt weitergehen?
Von Julia Brader
Innsbruck — Der Vertreter der
Projektgesellschaft jener Firma, die für das Bauvorhaben in
der Museumstraße 1 zuständig ist, ist verärgert. Er möchte namentlich nicht erwähnt
werden. Am Montag entschied
das Landesverwaltungsgericht
(LVwG), der Beschwerde der
Anrainer stattzugeben, die
aufgezeigt hatten, dass die Besitzer der vom Umbau betroffenen Garagenabstellplätze
dem Bauvorhaben vor Beginn
der Arbeiten nicht schriftlich
zugestimmt hatten.
„Über die Entscheidung,
dem Projekt die Bewilligung
zu entziehen, bin ich nicht
informiert worden. Ich habe
erst über die Zeitung darüber
erfahren“, sagt er am Telefon
aus dem Urlaub.
Das LVwG habe den Bescheid bereits am Montag
an alle zuständigen Parteien
ausgeschickt, bestätigt der
Präsident des LVwG, Klaus
Wallnöfer, und räumt ein:
„Es kann schon sein, dass
der RSb-Brief erst heute oder
morgen ankommt.“ Für die
Baubewilligung sei die Zustimmung aller bauberech-
, Könnte ich die
Zeit zurückdrehen,
würde ich das Projekt
in der Museumstraße I
nicht starten.“
Vertreter der
Projektgesellschaft
tigten Parteien nötig. Die
beglaubigt unterschriebene
Urkunde des Franziskanerordens habe er auch ordnungsgemäß eingereicht, verteidigt
sich der Bauträger.
Und die Zustimmung der
Besitzer der Tiefgaragenplätze? „Ich bin ja nicht die
’ Wenn der Bauträger der Ansicht ist,
das Urteil des LVwG sei
nicht richtig, muss er
Revision einlegen.“
Klaus Wallnöfer
(Präsident des LVwG Tirol)
Baubehörde — die brauche
ich nicht“, sagt er und widerspricht damit dem LVwG.
„Wenn der Vertreter der Bauwerberin der Ansicht ist, das
Urteil des Landesverwaltungsgerichts sei nicht richtig, muss er Revision einlegen“, erwidert Wallnöfer.
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Das Hin und Her ist für den
Vertreter der Bauwerberin
nicht verständlich: „Wenn ich
dauernd gegen Windmühlen renne, lass ich es. Dann
soll die Stadt schauen, wo sie
bleibt.“ Er arbeite seit 15 Jahren an dem Projekt, habe viel
investiert. Und trotzdem seien ihm immer wieder Steine
in den Weg gelegt worden.
Dass das Projekt nun auf
der Kippe steht, ärgert ihn.
„Wegen solcher Lappalien
kommen Bauvorhaben in
ganz Innsbruck zum Stocken.
Dabei ist es begrüßenswert,
wenn das Stadtbild aufge-
wertet und die Attraktivität
gesteigert wird“, findet er.
Den für seine Firma durch
die Beschwerde entstandenen Schaden wolle er nicht
auf sich sitzen lassen. „Wenn
ich könnte, würde ich die Zeit
zurückdrehen und das Projekt in der Museumstraße gar
nicht erst starten.“
Ob der Stadtmagistrat einen Baustopp für das Projekt
in der Museumstraße ausspricht, ist unklar. Die nächste
Bauverhandlung ist für 8. August angesetzt, da geht es um
das mittlerweile neu eingereichte Projekt - ohne Garage.