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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Am Landestheater scheiden sich die Geister“, (Leserbriefe) Seite 8

27.6.2024

Am Landestheater
scheiden sich die Geister

Thema: Artikel „Kräftiges Minus
bei Abos, Besuchern und Einnahmen“, TT, 22.6., Leserbrief „Ticketpreise für das Theater erhöhen“, TT, 26.6.

as Tiroler Landestheater

hat in der ersten Spielzeit der Intendanz Irene Girkinger einen innovativen,
mutigen und abwechslungsreichen Spielplan vorgelegt.
Die Umsetzung der einzelnen
Produktionen war gekennzeichnet durch eine moderne Bühnenästhetik und eine
dem jeweiligen Thema entsprechende vielschichtige
Betrachtungsweise, wobei
naturgemäß die einzelnen
Regisseure*innen ihre eigene Handschrift einbrachten.
In allen Sparten wurde ein
hohes künstlerisches Niveau
geboten, welches auch vom
Publikum entsprechend honoriert wurde. Dass manche
Produktionen im Bereich der
Regie geteilte Reaktionen hervorriefen, ist in der Theaterlandschaft ein Faktum und
zeigt, dass Theater in seiner
Unmittelbarkeit das Publikum
berührt.

Wir haben Frau Girkinger
und ihr Team in zahlreichen
Veranstaltungen kennen gelernt und sind vom hohen
künstlerischen Anspruch, der
Begeisterungsfähigkeit, dem

großen Engagement und der
Offenheit gegenüber dem Publikum beeindruckt.

Wir freuen uns über die hohe
künstlerische Qualität, die am
Tiroler Landestheater geboten wird, und sehen schon mit
Spannung der neuen Spielzeit
entgegen, die eine Kombination aus zahlreichen bekannten
und neuen Werken bildet.

Hofrat Erich Maierhofer
(Obmann des Vereins Freundeskreis des Tiroler Landestheaters)

E s kann doch wohl kein
ernst gemeinter Vorschlag
sein, angesichts der momentanen Krise am Tiroler Landestheater auch noch die Ticketpreise zu erhöhen. Man stelle
sich vor: Zuerst wird ein Programm gespielt, das keiner sehen will, und dann erhöht man
dafür auch noch die Preise?

Die Folge wäre wohl, dass man
auch noch die letzten treuen
Theaterbesucher vergrault und
wir dann bald gar kein Theater
mehr in Innsbruck haben. Ich
verstehe den Frust und Ärger vieler Menschen darüber,
dass zur Deckung des Defizits
wieder einmal der Steuerzahler herhalten muss. Mir geht
es genauso. Aber es sollte klar
sein, dass man zur Problemlösung anderswo ansetzen muss:
nämlich beim Programm.
Spielt man etwas, was die Leute sehen wollen, dann verkaufen sich auch die Tickets.

Nora Scheiber
6020 Innsbruck

achdem die neue Intendantin des Tiroler Landestheaters in ihrer ersten
Saison ein Minus von einer
halben Million Euro eingefah-

Zuletzt kam es am Tiroler Landestheater zu einem Einbruch bei Abos und

Einnahmen.

Foto: Böhm

Seite 3 von 12

ren hat (trotz einer Subventionierung von jährlich 32 Mio.
Euro Steuergeld!), möchte
man jetzt beim Programm
„nachjustieren“. Es stellt sich
die Frage, ob diese Reaktion
nicht zu wenig und zu spät ist.
ZuseherInnen, die einmal vergrault wurden, kommen möglicherweise nicht so schnell
zurück. Zu oft hat man sich
beim Besuch einer schlechten
Vorstellung geärgert. Seit dem
Intendanzwechsel wurden viel
zu wenige klassische Opern
gespielt, dafür viele halbausgegorene „Experimente“ (z.B.
„The Fairy Queen“). Und die
wenigen klassischen Opern
waren m.E. schlecht inszeniert (z.B. „La Boheme“). Außerdem: Warum sehen die
Bühnenbilder jetzt immer so
langweilig aus?

In dieser aktuellen Krise
sehnt man sich als Theaterbesucherin jedenfalls nach der
Intendanz Johannes Reitmeier
zurück, als noch Rücksicht auf
die Wünsche und Bedürfnisse des Publikums genommen
wurde. Was für wunderschöne
Inszenierungen durfte man da
erleben! Es wäre schön, wenn
die neue Theaterleitung jetzt
endlich mehr auf die Bedürfnisse des Stammpublikums
eingehen würde.

Evamaria Tilgg, 6020 Innsbruck