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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_07_9_Presse_OCR
- S.8
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Kronenzeitung
„Fast ertrunken: Schutzengel für Bub (4)“, Seite 16, 17
Fast ertrunken:
Eine zufällig im Hallenbad im Olympischen
Dorf anwesende Ärztin
rettete einem syrischen
Buben das Leben.
ramatische Szenen
spielten sich am Sonn-
D tag im Hallenbad Neu-
Arzl in Innsbruck ab. Gegen
18.40 Uhr ereignete sich
dort ein Badeunfall mit
einem vierjährigen syrischen
Buben. Badegäste bemerkten, wie der Bub im Wasser
trieb und zogen ihn heraus.
Dem Kind stand dann ein
Schutzengel in Person einer
Arztin zur Seite, die sich zufällig im Schwimmbad befand. Sie stellte fest, dass der
Bub nicht mehr atmete und
begann sofort mit der Reani-
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Schutzengel für
mation. „Nach kurzer Zeit
setzte die Atmung des Kindes wieder ein“, teilte die
Polizei am Montag mit. Die
Rettung brachte den Bub in
die Klinik, dort wurde sein
Zustand am Sonntagabend
als stabil bezeichnet.
Am Montag hieß es seitens der Klinik dann, dass es
dem Kind den Umständen
entsprechend gut gehe. Der
Im Bad im Innsbrucker O-Dorf ereignete sich das Unglück
Vierjährige sollte spätestens
am Dienstag von der Intensiv- auf die Normalstation
verlegt werden.
Die näheren Umstände
des Unglücks sind bisher unklar. Denn die im Bad anwesende syrische Mutter (24),
die in Deutschland lebt,
spricht kein Deutsch. Sie
gab nur an, dass ihr Sohn
nicht schwimmen könne. Ob
©
Ertrinkungsunfälle bei
Kindern sind seltene
Notfälle. Im Durchschnitt
behandeln wir ein bis zwei
Kinder Pro Jahr =
nach solchen
Unglücken.
Uwe Klingkowski, Leiter
der Kinderintensivstation, Klinik Innsbruck b
der Bub eine Schwimmhilfe
trug, war vorerst ebenfalls
nicht bekannt.
Sehr schlechte Prognose
nach 30 Minuten
Ertrinkungsunfälle bei Kindern sind laut Oberarzt Uwe
Klingkowski, dem Leiter der
Kinderintensivstation an der
Klinik Innsbruck, seltene
Notfälle. „Im Durchschnitt
Foto: zVg
Bub (4)
behandeln wir pro Jahr nur
ein bis zwei Kinder nach Ertrinkungsunglücken“, sagt
Klingkowski. Wenn in
Kind weniger als fünf Minuten im Wasser liege, sei die
Prognose gut. Sehr schlecht
sei die Prognose nach 30
Minuten. „Dazwischen gibt
es einen Graubereich“, weiß
Klingkowski.
Von entscheidender Bedeutung sei auch, wie rasch
die Reanimation begonnen
werden könne und wie lange
es dauere, bis der Kreislauf
wiederhergestellt sei.
Bei Ertrinkungsunfällen
in kaltem Wasser — unter 6
Grad — stehen die Chancen
für den Patienten mitunter
günstiger. Klingkowski: „In
solchen Fällen kühlt der
Körper aus und verbraucht
weniger Sauerstoff — das ist
positiv für das Gehirn.“
Peter Freiberger
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