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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_07_10_Presse_OCR
- S.38
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Bezirksblätter Innsbruck
„Sammelsurium von Plattitüden“, Seite 13
Sammelsurium von Plattitüden
Markus Stoll, nicht amtsf. Stadtrat, zur GR-Wahl und Zukunftsprogramm
MEINBEZIRK: Herr Stadtrat,
Mitglied im Innsbrucker Stadtsenat, aber ohne Amtsführung.
Enttäuscht über die Entscheidung der neuen Koalition?
MARKUS STOLL: Enttäuscht
könnte man nur sein, wenn man
sich „täuschen“ hätte lassen. Für
jeden halbwegs politisch interessierten Beobachter war bereits
am Sonntag der Stichwahl der
Pakt der Vierer-Koalition als großer Elefant im Raum klar ersichtlich. Es haben pro forma kurze
freundliche Kontaktaufnahmen
stattgefunden, jedoch wurden nie
ernsthafte Gespräche geführt. Die
Sirtaki Koalition war längst ge-
Angelobung von Markus Stoll durch
Hannes Anzengruber Foto: Erich Staudinger
schmiedet, wie sich kurz danach
im Treibhaus zeigte.
Kurz zum Wahltag. Wie geht die
bürgerliche Bewegung mit der
deutlichen Wahlniederlage um?
Zweifelsfrei hätten wir uns mehr
Zustimmung durch die Wählerinnen und Wähler für unser Bündnis erhofft. Immerhin haben sich
drei über jahrzehntelang getrennt
kandidierende Listen zusammengefunden und mit einem weiteren
Zuwachs kurz vor der Wahl in der
Mitte sehr breit aufgestellt. Vielleicht haben wir zu wenig Talent
gehabt, die richtigen Geschichten
zu erzählen. Aber wie heißt es so
trefflich: Nicht das Erzählte reicht,
sondern das Erreichte zählt.
Im Vorfeld meinte der neue
Bürgermeister Johannes Anzengruber noch, er wolle alle Stadtsenatsmitglieder in die Verantwortung einbeziehen, woran ist
dies gescheitert?
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Diese Antwort kann nur Bürgermeister Anzengruber selbst geben, warum er nicht zu seinem
Wort steht. Fakt ist, dass dieses
„Mauern“ in der linken Koalition
viele seiner Unterstützer — insbesondere jene aus der Stichwahl -
bereits verstimmt hat.
Wie sieht eine erste Bilanz
des vorgelegten Zukunftsprogramms der neuen Stadtregieaus?
Wie viel Zukunft in einem losen
Sammelsurium von Plattitüden
und Wiederholungen steckt, ist
aus heutiger Sicht nicht auszumachen. Generell beinhaltet die
Koalitionsvereinbarung viele unkonkret formulierte Ansätze, weshalb auch die Finanzierung der
vermeintlichen Vorhaben höchst
fragwürdig ist. Wir werden besonders darauf achten, wie sich die
Wunschzettel der Regierungsparteien auf den städtischen Haushalt auswirken.