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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_07_12_Presse_OCR
- S.15
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20er
20er
druck für sozialen
Wohlstand und Freizeitvergnügen,
Und außerdem zur spannenden
Bauaufgabe, die mitunter aufregende architektonische Lösungen hervorbrachte.
Dafür gibt es auch in Tirol schöne
Beispiele, allen voran das von vielen
Innsbruckerinnen und Innsbruckern heißgeliebte Freibad am Tivoli von Norbert Heltschl. So viel Zuneigung wie dem Tivoli wird der
architektonischen Nachkriegsmoderne sonst cher selten zuteil, viele
Bauten aus der Zeit wurden zerstört
oder bis zur Unkenntlichkeir veränderr. Dieses Schicksal hat auch Freizeitarchitekturen der Nachkriegszeit ereilt, einige Schwimmbäder
wurden aber unter Schutz gestellr,
zuletzt etwa auch cines im Otztal.
Wo sonst taucht man nicht nur ins
kühle Nass, sondern auch in die
jüngere Architekturgeschichte ein?
Und welches Bad gemahnt an cin
dunkles Kapitel Kriegsgeschichte?
Ein sommerlicher Schwimmparcours durch Tirol in vier Etappen.
Drink & Dive in Wattens.
Die Zeitungen sparten nicht mit Superlativen, als das Alpenbad
Wartens 1956 eröffner wurde. Vom
modernsten und schönsten Bad Osterreichs war da die Rede und von
einer Sensation namens „Unterwasserrestaurant“. Unter Wasser befand
sich dieses zwar nic, bot aber durch
eine drei Meter hohe Glaswand einen spektakulären Blick ins Sprungbecken und galt in den Fünfziger-
jahren als so mondän, dass die ®
Leute es in Abendgarderobe besucht haben sollen. Der Aquarium-
Blick ist immer noch eine Attraktion, der Dresscode längst wieder auf
Badehosen-Niveau gesunken. Geplant wurde das Bad vom österreichischen Architekten Friedrich Florian Grünberger, der später das
Bauprogramm für die Errichtung
ciner Reihe von Wicener Bezirksbädern entwickelte und den Beinamen
„Bäderpapst von Wien” erhielt. Das
Wattener Bad gilt heute als cin
Schlüsselwerk seiner frühen Bäderbauten und wurde soeben unter
Denkmalschutz gestellt. Das langgestreckte, in Pfeilerbauweise errichtere Hauptgebäude mit Kassenbereich und Kabinenanlage ist
durch eine Stahlberonstiege mit
Fortschritt, |
dem Schwimmareal verbunden, die
Becken wurden in verschiedenen
Höhen angelegt. „Den Innsbruckern wird das Herz weh tun, wenn
sie die Anlage in Wattens sehen
werden‘, war vor der Eröffnung in
der Tiroler Presse zu lesen, gefolgt
vom tröstlichen Hinweis, dass der
Bau des Tivoli-Schwimmbads
schon beschlossene Sache set.
Gesamtkunstwerk am Tivolh.
Ein Sprungturm wie eine Skulptur
mit Uhr, eine Betonbrücke, die sich
über das Gelände spannt und der
konsequente Einsatz von schalrei-
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DOSSIER 13
Ins spektakuläre
Restaurant des Freibads
Wattens gingen die Leute
anfangs in Abendgarderobe.
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