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6020 Stadtmagazin

„IKB Bademeister“, Seite 22

Bademeister

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„Als Bademeister musst du
Menschen mögen. Aber du musst

dir auch ihren Respekt verschaffen.
Deshalb pfeife ich oft. Und laut.“

Herbert Koahler

igentlich könnte sich
Herbert Kohler im
Sommer den lieben
langen Tag die Sonne
aufden Bauch scheinen lassen
Seine berufliche Schuldigkoit
hatder 66-jährige Blondschopf
n&ämlich schon vor vier Jahren
abgelsistet. Doch auf den
Rubestand hat der sportliche
Allrounder bewusst gepiiffen,
Jieber wollte er sich revern
Herausforderungen stellen
Deshalb aing er mit Anfang 60
zur Wasserretiung, wo er den

Helfer- und den Retterschein
machte und zunächst als 3ademeistor am Lansersze arboitete. Seit 1. Juni 2023 gehört
Herbert nun zum „Inventar”
des Tivali, wo er von April bis
September im Qutdoor-Einsatz
Ist. „Eigentlich bin ich hier

ja cin Frischling“, meint der
Vater von zwei erwachsenen
Söhnen mit spiizbübischem
Augenzwinkern. Erkantt

wird er trotz recht kurzer
Dienstzeit aber nicht nur auf
dem 28.000 Quad ratmeter
großen Freibadarenl, sandern
auch dann, wenn or die rate
Dienst badehose und seicn weißes IK3-Leiberl in den Spind
hängr. „Wenn ich durchs DEZ
gehe, dann hör ich von allen
Seiten ‚Hallo Herbert‘, Wird
schen an meinen blonden
Locken liegen, dass mich so
vicle erkennen”, mutmaßt der
spätberufene Bademeister, der
gern unter Leuten ist. Dass das
an Spitzontagen bhis zu 6.000
sein können, damit hat Herbert
kein Prablem, „Nartırlich sind
das stressige Arbeitstage, woil
man jz trotz der Massen alles
im Auge behalten muss, Aber
mir ist lieber, es ist vic] los, als
ich muss bei Regenwetter den
Tag herumbringen”“, sagt der
Menschenfreund, der sich ufl
wie eine Mischung aus Thera
pcut und Krankenschwester
vorkammt. Herbert: „Als
Bademeister bist du die erste
Anlaufstolle für alle Badegäste.
Mir tzugt das.“

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THE REGELS ARE
THE REGELS,
Was ihm weniger taugt, ist die
Tatsache, dass sich so mancherr
Schwimmbadbesucher:in partout nicht anı die Badeordnung
halten will. „Aber ein Miteinander funktinniert hal nur,
wenn man Regeln respektiort”,
wird er ernost. Wenn eitwa Fast-
Nichtschwimmer kopflas ins
fünf Motor tiefe Sprungbecken
hechten oder sich rücksichtslos an den Trennleinen im
Sperthecken entlanghangeln,
platzı ikım schon mal der Xragen. Vor allem dann, wenn sic
trotz zunächst sanfter Ermah
nung uneinsichtig bleiben.
„Als Bademeister musst du
Menschen mögen. Aber du
musst dir auch ihren Respekt
verschaffen, Deshalb pfeife ich
aft. Umd kaut“, verrät Herbert,
der in Ausnahmefällen mm
Hausrocht Gebrauch macht
und zenitente Gäste vor die Tür
sotzt,

Stöär? c5 ihn cigentlich,
dass er urbeiten muss, während andero an ihrer Bräung
arkeiten? „Nein. Ich fahr ch
Jieber außerhalb der Saison aul
Urlaub. Dann muss ich mich
nicht über Staus ärpgern“, sapt
der Gern- und Vielschwimmen,
den as Mitte September nach
Ligurien zieht, Bis dahin haflı
er auf viele nchtige Sammertagc. „Der Mai unzd ein Groß
teil vom Juni waren ja zum
Vergessen”, seufzt Herbert
Nicht verpessen hat er wie
derum seine Turmspringer-
Skills, „Vor oder nach meinem
Dienst steige ich marchrnal auf
den 210ez7 und köplle runter“,
verrät er, Danach eine Portion
Purmmes? KHerbert schüfel den
Kopf. ‚Pommes-Tiger waär ich
nach nie. Ich esse licher Fisch.”
Typisch Aquamanı eben. =