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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_08_17_Presse_OCR
- S.5
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Tutti
Tiroler Tageszeitung
„Tutti in Tirolo“, Seite 3
in
Tirolo
Rund um den 15. August, also
Ferragosto, wird Tirol von
italienischen Gästen gestürmt. Sie
lieben die Altstadt, das Grün auf den
Bergen und das gute
Essen.
Von Verena Langegger
Innsbruck — „Im Ernst, wo
kann man in Innsbruck parken?“, fragt Giorgio Mannocchio lachend. Er steht
zusammen mit seiner Tochter Giorgia und seiner Frau
Alice im Schatten der Bäume
beim Innsbrucker Hofgarten.
Die Familie Manocchio aus
den Abbruzzen ist nur einen
Tag in Innsbruck. Sie sind auf
der Durchreise, Tochter Giorgia will aber auf jeden Fall
wiederkommen. „Wenn ich
besser Deutsch kann.“ Inns-
29.800°
bruck länger besichtigen will
die IT-Studentin unbedingt,
denn „die Gebäude in Innsbruck sind so schön“, Mama
Alice gefallen besonders das
Goldene Dachl in der Altstadt
und die Geschäfte. „I like
shopping”“, sagt sie. Die Sou-
venirgeschäfte in der Altstadt
haben Stoffbären, Duftblumen und Magnete mit Innsbruck-Bildern nach draußen geschoben. Verkäuferin
Julia scannt gerade kleine
Schnapsgläser an der Kasse
ein, „Wir haben derzeit sehr
viel Geschäft“, sagt sie. „Es
kommen unterschiedliche
Gäste, nicht nur Italiener.“
Nur ein paar Stunden in
Innsbruck sind Nicola und
Lucia und ihre Söhne Giuseppe und Andrea. Sie verbringen ihren Tirol-Urlaub in
Nauders und sehen sich die
Landeshauptstadt an. „Uns
gefällt es, dass es hier so grün
im Schatten der Bäume vor dem
ist“, sagt Nicola. „Bei uns zuhause in Süditalien ist es zu
trocken für so viel Gras und
Bäume.“ Traditionell sind
Juli und August die stärksten
Kultur kk
die italienischen Gäste in
Tirol besonders.
zwei Monate, was
die Nächtigungen italienischer Gäste
betrifft, erklärt Barbara Plattner von Innsbruck Tourismus. So wurden etwa im August 2023 in Innsbruck 29.800
Nächtigungen italienischer
Gäste verzeichnet. Die Nachbarn aus dem Süden sind
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meist in kleineren Gruppen
unterwegs - mit Familie und
Verwandten oder Freunden
und Bekannten.
Geschätzt werde die hohe
Qualität, aber auch die Familienfreundlichkeit in der
Tiroler Hotellerie. Beliebt
seien auch das „kulinarische
Angebot und kulturelle Highlights wie etwa die Promenadenkonzerte“, so Plattner.
Wichtig für die Gäste aus Italien sei aber auch die geografische Nähe und die schnelle
Erreichbarkeit Tirols. Während die italienischen Urlau-
cker Nordkettenbahnen an
einem heißen Sommertag
berinnen und Urlauber in der
Woche vor und nach dem 15.
August das Ortsbild dominie-
Fotox Böhm (2). Langegger
1,3 Millionen Schweizerinnen
und Schweizer. „Bei 65 Millionen Einwohnern, die Italien hat, könnten tatsächlich
mehr Gäste nach Tirol kommen.“ Kröll betont vor allem
die „sprachlichen Defizite“
in Tirol. „Bei uns kann kaum
jemand Italienisch sprechen,
obwohl Italien unser Nachbarland ist.“ Doch nicht nur
die Freundlichkeit in der Tiroler Hotellerie oder die Berge und Konzerte, auch der Kalender hat Auswirkungen auf
die Zahl der italienischen Urlaubsgäste im August. „Dass
der Feiertag heuer auf einen
Donnerstag gefallen ist, dürfte ein Zeichen sein, dass viele
Italiener für ein verlängertes
Wochenende in der Region
bleiben“, sagt Innsbruck-Tourismus-Expertin Plattner.
Noch einige Tage lang nach
Ferragosto heißt es für die italienischen Gäste also Kulina-
ren, sieht Touri P
Andreas Kröll in den restlichen Sommerwochen durchaus noch Wachstumspotenzial bei italienischen Gästen.
„Natürlich fallen die vielen
italienischen Gäste rund um
Ferragosto auf“, sagt er, „aber
im restlichen Sommer könnten es durchaus noch mehr
werden.“
So waren im Sommer 2023
in Tirol 593.000 Gäste aus Italien. Hingegen waren es 13
Millionen deutsche Urlauber, 1,7 Millionen Gäste aus
den Niederlanden und rund
rik, B In und die Tiroler
Kultur genießen. Sport ist gar
nicht so beliebt, „stadtnahe“
Ausflüge beispielsweise auf
die Nordkette, den Patscherkofel oder die Muttereralm
seien aber begehrt. Touristenschlangen bilden sich
auch in der Congress Station
der Nordkettenbahn. An heißen Tagen zieht es die Gäste auf die Seegrube. „An den
stärksten Tagen haben wir
3500 Gäste am Berg“, rechnet
Thomas Schroll, Geschäftsführer der Innsbrucker Nordkettenbahn, vor.