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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_07_19_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Lob und Tadel für den Bahnbetrieb“, (Leserbrief) Seite 13
Lob und Tadel für
den Bahnbetrieb
Thema: Verbot der Fahrradmitnahme in der Patscherkofelbahn.
D as waren noch Zeiten, als
sich nur die Berge gestritten hatten und die Menschen,
in deren Augen, als unnötiges
Übel auf den Bergen herumkraxelten. So erzählte jedenfalls Anni Kraus die Geschichte „Wenn die Berge streiten“
auf eine humorvolle Art und
Weise.
Ich kann mich noch an
meine frühe Jugend erinnern,
wWo wir als Volksschüler diese
Geschichte spielen mussten,
besser gesagt „durften“. Als
gebürtiger Igler wählte ich
den Glungezer, denn der war
dem „Kofel“ am nächsten,
den natürlich nur der Klassenprimus darstellen durfte.
Aber so viel zur Geschichte
des „Kofels“, wie er liebevoll
genannt wird.
Die Gegenwart sieht natürlich anders aus. So musste die Seilbahn, weil zu altersschwach, 2017 erneuert
werden, was natürlich einen
erheblichen Kostenaufwand
verursachte. „Dank“ der Patscher Gemeindegutsagrargemeinschaft konnten viele
Dinge nicht realisiert werden.
Die Mittelstation wurde sinnloserweise zu weit oben geplant, damit die Bahnbenutzer nur einen Fußmarsch von
ca. zehn Minuten bewältigen
müssen, um die Patscher Alm
zu erreichen.
Für die Skifahrer ist das eine
sinnlose Station, denn kaum
hat man die Ski angeschnallt,
muss man sie nach vier Minuten in die Hand nehmen, um
wieder zur Bergstation fahren
zu können. Auch diese absolute Fehlplanung ist den Patscher Agrariern zu verdanken
und wird noch durch einen
Vertragsparagraphen getoppt,
der besagt, dass Fahrräder mit
der Patscherkofelbahn nicht
befördert werden dürfen,
Im Sommer werden keine Räder am
Patscherkofel transportiert. Foto: Kristen
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weil, man kann’s kaum glauben geschweige denn verstehen, die Kühe gestört werden
könnten.
Ich bin zwar kein Sachverständiger in Sachen Landwirtschaft, weiß aber, dass der
Auftrieb zu den Almen in etwa Mitte Juni und der Abtrieb
Mitte September stattfindet.
Davor und danach könnten
die Mountainbiker ihrer Lust
frönen, ohne auch nur eine
einzige Kuh zu stören. Ein gutes Beispiel zeigen die Mutterer, wo die Bikerszene einen
regen Betrieb garantiert.
Trotz all dieser Hindernisse ist es dem Geschäftsführer Adrian Egger gelungen,
immer ein positives Ergebnis zu erzielen. Die Bahn ist
kein Zuschussbetrieb und
kann aus eigener Kraft die
notwendigen Anschaffungen
wie Ratrac etc. stemmen. Das
Gipfelrestaurant erfreut sich
guter Frequenz, und wie ich
vernommen habe, wird sogar
eine Photovoltaikanlage installiert und aus den eigenen
Mitteln finanziert.
Helmut Zander
6162 Mutters