Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_07_3_Presse_OCR
- S.10
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Kurier
KURIER
„‚Gstätten‘ im Zentrum soll bis Herbst 2025 „Piazza‘“ werden“‘, Seite 17
3.7.2024
„Gstätten“ im Zentrum soll bis
Herbst 2025 „Piazza“ werden
Innsbruck. Siegerentwurf für Bozner Platz kommt wieder aus der Schublade
VON CHRISTIAN WILLIM
Als die Innsbrucker Stadtregierung von Bürgermeister
Johannes Anzengruber (JA)
mit Grünen und SPO vor
einem Monat ihr Programm
präsentierte, machte seine
Listenmitgründerin und
nunmehrige Wirtschaftsstadträtin Mariella Lutz unumwunden klar, wie sich der
Bozner Platz an prominenter
Innenstadtlage derzeit für sie
präsentiert: Als „Gstätten“.
Das liegt nicht nur daran,
dass auf dem und rund um
das Areal seit Monaten Leitungsarbeiten stattfinden.
Vielmehr ist der bereits Anfang 2021 als Siegerprojekt
gekürte Umgestaltungsentwurf in der vergangenen
Regierungsperiode in die
Mühlen der irrlichternden
Stadtpolitik geraten. Und verschwand im Frühjahr 2023 im
bereits anlaufenden Vorwahlkampf in der Schublade.
Ausgeschert
Schon damals hatten sich
Lutz und Anzengruber bei
einem Rettungsversuch des
igen _ Bürgermeisters
Georg Willi - nunmehr Vize-
Stadtchef — als Noch-OVPler
gegen ihre Partei auf die Seite
des Grünen geschlagen. Eine
Mehrheit für das Projekt gab
es dennoch nicht.
Auch die SPÖ war dagegen - einerseits wegen ein
paar infrastruktureller Bedenken, aber vor allem, weil sie
das Projekt zunächst künstlich unter einen vom Gemeinderat gesetzten Baukostendeckel von fünf Millionen Euro
gerechnet sahen und dann
eine tatsächlich zutage getretene Kostenexplosion nicht
mittragen wollten.
Am Dienstag präsentierte
die Koalition nun einen konkreten Fahrplan, innerhalb
dessen die „Gstätten“ zu einer
Dcr8l’latz;litdcn elnullstallldab. Er soll eine klimafitte Begegnungszone werden
„Der Bozner Platz ist das
Tor zur Innenstadt vom
Bahnhof aus und damit
hochfrequentierte
Visitenkarte der Stadt“
Johannes Anzengruber
Bürgermeister (JA)
italienisch anmutenden „Piazza“ verwandelt werden soll.
Und zwar nach dem schubladisierten Siegerentwurf. Die
Kosten — inklusive Planung —
werden nun auf 8,99 Millionen Euro geschätzt. 9,3 Millionen waren es, als das Projekt gekippt wurde.
„Ja, das ist viel Geld“,
räumte Anzengruber ein. So
auch, dass die tatsächlichen
N
Kosten erst nach der Ausschreibung der Gewerke, die
im Sommer erfolgen soll,
feststehen werden. Zuvor
braucht es noch einen Gemeinderatsbeschluss.
Die Bedenken der SPÖ
sind ausgeräumt. Vize-Bürgermeisterin Elli Mayr sieht
das Vorhaben nun seriös aufgegleist. Außerdem habe
man sich bei einigen Details
noch auf Verbesserungen geeinigt. Bis Herbst soll die aktuell noch laufende Baustelle
abgeschlossen sein. Anschließend sollen Vorbereitungen
getroffen werden, sagte Anzengruber. Der Spatenstich ist
für das Frühjahr 2025 geplant, die Eröffnung der neuen und klimafitten „Piazza“ —
Seite 10 von 14
inklusive Begegnungszone -
im darauffolgenden Herbst.
Förderhoffnung
Klar ist aber: Die Stadt kann
aufgrund der Verzögerungen
nunmehr nur einen kleinen
Teil der eigentlich schon für
die Neugestaltung zugesagten 2,4 Millionen Euro aus
der „Gemeindemilliarde“ tatsächlich für diese verwenden.
Nach Gesprächen mit dem
Bund zeigt man sich, aber zuversichtlich, die Gelder in andere Projekte umschichten zu
können. Zudem sollen Klimaaktiv-Förderungen beantragt
werden. Das können 20 Prozent der Kosten sein, aber —
worauf Vize-Stadtchef Willi
setzt- auch mehr.
MLLIM CHRIS TIAN