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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_08_11_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
RUNTER
DA!
VOM TIVOLI
In den Sommermonaten ist der Sprungturm der Hingucker des Freibads. Auf seinen Plattformen treffen sich
Könner, Mutige und alle, die es werden wollen.
Text: Benjamin Stolz
Fotos: Rita Falk
sen reichen. Sie wirken bei gut 30 Grad ganz schön
eingepackt. „Das tut weniger weh und ist wärmer“,
erklärt Samuel. Er springt erst seit diesem Sommer
und hat bereits gelernt, dass das Wasser manchmal
weh tut. „Was machst vom Fünfer?“, unterbricht ihn
Leon. Samuel will einen Salto mit halber Schraube
versuchen. Bevor seine Herangehensweise ausführt,
hängt die Aufsicht die Kette beiseite. Die beiden eilen nach oben.
Stechen im Bauch
Smail geht es auf der nassen Treppe etwas langsa-
mer an. Er ist mit 57 der mit Abstand älteste Springer an diesem Tag. Vom Fünfer und vom Siebener
macht der Innsbrucker standardmäßig einen Köpf-
Rafjoe dreht sich in der Luft
und übt einen Trick im Ski-
Freestyle
ler, einfach „weil’s a Gaudi is’“. Ab dem Siebener hat
er zugegeben ein bisschen Angst, „da spüre ich beim
Warten einen Stich im Bauch“. Sieben Meter über
dem Boden wird die Anspannung mit Geplänkel
und Gelächter, mit Worten der Ermunterung und
Mutproben katalysiert. Fast ausschließlich Jungs
tummeln sich auf der rauen rosaroten Plattform.
Mit Handzeichen deutet der Bademeister an der
Kante, dass es so weit ist. Körper zögern, springen,
schweben kurz in der Luft, bevor die Schwerkraft
sie ins blau heraufleuchtende Becken zieht. Rafael,
alias „Rafjoe“, springt bereits „ein Lebtag lang“ von
den Sprungtürmen des Landes. Die eigentliche Passion des 35-Jährigen ist Ski-Freestyle. Im Tivoli übt
er die Tricks für die Piste mit dem verminderten
Risiko des flüssigen Wassers. Schnee und Eis sind
schließlich um einiges härter. Mit dem Rücken zum
Pool tritt er an die Kante. „Ich brauche einen Count-
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